Unentschiedener Schlussgang – zwei Festsieger

Einleitungstext 2 bis 3 Sätze

Die beiden Festsiger Marcel Räbsamen und Samuel Giger

Alex Schuler im Kampf gegen Nicola Wey

Weil der Schlussgang auf der Schwägalp resultatlos endete, gab es zwei Sieger. Giger holte seinen siebten Erfolg an diesem Bergklassiker und Marcel Räbsamen konnte zu ihm aufschliessen. Die Schwyzer gingen leer aus.

W.S. Der Bergklassiker auf der Schwägalp war zwei Wochen vor dem «Eidgenössischen» die letzte Hauptprobe. Dass bei den Innerschweizern einige wichtige Tenöre fehlten, machte sich bereits nach drei Gängen bemerkbar. Die Nordostschweizer waren derart dominant und drängten die Innerschweizer schon früh in die Rolle des Aussenseiters. Als Einziger war der Zuger Luca Müller in den ersten vier Rängen anzutreffen. Vor dem Ausstich hatten nur noch Samuel Giger und Werner Schlegel eine reine Weste. Die beiden machten das Rennen um die Schlussgangteilnahme. Schlegel bodigte Christian Biätsch und erreichte damit zum ersten Mal den Schlussgang auf der Schwägalp. Giger hatte Damian Ott fest im Griff und legte ihn nach einigen Anläufen aufs Kreuz.

Samuel Giger ist die Hauptrobe vor dem Eidgenössischen Schwingfest in Mollis geglückt. Er überzeugte mit seiner kraftvollen Schwingweise, der seine Widersacher nichts entgegenzusetzen vermochten. Mit den Siegen gegen die Schwyzer Michael Gwerder und Silvan Appert erwischte er einen optimalen Start. Samuel Schwyzer legte er mit einem Fussstich platt ins Sägemehl. Nach mehreren Anläufen fand auch Verteidigungskünstler Martin Roth kein Rezept gegen den entfesselten Thurgauer.

Werner Schlegel, der bereits das Nordostschweizer Schwingfest gewann, hielt im Gleichschritt mit Giger mit. Der Explosvischwinger räumte auf dem Weg in den Schlussgang seine fünf Gegner richtiggehend ab. So drückte er die Eidgenossen Samir Leuppi und Domenic Schneider schnell einmal auf den Rücken.

In dem auf 14 Minuten angesetzten Schlussgang schenkten sich die beiden nichts, wobei Schlegel der etwas aktivere war. Doch auch Giger vermochte Akzente zu setzen. Es wusste, dass ihm eine zu passive Schwingweise für den Sieg nicht reichen würde. Doch er erhielt wie Schlegel eine Neun, die zum gemeinsamen Sieg mit Marcel Räbsamen reichte. Für Giger ist es mittlerweile der siebte Sieg am Fusse des Säntis und sein fünfter an einem Kranzfest in dieser Saison. Er zeigte sich vor dem Saisonhöhepunkt in einer beneidenswerten Form.

Der 25-jährige Marcel Räbsamen hat sich hinter den beiden Dominatoren mit vier Höchstnoten in eine günstige Ausgangslage manöviert. Einzig gegen Domenic Schneider musste er eine Niederlage hinnehmen und wurde mit diesem Leistungsausweis zuletzt Co-Sieger. Im Ausstich kam er gegen Lukas Heinzer zu einem Blitzsieg und konnte Lario Kramer mit Kopfgriff bodigen. Für ihn war es der erste Kranzfestsieg in seiner Laufbahn. 

Bissig bester Innerschweizer

Die Innerschweizer mussten sich in der Endabrechnung mit drei Kränzen zufriedengeben, während die Nordostschweizer mit zehn auch dieses Duell deutlich für sich entschieden. Bester Innerschweizer blieb der 22-jährige Urner Lukas Bissig. Nach der Startniederlage gegen Werner Schlegel bliet er fünfmal siegreich. In einem attraktiven Kampf bezwang er den Ostschweizer Publikumsliebling Domenic Schneider und liess zuletzt nicht locker, bis er Andy Signer auf dem Rücken hatte. Viel Freude bereitete der Auftritt des Zugers Luca Müller. Wie der 21-jährigen Sennenschwinger zuletzt Roman Wittenwiler und This Kolb im Stile eines Routiniers stehen liess, war beeindruckend. Mit Marco Reichmuth holte sich sein Verbandskollege ebenfalls den Kranz.

Leer gingen hingegen die Schwyzer aus. Mit dem Unentschieden gegen Domenic Schneider zum Abschluss fehlte Silvan Appert lediglich ein Viertelspunkt für das Eichenlaub. Patrick Betschart reichte es trotz der Aufholjagd nach zwei Start-Unentschieden ebenfalls nicht mehr zur Krönung, obschon er zuletzt gegen Reto Koch Oberhand behielt. In einem packenden Duell musste Lukas Heinzer mit Christian Biäsch die Punkte teilen, was ihm die «Schlaufe» kostete.

Dass Alex Schuler nach wie vor mitzuhalten vermag, zeigte er in seinen sechs Gängen. So holte er sich gegen Josias Müller mit Kreuzgriff und gegen Nicola Wey mit Kurz zweimal eine Zehn. Wie schon auf dem Brünig verpasste Michael Gwerder nach einer hoffnungsvollen ersten Hälfte den Kranz. Er wurde zuletzt vom  St. Galler Eidgenosse Martin Herrsche mit einem Brienzer rückwärts ausmanövriert. Erfreulicherweise waren auch Joel Kessler und Ueli Wiget bis zum Schluss dabei.

Pech hatte Noe van Messel. Er verlor seinen letzten Kampf gegen Mario Schneider und verliess humpelnd den Sägemehlring. Es bleibt zu hoffen, dass bei der Untersuchung nichts Gravierendes zum Vorschein kommt.

Samuel Steinauer mit Auszeichnung

Ein Quartett des Schwingklubs Einsiedeln ging am Abendschwinget in Cham vor 1’400 Zuschauern an den Start. Roland Bucher sorgte dafür, dass der Sieg im eigenen Kanton blieb. Im Schlussgang gab er mit Stich Tobias Hurschler das Nachsehen. Die Einsiedler Schwinger zeigten unterschiedliche Leistungen. Der 18-jährig Samuel Steinauer holte sich als Einziger mit drei Siegen, zwei Niederlagen und einem Gestellten die Auszeichnung, die der Alpthaler Adrian Horath trotz zweier Siege im Ausstich mit Maximalnoten um einen halben Punkt verfehlte.

Ebenfalls nicht wunschgemäss lief es Andrin Kauflin und Reto Pfyl.

Jungschwinger an zwei Anlässen

Die Jungschwinger können sich nicht über mangelnde Einsatzmöglichkeiten beklagen. 35 Einsiedler beteiligten sich an den Nachwuchsschwingfesten in Ingenbohl und Cham.

W.S. Der Nachwuchsschwinget des Mythenverbandes wird immer an Mariä Himmelfahrt ausgetragen. Für 266 Teilnehmer aus der Innerschweiz und einer Gästedelegation aus dem Kanton Freiburg war der Anlass eine weitere Standortbestimmung im reich befrachteten Terminkalender. Von den 19 angetretenen Jungschwingern des Schwingklubs Einsiedeln holten sich acht den begehrten Zweig. Der 14-jährige Willerzeller Jonas Steinauer drang mit vier Siegen und einem Gestellten in den Schlussgang vor. In dieser alles entscheidenden Begegnung bodigte er den Ibächler Silvan Gisler. Sein älterer Bruder Silvan Steinauer zeigte mit vier Siegen und zwei Niederlagen eine konstante Leistung, die ihm den geteilten zweiten Rang einbrachte. Dario Schuler konnte bei den Jüngsten die ersten fünf Gänge für sich entscheiden. Im Schlussgang unterlag er Damian Ulrich und klassierte sich damit auf dem Ehrenplatz. Ramon Fuchs verdiente sich den vierten Rang mit vier Siegen und zwei Punkteteilungen. Weiter konnten Levin Diethelm, Levin Schuler und Lukas Marty mit einem gewonnenen Zweig den Heimweg antreten.

Am Samstag erfreute sich der Buebeschwinget in Cham mit 277 Jungschwingern, wovon 16 Einsiedlern, einer erfreulichen Beteiligung. Dabei holten die Einsiedler wie schon in Ibach acht Zweige. Der Alpthaler Mathias Steiner belegte mit vier Siegen und zwei Gestellten den fünften Rang. Silvan Steinauer büsste nach einem wunschgemässen Start mit drei Siegen in der zweiten Hälfte Terrain ein. Dennoch reichte es ihm zum Gewinn des Zweiges. Levin Diethelm gelang mit fünf Siegen und einem Gestellten eine starke Leistung, die ihm den alleinigen zweiten Platz einbrachte. Weiter gewannen sein Zwillingsbruder Ivan Diethelm, Levin Schuler,  Luis Flühler und Jan Suter den Zweig.

Nachwuchsschwinget Ingenbohl

Jahrgänge 2015-2017:

  1. Schuler Dario, Rothenthurm, 58.25 P., 4. Fuchs Ramon, Unteriberg, 57.25 P., 15. Schuler Elias, Rothenthurm, 54.25 P., 17. Holdener Tobias, Studen, Füchslin Aurel, Gross, 53.75 P., 18. Marty Ramon, Unteriberg, 53.50 P.,

Jahrgänge 2013/14:

  1. Diethelm Levin, Studen, 56 P., 9. Schuler Levin, Feusisberg, 55.75 P., 9. Marty Lukas, Unteriberg, 55.75 P., 11. Steiner Dario, Unteriberg, 55.25 P., 15. Diethelm Ivan, Studen, 54.25 P., 16. Birchler Florian, Willerzell, 54 P.

Jahrgänge 2011/12:

  1. Steinauer Jonas, Willerzell, 58.75 P., 13. Ochsner Cyrill, Bennau, 54.75 P., 15. Marty Adi, Alpthal, 54.25 P., 18. Holdener Sven, Studen, 53.50 P.

Jahrgänge 2009/10:

  1. Steinauer Silvan, Willerzell, 57.75 P., 4. Styger Cyrill, Rothenthurm, 56.75 P., 22. Kälin Sebastian, Unteriberg

Buebeschwinget Cham

Jahrgänge 2016/17:

  1. Suter Jan, Einsiedeln, 55.50 P., 16. Marty Roman, Unteriberg, 54 P.

Jahrgänge 2014/15:

  1. Diethelm Levin, Studen, 58.50 P., 11. Diethelm Ivan, Studen, Flühler Luis, Trachslau, 55.75 P., 13. Kälin Levin, Unteriberg, 55.25 P., 15. Fuchs Ramon, Unteriberg, 54.75 P., 17. Marty Lukas, Unteriberg, 54.25 P.

Jahrgänge 2012/13:

  1. Marty Adi, Alpthal, 56 P., 13. Birchler Florian, Willerzell, 55 P., 15. Schuler Mario, Rothenthurm, 54.50 P., 17. Steiner Dario, Unteriberg, 54 P.

Jahrgänge 2010/11:

  1. Steiner Mathias, Alpthal, 57.75 P., 10. Steinauer Silvan, Willerzell, 56.25 P., 15. Steinauer Jonas, Willerzell, 55 P.

Werner Schönbächler