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Zuger

Sonntag, 06. Mai 2012

Vier Kränze

Trotz des unentschiedenen Schlussganges gegen Franz Föhn reichte es Andreas Ulrich dank seinem zuvor herausgeholten Vorsprung zu einem verdienten Sieg. Für den Schwingklub Einsiedeln gab es vier Kränze.

W.S. Obschon nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Benno Studer und Christian Schuler zwei eigentliche Protagonisten fehlten, wies das Zuger Verbandsfest mit 196 Schwingern, wovon acht Eidgenossen, eine ausgezeichnete Besetzung auf. Die Kardinalfrage, ob nach achtjähriger Durststrecke wieder ein Schwinger der Gastgeber den Sieg davontragen kann, war bei Halbzeit (nach drei Gängen) durchaus berechtigt. Mit dem Maximum von 30 Zählern lagen mit  Franz Föhn und Dominik Waser zwei Zuger in Führung. Die Siegesaktien der Schwyzer, die in günstiger Lauerstellung lagen, wurden aber dennoch am höchsten gehandelt, was sich als richtig herausstellte, übernahm doch nach dem nächsten Durchgang Andreas Ulrich vor Franz Föhn die Führung. Mit einem wuchtigen Kurz gegen Bruno Müller sicherte sich Andreas Ulrich als erster den Zutritt für den Schlussgang. Als sein Antipode kristallisierte sich Franz Föhn heraus. Wie er Andres Höfliger  aushebelte, war schlichtweg grossartig.

Endlich am Ziel

Was lange währt, wird endlich gut. Diese Aussage trifft wohl am ehesten auf Andreas Ulrich zu. Der Gersauer, der schon vielmals an der Schwelle zum Sieg stand, kam zu seinem ersten grossen Kranzfestsieg seiner bisher überaus erfolgreichen Laufbahn. Wie der 26-jährige Forstwart seine Widersacher mit Kurz, Hüfter oder Lätz bis zu deren Kapitulation bearbeitete, war Schwinger allererster Güte. Nachdem er zum Auftakt Martin Grab mit Kniekehlengriff bezwang, war der Filigrantechniker nicht mehr zu stoppen und zeigte in der weiteren Folge nicht die geringste Schwäche. „Da mir ein Gestellter für den Sieg genügte, ging ich im Schlussgang keine unnötigen Risiken ein, weil ich Franz Föhn nicht ins offene Messer laufen wollte“, erklärte er. Dass diese Taktik für ihn aufgegangen ist, freute ihn und wohl mehrheitlich alle Zuschauer, die dem sympathischen Sennenschwinger diesen Erfolg von Herzen gönnten.  

Nach seinen beiden Erfolgen an Rangschwingfesten durfte mit dem unberechenbaren Franz Föhn gerechnet werden. Der Offensivschwinger bestätigte seine bisher starken Auftritte mit einer weiteren Bravour-Leistung. Im Anschwingen bodigte er Edi Kündig und Markus Effinger mit der Höchstnote, was ihm zusätzliches Selbstvertrauen und Flügel verlieh. In einer hochstehenden Begegnung musste er einzig mit Ivo Laimbacher die Punkte teilen. Leider konnte Laimbacher wegen einer Schulterverletzung den Wettkampf nicht mehr fortsetzen.  

Obschon an der Hierarchie nicht gross gerüttelt wurde, muss man sich für die Zukunft einige neue Namen merken. So sorgte der Zuger Martin Zimmermann für Aufsehen, und Bruno Nötzli rehabilitierte sich für seinen entgangenen Kranzgewinn am Urner Kantonalen auf eindrückliche Art und Weise. Von den ganz grossen Namen verpasste der sonst gut disponiert gewesene Adi Laimbacher mit dem Unentschieden gegen Verteidigungskünstler Florian Ulrich einen Spitzenrang..

Von den 29 abgegebenen Kränzen holten sich die Schwyzer mit deren 15 den Löwenanteil, gefolgt von den erstarkten Zugern (12) und den Luzernen sowie den Gästen aus dem Solothurn mit je einem „Exemplar“. Erstmals den Kopfschmuck aufsetzen lassen konnten Adrian Elsener, Dominik Waser und Romeo Freund.

Gelungenes Comeback

Gespannt blickte man allenthalben dem Auftritt von Martin Grab entgegen. Der 33-jährige Rothenthurmer griff nach seiner erlittenen Rückenverletzung vor einem Monat am Frühjahrsschwinget in der Reithalle Freienbach erstmals richtig ins Wettkampfgeschehen ein. Obschon bei seinem Würfen noch etwas die Präzision fehlte, darf sein Comeback als gelungen bezeichnet werden. Nach der Startniederlage gegen Andreas Ulrich ging er auf Nummer sicher und bodigte Markus Keller, Martin Ulrich und Pascal Nietlispach. Den Zuger Rainer Betschart bedrängte er andauernd, konnte jedoch dessen Verteidigung nicht durchbrechen. Zuletzt liess er seine Klasse gegen Toni Diener aufblitzen und holte mit der Maximalnote seinen 105. Kranz.

Der Egger Koni Kälin begann mit den Siegen gegen Simon Zimmermann, Elias Kempf und Seppi Felder geradezu optimal. Nach der schnellen Niederlage gegen den Eidgenossen Ueli Banz musste er mit Dominik Waser die Punkte teilen. Im alles entscheidenden Gang konnte der 21-jährige Landschaftsgärtner einen Angriff von Fritz Hösli abschlunggen und am Boden festhalten.  

Dass Alex Schuler mit den beiden Gestellten gegen Pirmin Egli und Ivan Rohrer nicht den besten Start erwischte, liess ihn unbekümmert und machte mit zwei Zehnerwürfen viel Terrain gut. Nach der Punkteteilung mit Toni Diener musste er zuletzt alles auf eine Karte setzen. Mit einem klassischen Wyberhaken reihte er Adrian Zimmermann zu den Verlierern und verdiente sich damit den begehrten „Kopfschmuck“.

Nichts erspart blieb dem Willerzeller Adrian Steinauer, der bereits an verschiedenen Anlässen positiv in Erscheinung trat. Im Anschwingen musste mit Jonas Brun und Pirmin Egli über die volle Zeit kämpfen und warf darauf Silvan Röllin und den Eidgenossen Bruno Dober zum Resultat. Kein Siegesrezept fand er gegen den zähen Ivo Weber und musste die Punkte teilen. Wie er dann zuletzt den höher eingestuften Willi Schillig aus den Angeln hob, darf als Überraschung bezeichnet werden.

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