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Zuger Kantonales

Sonntag, 08. Mai 2011

Martin Grab mit richtiger Taktik zum Sieg

Der 31-jährige Martin Grab bodigte im Schlussgang nach 6:48 Minuten Adi Laimbacher mit Schlungg und kam damit nach 2001, 05 und 08 zu seinem vierten Sieg. Im zweiten Rang klassierten sich gemeinsam Reto Nötzli und sein Klubkollege Christian Schuler.

W.S. Nach der verletzungsbedingten Abwesenheit von Schwingerkönig Kilian Wenger stellte sich die Kardinalfrage, ob die Schwyzer ihre Favoritenrolle wahrnehmen können. Bei Halbzeit (nach drei Gängen) führten Alex Schuler und Adi Laimbacher das 195-köpfige Teilnehmerfeld mit 0.75 Zählern Vorsprung an. Da die beiden Führenden im nächsten Duell die Punkte teilen mussten, kam es an der Spitze zu einem totalen Zusammenschluss, was Stimmung in die prallgefüllte Arena brachte und viele Fragen auslöste, die bald einmal beantwortet wurden.

Um die Schlussgangteilnahme machten mit Adi Laimbacher und Martin Grab zwei erfahrene Schwyzer das Rennen, was am Zuger Kantonalen keine Selbstverständlichkeit ist.

Gespannt war man allenthalben auf den Auftritt von Martin Grab, der wegen eines Rippenbruches mehrere Wochen kein Schwingertraining betreiben konnte. Nach einem verhaltenen Start mit dem Unentschieden gegen den allerdings bestens disponierten Bruno Dober lief es ihm noch nicht wunschgemäss. So bot ihm Andreas Lüönd lange Zeit Paroli, ehe er ihn nach einer brenzligen Situation kurz vor Zeitablauf am Boden auf den Rücken drehen konnte. Mit den beiden Zehnerwürfen gegen Sepp Märchi und Edi Kündig schloss er zur Spitze auf. Im Wissen, dass ihm für den Schlussgang nur eine Zehn genügte, diktierte er das Geschehen gegen Carlo Gwerder mit viel Geschick und erreichte diese Vorgabe mit einem magistralen Kurz. Im Schlussgang kam neben seiner grossen Erfahrung noch viel Fingerspitzengefühl dazu.

Adi Laimbacher erwischte von den Favoriten den besten Start. Seinen explosiven Zügen vermochten Stefan Gasser, Hansjörg Gloggner und Stefan Heinzer nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. In einer offenen Begegnung mit Christian Schuler kam kein Resultat zustande. Wie er dann Bruno Müller mit einen wuchtigen Kurz ins Sägemehl beförderte, war Sonderklasse.

Schuler auf dem Ehrenplatz

Obschon er Roland Nideröst nach allen Regeln der Schwingkunst bearbeitete und immer wieder an den Rand einer Niederlage brachte, gelang es ihm nicht, dessen Verteidigung zu durchbrechen. Nicht lange fackelte er mit Andreas Hagenbuch und Michael Wiederkehr und kam zu zwei Höchstnoten. Nachdem er sich in einem hochstehenden Gang mit Adi Laimbacher unentschieden trennte, lag für ihn der Schlussgang sozusagen ausser Reichweite. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, drehte er den Spiess um und reihte Torsten Betschart und Ivo Laimbacher mit Kurz zu den Verlierern, was ihm den zweiten Rang einbrachte. „Gegen Roland Nideröst hätte ich am Boden noch konsequenter nachsetzen sollen“, erklärte er.

Drei weitere Kränze

Mit fünf Kranzgewinnen darf der Leistungsausweis des Schwingklubs Einsiedeln an einem Zuger Kantonalen als sehr gut bezeichnet werden. Thomas Bisig fing sich nach seiner Startniederlage gegen Philipp Gloggner mit drei Siegen auf und manövrierte sich damit in eine gute Ausgangslage. Keineswegs zwingend fiel die Niederlage gegen Rainer Betschart aus, was ihn unter Zugzwang brachte. Mit einem herrlichen Übersprung holte er sich gegen Beat Kennel die nötigen Siegespunkte für seinen insgesamt dreizehnten Kranz.

Viel Freude bereitete der Auftritt des ausgezeichneten Technikers Alex Schuler, der Adrian Stump, Guido Gwerder und Sandro Strebel bezwang. Wie er dann den höher eingestuften Eidgenossen Andi Imhof und Andreas Ulrich Unentschieden abtrotzte, verdient Anerkennung. Im letzten Durchgang genügte ihm der Gestellte gegen Willi Schillig zum Kranz.

Der 29-jährige Philipp Schuler bestätigte seine bisherigen guten Rangierungen mit einer weiteren soliden Leistung. Zum Auftakt lag er gegen Thomas Oester mehrheitlich im Vorteil, brachte aber nichts Zählbares zustande. Mit zwei Siegen gegen Carlo Gwerder und Fritz Hösli vermochte er Terrain gutzumachen und musste darauf gegen Martin Koch kurz vor Zeitablauf eine ärgerliche Niederlage hinnehmen. Nach dem schnellen Sieg gegen Pirmin Reichmuth reichte ihm zuletzt ein Unentschieden gegen Bruno Nötzli zum „Kopfschmuck“.   

Pech hatte Adrian Steinauer, der im alles entscheidenden Gang vom zweifachen Eidgenossen Bruno Müller bezwungen wurde und damit ohne Eichenlaub blieb. Nach einer insgesamt guten Leistung musste Markus Effinger zuletzt gegen Rainer Betschart Haare lassen und Roland Kälin wurde von Martin Koch ins Sägemehl befördert.

Von den 29 abgegebenen Kränzen holten sich die Schwyzer mit 19 Exemplaren den Löwenanteil, gefolgt von den Zugern (7), den Urnern (2) und Luzernern (1). 

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