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Zuger

Sonntag, 01. Mai 2022

Christian Schuler mit Kranz

Joel Wicki hatte das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite

Zuger Kantonschwingfest in Baar vor 1'800 Zuschauern

 

Der 25-jährige Joel Wicki startete mit einem Sieg in die Kranzfestsaison. Der Sörenberger bodigte im Schlussgang nach 58 Sekunden den Gersauer Marco Ulrich. Co-Sieger wurde der Urner Matthias Herger. Christian Schuler holte für den Schwingklub Einsiedeln die Kastanien aus dem Feuer. 

An dem bei kühler Witterung aufgenommenen ersten Kranzfest auf dem Festplatz bei der Waldmannshalle kam bald einmal Stimmung auf, obschon das Fest aus Platzgründen in einem kleineren Rahmen als üblich durchgeführt wurde. So liess sich der Eidgenosse Benji von Ah überraschend von Urs Riebli mit einem Kurz aushebeln und Mike Müllestein begann mit zwei Unentschieden ebenfalls verhalten. Im Verlaufe des Tages kam es zu weiterenÜberraschungen. 

Joel Wicki, Hauptfavorit auf den Tagessieg, brachte sich gleich zu Beginn in eine günstige Ausgangslage. Zum Auftakt im Spitzenduell traf Joel Wicki auf Christian Schuler. Nachdem sich Schuler aus einer misslichen Lage vorers befreien konnte, bodigte er ihn im zweiten Anlauf mit Kurz. Mit einem Inneren Haken kam er gegen Pascal Nietlispach zu einer schnellen Entscheidung und sparte so Kräfte für den weiteren Verlauf. Mit Lätz kam er gegen Lukas Bissig zu einer weiteren Höchstnote.  Im Luzerner-Duell bezwang er Sven Langebenfalls mit geringem Aufwand. Da die anderen Verfolger Punkte abgeben mussten, konnte der Entlebucher seinen Vorsprung weiter ausbauen. Doch dann folgte für ihn die kalte Dusche. Er bearbeitete zwar Marco Ulrich nach allen Regeln der Schwingkunst und schien einem sicheren Sieg entgegenzusteuern. Doch sein Kontrahent vermochte einen Kurz erfolgreich zu kontern. Er konnte damit erstmals gegen einen Eidgenossen gewinnen. Für ein weiteres Ausrufzeichen sorgte der Urner Matthias Herger. Er erwischte Christian Schuler mit einem Äusseren und holte damit die Maximalnote. Damit begann das grosse Rätselraten, wer aus dem punktegleichen Trio Herger, Wicki und Ulrich den Zuschlag für den Schlussgang erhielt. Die Wahl des Einteilungskampferichts fiel auf Wicki und Ulrich.

«Ich konnte den Fehler aus dem fünften Gang korrigieren und mich gegen Marco revanchieren», sagte Joel Wicki, der mit seiner Leistung insgesamt zufrieden war. 

Der 27-jährige Matthias Herger feierte seinen ersten Sieg an einem Kranzfest. Vor drei Jahren unterlag am Ob- und Nidwaldner Kantonalen dem Bündner Armon Orlik. Nach seiner Startniederlage gegen den unbequemen Ringer Werner Suppiger war er nicht mehr zu bremsen und realisierte fünf Siege mit der Höchstnote. Roland Reichmuth, der Jüngste der Reichmuth-Dynastie, musste sich nur gerade von Andi Imhof das Sägemehl vom Rücken wischen lassen. Ansonsten wies er ein makelloses Notenblatt auf. 

Von den 32 abgegebenen Kränzen holten die Luzerner mit 12 «Exemplaren» den Löwenanteil, gefolgt von Schwyz (6), Zug (6), Uri (4), Ob- und Nidwaldner (3) und den Gästen von Rapperswil (1). 

Schulers verhängnisvolle Niederlage

Vom Schwingklub Einsiedeln gewann als Einziger der Rothenthurmer Christian Schuler den «Kopfschmuck». Nach seiner Start-Niederlage gegen Joel Wicki fing er sich auf und blieb dreimal siegreich. Besonders sein schneller Erfolg gegen den zähen Entlebucher Marco Fankhauser mittels Wyberhaken liess Hoffnungen aufkommen. Diese wurden dann vom Urner Matthias Herger zunichte gemacht. Obschon er sich dabei am Oberschenkel verletzte, kam für ihn eine Aufgabe nicht in Frage. Mit einem Zehnerwurf gegen Reto Schärli schloss er sein Pensum  ab und erweiterte seine Sammlung auf 104 Kränze. Der Trachslauer Fabian Birchler startete mit zwei Siegen verheissungsvoll und teilte die Punkte mit Luca Müller, dem Sieger des Eidgenössischen Nachwuchsschwingertages. Nachdem er gegen Toni Kurmann auf verlorenem Posten stand, durfte er sich nach dem Sieg gegen Laurin Vogel noch Chancen auf den Gewinn des Kranzes ausrechnen. Doch Urs Riebli durchkreuzte diesen Plan und kurzte den Trachslauer zum Resultat. Die anderen Einsiedler konnten im letzten Gang nicht mehr um die Kränze kämpfen. Der bald 40-jährige Philipp Schuler kam nach einem mühsamen Start mit zwei Unentschieden langsam in die Gänge. Doch mit der Niederlage gegen Roman Zurfluh handelte er sich einen zu grossen Rückstand ein. Mit der Maximalnote gegen Noah Gisler gab es für ihn einen versöhnlichen Abschluss. Gleich erging es den beiden Kranzern Roland Kälin und Christian Lagler. Sie waren besonders im Anschwingen völlig ab der Rolle und konnte den Rückstand nicht mehr wettmachen. Adi von Euw und Daniel Schuler absolvierten wie auch der erst 16-jährige Reto Pfyl  sowie Andrin Kauflin alle sechs Gänge, kamen aber auf keinen grünen Zweig. Michael Hess musste wegen einer im vierten Gang zugezogenen Schulterverletzung den Wettkampf vorzeitig beenden.

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