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Zuger

Sonntag, 17. Mai 2015

Sieger Schuler Christian

Der 28-jährige Christian Schuler bezwang im Schlussgang bereits nach sechs Sekunden Andreas Ulrich mit Stich und kam damit zu seinem zehnten Kranzfestsieg. Ebenfalls im ersten Rang klassierten sich der Unterlegene und Philipp Laimbacher.

W.S. Die Kardinalfrage, ob die Schwyzer am Zuger Kantonalen ihre Siegesserie fortsetzen können, war bei Halbzeit (nach drei Gängen) noch nicht beantwortet, da neben den Schwyzern noch Vertreter aus anderen Kantonalverbände in günstiger Lauerposition lagen. Nichtsdestrotz wurden ihre Siegesaktien am höchsten gehandelt. Mit Andreas Ulrich und Philipp Laimbacher lagen zwei ihrer ganz grossen Tenöre noch mit einer reinen Weste vorn. Doch dann begann sich allmählich der Spreu vom Weizen zu trennen, sodass die Zwischenrangliste immer mehr Profil annahm. Andreas Ulrich übernahm die alleinige Führung vor Philipp Laimbacher. Derweil sich Ulrich mit einem Sieg gegen Armin Reichmuth die Schlussgangteilnahme holte und seinen Vorsprung weiter auszubauen vermochte, teilte Philipp Laimbacher entgegen den Erwartungen mit Markus Zurfluh die Punkte, was zu einer delikaten Konstellation für das Einteilungskampfgericht führte.

Nachdem Christian Schuler am Zürcher Kantonalen den Schlussgang nur mit viel Pech verpasst hatte, stand ihm das Glück des Tüchtigen diesmal auf seiner Seite. Er erhielt gegenüber dem punktegleichen Philipp Laimbacher den Zuschlag für den Final.

Nachdem er zum Auftakt den Nidwaldner Eidgenossen Marcel Mathis mit Kurz ausmanövrierte, brachte er gegen den Luzerner Philipp Scheidegger kein Resultat zustande, obschon er dem Sieg mehrmals sehr nahe stand. Zwar bodigte er darauf Stefan Heinzer und Martin Ulrich, doch blieben die Höchstnoten aus, womit er auf die Spitze Terrain einbüsste. Da sich seine zu diesem Zeitpunkt vor ihm liegenden Kontrahenten in den entscheidenden Begegnungen gegenseitig die Punkte abnahmen, stand er mit dem Zehnerwurf gegen David Egli wieder an zweiter Stelle. Im Schlussgang musste er alles auf eine Karte setzen, da seinem Antipoden ein Unentschieden für den Sieg gereicht hätte. Dass diese Taktik bereits im ersten Angriff zum Erfolg führen würde, hätte er wohl selber nie gedacht.

Andreas Ulrich, der am Auffahrtstag das Baselstädtische gewinnen konnte, war erneut grosse Klasse. Dem Gersauer läuft es derzeit wie am Schnürchen, was seine Gegner bitter erfahren mussten. Mit seiner bis in die letzte Einzelheit ausgefeilten Technik lässt er jedes Schwingerherz höher schlagen. Zum Auftakt beförderte er Martin Grab mit einem Inneren Haken ins Sägemehl und liess auch dem starken Verteidiger Marcel Bieri keine Chance. Diese beiden Startsiege verliehen dem Zuger Kantonalfestsieger von 2012 zusätzlich Flügel. Mit der Höchstnote gegen Rainer Betschart setzte er seinen Siegeszug for.  Wie er den Luzerner Eidgenossen Hansjörg Gloggner nach einem packenden Duell mit einem Brienzer rückwärts zum Resultat warf, war Schwingen vom Allerfeinsten.

Philipp Laimbacher, dem eine solide Leistung gelang, konnte punktemässig zu den beiden Finalteilnehmern aufschliessen. Er blieb mit fünf Siegen und einem Gestellten ohne Niederlage. Sein älterer Bruder Adrian Laimbacher sorgte dafür, dass die Rangliste am Schluss Profil hatte. In einer hochstehenden Darbietung trennte er sich zum Auftakt gegen Joel Wicki resultatlos.  

Von den 30 Kränzen holten sich erwartungsgemäss die Schwyzer mit 14 den Löwenanteil, gefolgt von den Zugern (10), den Luzernern (4) und den Urnern (2). Leer gingen die Ob- und Nidwaldner aus.

Neben dem Tagessieg noch zwei weitere Kränze   

Den Aktiven des Schwingklubs Einsiedeln scheint das Zuger Kantonale zu liegen. Neben dem Tagessieg von Christian Schuler konnten sich weiter Alex Schuler und Martin Grab den „Kopfschmuck“ aufs Haupt setzen lassen.

W.S. Nach seinem gelungenen Comeback mit dem dritten Rang am Schwyzer Kantonalen lief es Martin Grab nicht mehr ganz so rund. Nach der Auftaktniederlage gegen Andreas Ulrich gab er mit Wyberhaken Andreas Höfliger das Nachsehen. Doch dann folgte für ihn die verhängnisvolle Niederlage gegen den Zuger Hünen Dominik Waser, der ihn nach ausgeglichen Kampfgeschehen mit einem Schlungg im wahrsten Sinne des Wortes überraschte. Um den Kranz noch gewinnen zu können, durfte er sich keinen Ausrutscher mehr leisten. Es spricht für seine Klasse, dass er dieses nicht leichte Kunststück überhaupt noch fertig brachte. Nach den Siegen gegen Josef Heinzer, den er mit einem hohen Kurz platt bodigte, zeigte er auch gegen Theo Blaser keine Schwäche und kam zu einem schnellen Sieg. Im der alles entscheidenden Begegnung wurde ihm mit dem Luzerner Hansjörg Gloggner ein harter Brocken vorgesetzt. Nach unzähligen Versuchen führte ein riskanter Schlungg zum Ziel und seinem 115. Kranzgewinn. „Ich wollte zu Beginn einfach zu viel und setzte mich damit unnötig unter Druck“, sagte der 36-jährige Geschäftsinhaber einer Spenglerei.

Alex Schulers Kunststück

Der 24-jährige Alex Schuler erwies sich einmal mehr als sicherer Wert. Der schwingkundige Metzger sorgte nach seinem Startsieg gegen Andreas Lüönd für eine Überraschung. Nach einer turbulenten Auseinandersetzung erwischte er den Luzerner Gipfelstürmer Joel Wicki mit einem klassischen Fussstich. Chancenlos blieb er gegen Philipp Laimbacher. Mit zwei weiteren Siegen gegen Fredi Bruhin und Manuel Elsener hatte er den Kranz bereits auch sicher. Trotz grosser Bemühungen wollte ihm zuletzt der Siegeswurf nicht gelungen.

Der 33-jährige Philipp Schuler konnte sich nach seiner Startniederlage gegen Carlo Gwerder mit drei Siegen wieder auffangen. Um den Kranzgewinn wurde er von Joel Wicki nach wenigen Sekunden mit einem Kurz erwischt. Ebenfalls um den Gewinn des Eichenlaubes musste Daniel Inderbitzin wenige Sekunden vor Gangende dem Zuger Marcel Bieri das bessere Ende überlassen. Daniel Schuler kam gegen Fritz Hösli nicht über ein Unentschieden hinaus und konnte damit die Ernte nicht einfahren. Adrian Steinauer, sonst ein sicherer Wert, erlebte bei seinen Auftritten eine eigentliche Achterbahnfahrt. Zuletzt verpasste er mit der Niederlage gegen Mike Müllestein den noch in Reichweite liegenden Kranzgewinn. Obschon er zuletzt nicht mehr um das Eichenlaub mitreden konnte, darf sich die Leistung von Christian Lagler sehen lassen. 

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