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Zuger

Sonntag, 28. April 2013

Schuler Sieg / Fünf Kränze

Nach turbulenten Momenten bezwang Christian Schuler im Schlussgang Peter Imfeld nach 4:20 Minuten mit einem wuchtigen Kurzzug. Für den Schwingklub gab es fünf Kränze.

W.S. Beim ersten Kranzfest in der Innerschweiz gehörte die Zeit der Pröbeleien endgültig der Vergangenheit an. Bei kühler Witterung mussten die Schwinger ihre Karten endgültig auf den Tisch legen. Dabei taten sich einige Favoriten zu Beginn schwer und mussten nicht kalkulierte Punkteteilungen hinnehmen. Die Rangliste hatte bei Halbzeit (nach drei Gängen) noch kein Profil, ein eigentlicher Hauptdarsteller war nicht auszumachen. Die beste Ausgangsposition hatten Christian Schuler, Peter Imfeld und Andreas Ulrich. Ihnen blieben andere verheissungsvolle Siegesanwärter dicht auf den Fersen. Mit je zwei Gestellten und einem Sieg verloren Adi und Philipp Laimbacher schon erheblich Terrain, so daß die Schlussgangteilnahme nur noch mit viel Glück möglich gewesen wäre. Diese Konstellation versprach bei etwas höheren nachmittäglichen Temperaturen mehr Stimmung auf den Rängen. Bereits im nächsten Durchgang begann sich der Spreu langsam vom Weizen zu trennen, was die Zwischenrangliste nach vier Gängen verdeutlicht: Christian Schuler hatte einen Viertelpunkt mehr auf seinem Konto als Peter Imfeld und Andreas Ulrich. Da in den vorderen Rängen Schwinger aus verschiedenen Verbänden klassiert waren, blieb das Rennen weiterhin offen, und das Einteilungskampfgericht hat die Qual der Wahl. Letztlich machten um die Schlussgangteilnahme Christian Schuler und Peter Imfeld das Rennen.

Wuchtige Schwingweise

Dass der 25-jährige Christian Schuler nach einer Knieoperation im letzten November wieder voll angreifen kann, kam deutlich zum Ausdruck. Mit seinen ungemein explosiven Zügen und seinen pausenlos vorgetragenen Angriffen bereitete der kraftstrotzende Sennenschwinger seinen Widersachern grosses Kopfzerbrechen. Nachdem er mit dem letztjährigen Sieger Andreas Ulrich die Punkte teilte, gestaltete er die nächsten Duelle mit lauter Höchstnoten zu seinen Gunsten. Wie Guido Gwerder und Roman Emmenegger aus den Angeln hob, war erstklassig. Dabei zeigte er – abgesehen von zwei gefährlichen Situationen im Schlussgang – nicht die geringste Blösse und war eine Klasse für sich. „Für mich ist dieser Sieg nach dem letzten schwierigen Jahr eine grosse Genugtuung und ein Motivationsschub für die nächsten Feste“, sagte der überglückliche Sieger. Weiter war es für ihn der erste Sieg an einem Zuger Kantonalen. 2008 war er im Schlussgang seinem Klubkollegen Martin Grab unterlegen.

Nachdem Peter Imfeld 2007 den Zugern und Schwyzern ein böses Schnippchen schlug, war der 33-jährige Maurer-Polier wieder nahe dran. Mit seiner offensiven Schwingweise trug er wesentlich zum attraktiven Schlussgang bei, was die Zuschauer zwischenzeitlich mit Szenenapplaus quittierten. Diesmal scheiterte der Obwaldner an der Wiederholung des erneuten Coup erst im allerletzten Moment. Zum Auftakt trennte er sich mit Philipp Laimbacher resultatlos, worauf er auf leisen Sohlen nach vorne schlich. Als herausragend dürfen seine Siege gegen Bruno Müller und Bruno Nötzli bezeichnet werden, mit denen er sich völlig verdient den Zutritt zur Endausmarchung verschaffte.

Dass Philipp Laimbacher nach seiner langen Verletzung immer besser Fuss fasst, stellte er nach einem fulminanten Endspurt unter Beweis. Für Andreas Ulrich sah es lange Zeit sehr gut aus, ehe er um die Schlussgangteilnahme die Verteidigung des bekannten Ringers Martin Suppiger nicht durchbrechen konnte. Adi Laimbacher sorgte dafür, dass die Schlussrangliste Profil hatte.

Fünf Kränze

Mit fünf gewonnen Kränzen darf sich der Leistungsausweis der Aktiven des Schwingklubs Einsiedeln mehr als sehen lassen. Der 31-jährige Philipp Schuler bestätigte seine Form, die er an den Vorbereitungsanlässen ausspielte. Neben den beiden Niederlagen gegen Ivo Laimbacher und Mike Müllestein blieb er viermal erfolgreich. Im alles entscheidenden, letzten Gang gab er dem bekannten Ringer Martin Suppiger in-extremis das Nachsehen. Mit zwei Gestellten und vier Siegen blieb Roland Kälin gar ohne Niederlage. Im Ausstich behielt er gegen Adrian Elsener und Adrian Zimmermann das bessere Ende und gewann damit den „Kopfschmuck“. Ein schweres Pensum hatte Alex Schuler hinter sich zu bringen. Zuletzt biss sich an ihm kein Geringerer als Adi Laimbacher die Zähne aus, ehe er Sekunden vor Schluss die Niederlage nicht mehr abwenden konnte. Für Thomas Bisig sah es nach dem vierten Gang ungemütlich aus, lag er doch mit zwei Unentschieden, einem Sieg und der Niederlage gegen Kaspar Inderbitzin im Hintertreffen. Doch in den beiden letzten Durchgängen bodigte er Damian Egli und Andreas Gwerder mit der Maximalnote, was ihm den Kranzgewinn einbrachte. Mit lediglich einem Viertelpunkt verpasste der Egger Koni Kälin, trotz eines starken Endspurtes, das Eichenlaub. Ebenfalls nahe am Kranzgewinn war Michael Hess. Mit der Niederlage gegen den letztjährigen Luzerner Kantonalfestsieger wurde er um die Früchte seiner Anstrengungen gebracht. Mit vier Unentschieden und zwei Siegen blieb Adrian Steinauer unter seinen Möglichkeiten. Für eine freudige Überraschung sorgte der 17-jährige Euthaler Daniel Kälin. Nachdem er im fünften Gang Dominik Waser, der zuvor immerhin mit Adi Laimbacher stellte, überraschend ausmanövrieren konnte, musste er um den Kranzgewinn Pirmin Reichmuth den Vortritt lassen. Mit Markus Effinger und Daniel Inderbitzin waren zwei weiter Schwinger nahe am Kranzgewinn. 

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