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Verabschiedung

Sonntag, 04. November 2018

Fanclub verabschiedet Martin Grab

Der zurückgetretene Martin Grab wurde von seinem Fanclub am Sonntag gebührend verabschiedet. Dabei kamen noch einmal so richtig die Emotionen hoch.

W.S. «Danke, Martin!» Es war einfach wunderbar, wie ihn die Mitglieder seines Fanclubs am Sonntag in der Milchmanufaktur in Einsiedeln verabschiedeten. «Schwingerlüt» sind doch standhaft und machen es nicht gerne, öffentlich Tränen zu vergiessen. Doch viele vermochten sie nicht ganz zu verbergen. «Doch alles hat einmal sein Ende», sagte Karl Gasser, Unternehmer und Präsident des 2004 gegründeten Fanclubs. «Es waren wunderbare Jahre mit Martin Grab.» Er selber zeigte sich gefasst, aber gerührt, dass 113 Mitglieder aus allen Landesgegenden gekommen sind, um dem grossen Schwingertitan einfach «tschüss» zu sagen. Unter den Anwesenden waren auch Sponsoren, die Martin Grab bis zuletzt die Treue gehalten haben. 

Nach einem reichaltigen «Buure-Zmorgä» dürfte wohl auch Martin Grab die zuvor noch sentimentalen Stunden bald einmal vergessen haben. 

Schwingfestspeaker Hugo Abegg erwähnte, dass Martin mit seinem offensiven Feuerwerk einen Ehrenplatz im Pantheon der ganz «Bösen» verdient hat. Obschon er vielen Konkurrenten während Jahren öfter vor der Sonne stand, war er bei ihnen beliebt und anerkannt. Er war ein Star des Schwingsports, führte sich aber nicht als solcher auf, was ihn der Schwingerszene verpönnt ist. «Die Siege am Expo- und Unspunnenschwinget, zwei Feste mit eidgenössischem Charakter, sowie der sechs Bergklassiker waren sicher ganz speziell und sind von den anderen vielen Siegen etwas abzuheben», betonte Abegg in seinem humorvollen Rückblick. 

Freude überwog

Emotional wurde die von Länderlermusik und Jodelvorträgen umrahmte Verabschiedung, als Martin Grab selber das Wort ergriff und einige Anektoden aus seiner 30-jährigen Laufbahn als Schwinger zum Besten gab. Dabei kam zum Ausruck, wie sehr er seinen Sport liebte und alles dafür gab. Er verdrängte auch unangenehme Sachen nicht. «Neben vielen schönen Erfolgen bleibt für mich die Dopinggeschichte am Ende meiner Laufbahn in unangenehmer Erinnerung. Er ist nun mal ein schwarzer Fleck, mit ich selber fertig werden muss, obschon die ganze Sache für mich noch heute unerklärbar ist.» Doch seine grosse schwingerische Gesamtbilzanz kann diese leidige «Geschichte» nicht trüben. Er bedankte sich bei seinen Förderern, langjährigen Sponsoren und besonders seiner Frau Monika und seinen fünf Kindern.  Er überreichte allen ein Präsent – eine sympathische Geste eines grossen Sportlers. «Im Hinterkopf war mir schon längst bewusst gewesen, dass meine Zeit abläuft. Es war ein Prozess.» So räumt er nun seiner Familie und seinem Spenglereibetrieb mit zehn Angestellten Priorität ein. Anders als ein Tennis- oder Fussballspieler kann er nicht ein wenig kürzertreten.  Dem Schwingen wird die Schwingerlegende in irgendeiner Form wohl immer erhalten bleiben. So gibt er sein schwingerischen Know-how als Präsident des Schwingklubs Einsiedeln weiter.

Am Schluss überwog bei den Anwesenden die Freude und der Stolz, Martin Grab würdig verabschiedet zu haben. «Die Arbeit des Fanclubs ist mit dem heutigen Tag abgeschlossen», sagte Karl Gasser. «Unsere Ziele waren die aktive Unterstützung von Martin an Schwingfesten und die Entlastung seines privaten Umfeldes.» Ihm selber bleiben die vielen landesweiten Kontakte in bester Erinnerung. 

Martin Grab und seine Fans werden sich wohl noch lange an die vielen gemeinsamen und schönen Stunden erinnern. Deshalb noch einmal: «Danke, Martin!»

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