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Urner Kantonales

Sonntag, 05. Juni 2011

Ehrenplatz für Martin Grab

Der 27-jährige Andi Imhof bodigte im Schlussgang Lutz Scheuber nach 2:55 Minuten mit Gammen und kam damit zu seinem ersten Kranzfestsieg überhaupt. Martin Grab belegte den Ehrenplatz.

W.S. Mit dem Urner Verbandsanlass wurde die Serie der Kantonalfeste in der Innerschweiz abgeschlossen. Die Kardinalfrage lautete allenthalben, ob Martin Grab seine Favoritenrolle wahrnehmen würde. Nach dem Anschwingen sah es nicht danach aus. Dem Rothenthurmer wurde ein Brienzer-Angriff gegen Andi Imhof zum eigenen Verhängnis, was ihm die Tiefstnote einbrachte. Trotz einer Aufholjagd hatte er nach drei Gängen immer noch einen Rückstand von 1.50 Zählern, was eine bereits grosse Hypothek darstellt. Doch nach der Punkteteilung zwischen Andi Imhof und Benji von Ah war die Ausgangslage um die Schlussgangteilnehme wieder völlig offen. Allein in Führung lag überraschend der Urner Stefan Arnold, der danach dem höher eingestuften Peter Imfeld ein beachtliches Unentschieden abtrotzte.

Für den Schlussgang qualifizierten sich schliesslich Andi Imhof und Lutz Scheuber mit Siegen gegen Michael Gassmann beziehungsweise Michi Jauch.

Wohl die meisten der Zuschauer mochten Andi Imhof den Sieg von Herzen gönnen. Bisher hat er einzig den Urner Rangschwinget gewinnen können. Der starke Konterschwinger bearbeitete seine Gegner mit dosiertem Risiko und viel taktischem Geschick. Sein gelungener Start verlieh ihm sichtlich Mumm, was sich mit zwei weiteren Höchstnoten ausdrückte. Diese solide Basis gab er nicht mehr preis und sein Sieg darf als logische Konsequenz seiner zielstrebigen Schwingweise bezeichnet werden. „Ich konnte mit dem Druck umgehen und mich so richtig in den Tag hinein steigern“, erklärte er. Der Sieg sei für ihn die Bestätigung des eidgenössischen Kranzes gewesen. Als seinen schwierigsten Gegner stufte er Benji von Ah ein, dem nur ein Sieg weitergeholfen hätte.  

Überhaupt erstmals in einen Schlussgang war der 22-jährige Lutz Scheuber. Für den Nidwaldner, der immer alles auf eine Karte setzt und schon manchen Spitzenschwinger auskonterte, ging die Rechnung diesmal voll auf. Als Husarenstücklein ist sicher sein Sieg gegen den Eidgenossen Banz Ueli zu werten. „Für mich ist diese Finalteilnahme mein bisher grösster Erfolg überhaupt“, freute sich Maurer-Vorarbeiter.

Grabs Start

Obschon Martin Grab nach seiner etwas unglücklichen Startniederlage gegen Andi Imhof zu einer imposanten Aufholjagd ansetzte, fehlte ihm für die Endausmarchung ein Viertelspunkt. „Ich konzentrierte mich etwas zu stark auf den Gesamtsieg und habe den Brienzer gegen Andi Imhof mit zu viel Schwung ausgeführt, was prompt ins Auge ging“, bilanzierte der mittlerweile 99-fache Kranzer seine Niederlage. Mit Gammen und anschliessendem Nachdrücken beförderte er den unbequemen Thomas Hurschler ins Sägemehl. Mit zwei Höchstnoten gegen Christian und Silvan Odermatt konnte er Terrain gutmachen. Obschon er Lukas Vonlaufen zum platten Resultat kurzte, fehlte ihm letztlich ein Viertelspunkt für den Schlussgang. Zuletzt bearbeitete er Martin Zimmermann nach allen Regeln der Schwingkunst, bis dieser mit einem klassischen Wyberhaken sturmreif war, was ihm den Ehrenplatz einbrachte. Als Preis für seine insgesamt starke Leistung konnte er das Fohlen Larissa in Empfang nehmen.

Kranz verfehlt

Daniel Inderbitzin, der am Schwyzer Kantonalen seinen ersten Kranz holte, musste erfahren, dass Gäste auswärts hartes Brot essen müssen. Nachdem er zu Beginn mit Armin Indergand die Punkte teilte, blieb er zweimal siegreich, ehe er Stefan Arnold, den er allerdings an den Rand einer Niederlage brachte, die Siegespunkte überlassen musste. Nach dem Unentschieden gegen Marco Lussi konnte er zum Abschluss Patrick von Deschwanden siegreich gestalten. Für den Kranzgewinn fehlte ihm wie Michael Hess ein halber Punkt. Der Rothenthurmer wurde vom Einteilungskampfgericht keineswegs geschont. So verlor er gegen den Eidgenossen Benji von Ah und den späteren Schlussgangteilnehmer Lutz Scheuber. Neben dem Gestellten mit Simon Zimmermann blieb er dreimal siegreich. 

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