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Urner

Sonntag, 03. Juni 2018

Philipp Schuler mit Kranz

Joel Wicki kurzte im Schlussgang Roger Baumann nach fünf Sekunden zum Resultat und war eine Klasse für sich. 

W.S. Mit dem «Urner» wurde die Serie der Kantonalfeste in der Innerschweiz abgeschlossen. Bei Halbzeit deutete vieles auf einen Sieg von Joel Wicki hin, derweil sich die drei «Eidgenossen» teilweise schwertaten. Bis zu diesem Zeitpunkt waren viele Punkteteilungen zu verzeichnen, was dem Anlass die nötige Würze verlieh. 

Joel Wicki trat in den Sägemehlringen gegenüber seinen Konkurrenten wie in einer anderen Liga auf. Obschon seine «Spezialitäten» den allermeisten Gegner bekannt sind, fanden sie keine Mittel um die blitzartig vorgetragenen Angriffe stoppen zu können. Andi Imhof und Dominik Streiff scheiterten zum Auftakt diesem Markenzeichen Wickis, was dem entfesselten Entlebucher sichtlich Flügel verlieh. Ein Prachtskurz gegen Michael Gassmann trug ihm die Höchstnote und eine günstige Ausgangslage ein, die er nicht mehr aus den Händen gab. Wie er Matthias Herger und den nur schwer bezwingbaren Thomas Hurschler in festen Griffen mit Kurz ausmanövrierte, war schlichtweg beeindruckend. Zur Schlüsselpartie gegen Andi Imhof sagte er: «Ich habe mich einige Zeit auf dieses Duell fokussiert und konsequent angegriffen, was die richtige Taktik war. Meinen Schlussgangpartner Roger Baumann habe ich in den vorangehenden Gängen gut beobachtet und liess nichts anbrennen.» Nach diesem erneuten Triumpf legt er bis zum «Nordostschweizerischen» eine Pause ein und wird dann wieder voll angreifen. Sein bisheriger Leistungsausweis wirkt langsam unheimlich. An je drei Regional- und Kantonalfesten blieb er noch ungeschlagen.   

Da die zum erweiterten Favoritenkreis zählenden Schwinger teilweise nicht so richtig in die Gänge kamen, konnten sich für einmal auch andere in den Vordergrund schieben, wie etwa der 23-jährige Urner Roger Baumann. Dem Landschaftsgärtner ist in dieser Saison ein grosser Sprung nach vorne gelungen. Mit dem Leistungsausweis von bisher vier Kränzen nutzte er die Gunst der Stunde und vermochte mit seiner offenen Schwingweise vor eigenem Publikum zu begeistern. Als Highlight darf sein Gestellter gegen Philipp Gloggner hervorgehoben werden. Danach wuchs er über sich hinaus und kam zu drei Höchstnoten, was ihm völlig verdient die Schlussgangteilnahme einbrachte. Dass die Rangliste letztendlich Profil erhielt, sorgte Andi Imhof. Nach seiner Startniederlage gegen Joel Wicki war er nicht mehr zu stoppen und rollte das Feld mit fünf Siegen, wovon vier  Höchstnoten, im wahrsten Sinne des Wortes von hinten auf. Mehrheitlich vermochten jüngere Schwinger wie etwa Toni Kurmann und Adrian Gander den Anlass wesentlich mitzuprägen. Obschon sich die beiden zuletzt in einer hochstehenden Darbietung unentschieden trennten, klassierten sie sich gemeinsam im dritten Rang. Erstmals konnten sich Roland Reichmuth, Matthias Hürlimann, Robin Durrer und Lukas Ottiger den «Kopfschmuck» aufs Haupt setzen lassen, was ein Versprechen für die Zukunft ist. Luzern war mit zehn Kränzen am erfolgreichsten, gefolgt von den überraschenden Urnern mit acht, den Ob- und Nidwaldnern sowie den Schwyzern mit je fünf und den Zugern mit vier «Exemplaren». 

Philipp Schuler kehrte kranzgeschmückt heim

Für den Schwingklub Einsiedeln holte Philipp Schuler als einziger Kranzgewinner die Kastanien aus dem Feuer Drei Einsiedler verpassten zuletzt den in Reichweite liegenden Kranz. 

W.S. Nachdem Christian Schuler seine Rückkehr verschieben musste, hatten die Aktiven des Schwingklubs Einsiedeln einen schweren Stand. Sein älterer Bruder Philipp Schuler sprang für ihn in die Bresche und zeigte eine gute Leistung. Nachdem er mit dem Luzerner Eidgenossen Philipp Gloggner die Punkte teilte, setzte er zu einer Aufholjagd an und behielt gegen Damian Stöckli, Marco Baumann und Fabian Durrer in seiner unverkennbar kämpferischen Art Oberhand. Nach der keineswegs zwingenden Niederlage gegen Marco Wyrsch durfte er sich keinen Ausrutscher mehr leisten. Er löste diese Aufgabe gegen Lukas Ottiger souverän und kam mit seinem Spezialschwung, dem Stich, zu einem Blitzsieg, was für ihn der 46. Kranz seiner Laufbahn war. Ein starker Leistungsausweis mit seinen für Schwingerverhältnisse doch eher bescheidenen Körpermassen.  

Der 25-jährige Christian Lagler muss, trotz einer insgesamt soliden Leistung, weiter auf seinen ersten Kranzgewinn warten. Nach guter Vorarbeit mit einem perfekten Anschwingen und dem Gestellten gegen den mehrfachen Kranzer Martin Zimmermann musste er gegen Michael Zurfluh, den er an den Rand einer Niederlage brachte, im letzten Durchgang den Kürzeren ziehen.  Roland Kälin, der alles andere als einen guten Start erwischte, vermochte sich aufzufangen und landete drei Siege in Serie. In einer auf Biegen und Brechen geführten Begegnung musste er zuletzt dem Zuger Hünen Dominik Waser kurz vor Zeitablauf die Siegespunkte überlassen, was ihm den Kranz kostete. Ebenso erging es dem Egger Remo Kälin, der um den Kranzgewinn dem auch als Ringer bekannten Roman Zurfluh Tribut zollen musste. Der Eidgenosse Alex Schuler zog einen rabenschwarzen Tag ein. Der sonst kaum bezwingbare Rothenthurmer liess sich von Adrian Gander und Christian Bieri aushebeln, sodass der Sieg zuletzt gegen Valentin Käslin reine Resultatkosmetik war. Doch es wäre völlig verfehlt, ihn wegen des verpassten Kranzes, abzuschreiben. Michael Hess, der lange Zeit verletzt war, kommt immer besser in Fahrt. Auf seinem Notenblatt stehen je drei Siege und Niederlagen.  Es scheint eine Frage der Zeit zu sein, bis er wieder in alter Stärke angreifen kann. Daniel Schuler wollte im letzten Gang gegen den Entlebucher Seppi Felder kein Siegesresultat gelingen, was ihn in der Rangliste zurückwarf. Für den Kranzgewinn hätte ihm selbst die Höchstnote nichts gebracht.  

Peter Effinger und der 17-jährige Lukas Gisler waren bis zum Schluss vorbei, kamen aber auf  keinen grünen Zweig. 

Von den Schwyzer Klubs war diesmal March-Höfe  mit zwei gewonnenen Kränzen vor Einsiedeln, Muotathal und Küssnacht (je 1) am erfolgreichsten. Leer ging der erfolgsverwöhnte Mythenverband aus. 

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