Unteriberg
Christian Schuler siegt zum Saisonabschluss
Im Schlussgang bezwang Christian Schuler nach 2:07 Minuten seinen älteren Bruder Philipp mit Übersprung und beendete damit die Saison mit dem vierten Sieg. Für den Schwingklub Einsiedeln gab es sechs Auszeichnungen.
W.S. Bei besten Bedingungen wurde endgültig ein Schlussstrich unter die Freiluftsaison in der Innerschweiz gezogen. Christian Schuler, der einzige Eidgenosse im 43-köpfigen Teilnehmerfeld, gab von Beginn weg den Ton an. Zusammen mit seinem Bruder Philipp Schuler hatte er nach vier Gängen noch eine reine Weste. Im Brüder-Duell konnte dann Christian Schuler seinen Vorsprung weiter ausbauen, sodass ausgeschwungen werden musste.
Nach dem «Kilchberger» zeigte sich Christian Schuler noch keineswegs saisonmüde, was für seine gute körperliche Verfassung spricht. Seinen explosiven Zügen hatte keiner der ihm zugeteilten Kontrahenten etwas Gleichwertiges entgegenzusetzen. Im Anschwingen kurzte er den Zuger Christian Bucher zum platten Resultat und liess auch dem grossgewachsenen Joel Kessler keine Chance. Mit den Siegen gegen Alex Schuler und Alex Huber legte er die Basis für seinen späteren Erfolg.
Wie schon vor zwei Jahren hiess sein Schlussganggegner Philipp Schuler. Bei ihm ist es wie beim Wein – je älter, desto besser. Der 39-jährige Oldie startete mit dem Sieg gegen Nicola Funk überzeugend. Mit einem klassischen Stich konnte er in einem spannenden Duell den Märchler Ueli Hegner mit der Höchstnote zu Verlierern reihen. Nachdem er auch noch Michael Ulrich und Joel Kessler bezwang, zählte er endgütige zu einem heissen Siegesanwärter. Dank seiner grossen Erfahrung holte er gegen Alex Schuler die für die Schlussgangteilnahme benötigte Maximalnote.
In der Endausmarchung ging es zwischen den beiden Brüdern voll zur Sache. Eine kleine Unkonzentriertheit wurde dann Philipp zum Verhängnis. «Der Sieg zum Abschluss einer für mich gelungenen Saison freut mich ganz besonders», sagte Christian Schuler.
Dass die Schlussrangliste Profil hatte, verdeutlichen die nächsten Ränge. Der 23-jährige Verbandskranzer Christian Bucher rollte das Feld nach seiner Startniederlage gegen den späteren Festgewinner mit fünf Siegen im wahrsten Sinne des Wortes von hinten auf. Im Ausstich behielt er gegen Andreas Gwerder und Ueli Hegner Oberhand.
Sechs Auszeichnungen
Neben den beiden Schlussgangteilnehmen holten sich noch vier weitere Aktive des Schwingklubs Einsiedeln die Auszeichnung. Der am Schwyzer Kantonalen frischgebackene Kranzer Christian Lagler fand nach einem verhaltenen Start auf die Spur zurück und konnte sich nach fünf Gängen noch Hoffnungen auf den Gewinn der Auszeichnung machen. Den dafür benötigten Sieg holte er gegen Roman Bucher. Markus Effinger vergab im Ausstich eine bessere Klassierung. Nachdem er Ueli Hegner nach einem turbulenten Gang die Siegespunkte überlassen musste, brachte er zuletzt Jan Wehrli mehrmals an den Rand einer Niederlage, konnte aber den zähen Bündner nicht bezwingen. Viel Freude bereitete der Auftritt der beiden 17-jährigen Nachwuchsschwinger Kevin Steinauer und Jan Walker. Kevin konnte die beiden letzten Gänge für sich entscheiden und damit den zuvor eingehandelten Rückstand wettmachen. Der Bennauer Jan Walker trotzte dem Kranzer Gian Maria Odermatt, dem Zweitplazierten des Eidgenössischen Nachwuchsschwingertages ein beachtliches Unentschieden ab. Zuletzt verpasste er mit der Niederlage gegen Alex Auf der Maur einen vorderen Rang.
Obschon coronabedingt «nur» 500 Zuschauer zugelassen waren, zeigte sich OK-Präsident Michael Hess zufrieden. «Nachdem der Anlass letztes Jahr nicht durchgeführt werden konnte, hat es diesmal trotz der Auflagen, die einen organisatorischen Mehraufwand erforderten, bestens geklappt.» Den Organisatoren darf ein Kränzchen gewunden werden, denn gerade solche Anlässe sind für den Nachwuchs und den Schwingsport von grosser Bedeutung.
