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Tessin

Sonntag, 26. Juni 2016

Nichtkranzer im Südkanton im Einsatz

Ein Quartett des Schwingklubs Einsiedeln stand am Sonntag in Gudo im Einsatz. Dabei gab es eine Auszeichnung. Mit Adi von Euw war ein aus Norwegen zurückgekehrter Rothenthurmer dabei.

W.S. Im Kanton Tessin werden seit Jahren grosse Anstrengungen unternommen, um den Schwingsport wieder zu beleben. Im Nordtessin wurde bis Ende des 19. Jahrhunderts geschwungen. Damals übten Arbeiter  des Gotthardtunnels, die aus der Deutschschweiz kamen, den Sport im Tessin aus. Es gab sogar einen Schwingklub Airolo, der sich aber später auflöste. Versuche, das Schwingen wieder zu etablieren, blieben erfolglos. Das letzte Fest fand 1971 in Sementina statt und wurde vom damaligen Spitzenschwinger Thomas Bisig aus Einsiedeln gewonnen. Nach 45 Jahren war es nun wieder soweit: In kleinen Dorf Gudo, das in der Magadinoebene zwischen Bellinzona und Locarno liegt, fand ein Schwinget für Nichtkranzer statt. Dafür wurde von den Tessiner Organisatoren ein Schwingplatz mit der gesamten Infrastruktur hergerichtet. 104 Schwinger aus der Innerschweiz und dem Tessin beteiligten sich daran. Neben dem Schwingen wurde den Besuchern und Schwingern das traditionelle Tessin musikalisch, gastronomisch und kulturell präsentiert. Es bleibt zu hoffen, dass das «Lotta Svizzera», wie Schwingen italienisch heisst, im Tessin Fuss fassen kann, was allerdings von den Verantwortlichen grosse Anstrengungen verlangt und einen langen Schnauf braucht.  

Birchler mit Auszeichnung

Vom Quartett des Schwingklubs Einsiedeln schnitt der 16-jährige Metzgerlehrling Fabian Birchler, Trachslau, am besten ab. Nach einem verhaltenen Beginn mit einer Niederlage und einem Unentschieden konnte er drei Siege an seine Fahne heften lassen. Um einen vorderen Rang musste er sich zuletzt vom Luzerner Toni Kurmann das Sägemehl vom Rücken wischen lassen. Dennoch reichte es ihm im elften Rang zur begehrten Auszeichnung.

Der Rothenthurmer Adi von Euw, der in Norwegen aufgewachsen ist und erst seit wenigen Jahren in Rothenthurm lebt, verpasste zwar die Auszeichnung, machte aber weitere Fortschritte. Wie er zum Schwingen kam, ist höchst interessant. In Norwegen hatte ich vom Schwingen gehört und wollte diesen Sport unbedingt ausüben. Nachdem ich in meine Heimatgemeinde zurückgekehrt bin, habe ich mich dem Schwingklub Einsiedeln angeschlossen und das ABC des Schwingens gelernt», sagt er, der fliessend norwegisch spricht.

Ebenfalls bis zum Schluss dabei war der Euthaler Marco Kälin, derweil Lukas Kälin den Ausstich knapp verfehlte.

Gewonnen wurde das Fest vom Luzerner Urs Doppmann, der im Schlussgang den Siebner Ueli Hegner bodigte. Auf dem Ehrenplatz klassierte sich Roman Schelbert (Ingenbohl) vor seinem Klubkollegen Michael Gwerder. 

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