SWS
Starker Christian Schuler
Wie schon am «Innerschweizerischen» vor einer Woche wartete der 30-jährige Rothenthurmer Christian Schuler mit einer starken Leistung. Für den ganz grossen Coup fehlte ihm nur ganz wenig.
W.S. Dass an einem Südwestschweizerischen die Gäste schon früh aufeinandertreffen, ist eine alte Binsenwahrheit, was an allen anderen Teilverbandsfesten eher unüblich ist. Nachdem Christian Schuler vor sechs Jahren am gleichen Anlass nach einer starken Leistung Zweiter wurde, prägte er das Geschehen an der Spitze auch diesmal wesentlich mit. Dem vierfachen Eidgenossen gelang ein Traumstart. Er wirbelte die ihm zugeteilten Gegner im wahrsten Sinne des Wortes durcheinander. So machte er im Anschwingen mit Lario Kramer, dem Überraschungssieger auf dem Stoos, kurzen Prozess. Weiter besiegte er den «Mutzen» Christian Gerber magistral mit der Höchstnote. Nachdem auch gegen Benjamin Gapany Oberhand behielt, lag er gemeinsam mit dem Berner Remo Käser an der Spitze. Im Duell der beiden Führenden unterlag Schuler einer Knietätsch-Kurz-Kombination. Das Resultat fiel allerdings flüchtig aus, was in einer derart entscheidenden Begegnung mehr als ärgerlich ist. Damit schwanden für Christian Schuler die Hoffnungen auf einen Sieg, da die Südwestschweizer ihre eigenen Trümpfe in gute Positionen brachten. Doch er liess sich deswegen nicht entmutigen und konnte im Ausstich Marc Guisolan und Michel Dousse mit der Höchstnote gewinnen. Nachdem er diese Saison zwischenzeitlich verletzungsbedingt unterbrechen musste, ist er endgültig wieder an der Spitze angekommen, was er mit seinem Auftritt im Val-de-Travers deutlich unterstrich. In der gegenwärtigen Form darf ihm auch auf dem Brünig und der Schwägalp, zwei weiteren Highlights, einiges zugetraut werden. Wenn er so konzentriet wie am «Innerschweizerischen» und in Couvet schwinget, ist er wieder zu ganz Grossem fähig.
Remo Käser trumpfte mit einer starken Leistung auf und feierte mit sechs Siegen einen letztlich verdienten Erfolg, dem insgesamt vierten Kranzfestsieg seiner Laufbahn. Im Schlussgang hatte er gegen Benjamin Gapany einen heiklen Moment zu überstehen, sorgte aber in der dritten Minute für die endgültige Entscheidung.
Der Luzerner Sven Schurtenberger landete nach dem Start-Unentschieden gegen den Waadtländer Pascal Piemontesi fünf Siege in Serie, was ihm den Ehrenplatz einbrachte.
Von den acht angetretenen Gästen konnten fünf den Heimweg kranzgeschmückt antreten. Trotz dieses starken Leistungsausweises haben die Romands einen grossen Sprung nach vorne gemacht und dürfen sich nach einer jahrelangen Durststrecke zurecht Hoffnungen auf erfolgreichere Zeiten machen.