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Stoos

Montag, 13. Juni 2011

Hochstehende Duelle auf dem Stoos vor 2'800 Zuschauern

Der 23-jährige Giswiler Benji von Ah bezwang im Schlussgang nach 4:14 Minuten mit Übersprung Ueli Banz und realisierte damit seinen ersten Bergfestsieg.

W.S. Beim Bergklassiker auf dem Stoos kam es zum ersten Quervergleich dreier Teilverbände. Die Hauptfrage, ob der Hüne Christian Stucki gestoppt werden kann, war bereits nach dem Anschwingen beantwortet. Nach farblosen Begegnungen lag Christian Stucki mit den Unentschieden gegen Adi Laimbacher und Andres Ulrich deutlich im Hintertreffen und kam für den Schlussgang nicht mehr in Frage. Auch von den anderen Bernern Thomas Sempach und Reto Maurer ging keine Gefahr mehr aus. Bei Halbzeit hatten Benji von Ah und Martin Grab als Einzige noch eine reine Weste und führten das Zwischenklassement gemeinsam an. Trotz des Unentschiedens der beiden Führenden im direkten Duell verteidigten sie die Leaderstellung, da ihre direkten Verfolger ebenfalls Punkte liegen liessen. Durch diese Konstellation war für die Schlussgangteilnahme wieder alles völlig offen. Das Rennen als Erster machte Benji von Ah mit seinem Sieg gegen Ruedi Roschi, und Ueli Banz überraschte Martin Grab im ersten Zug mit einem Fussstich.

Benji von Ah, bereits Sieger am Ob- und Nidwaldner Kantonalen, wurde letztlich verdienter Sieger. Zum Auftakt fackelte er mit Thomas Sempach nicht lange und manövrierte sich mit den weiteren Erfolgen gegen Michi Jauch und Bruno Dober in eine günstige Ausgangslage. In der weiteren Folge bestätigte sich die Binsenwahrheit, dass ein guter Start die halbe Miete wert ist. Der Turnschwinger zeichnete sich durch seine explosiven Züge und seine Übersicht aus. „Im Schlussgang machte ich von Anfang an Dampf, da ich mich konditionell gut fühlte.“

Der 28-jährige Entlebucher Ueli Banz, ein ausgesprochen Kopf- und Fussstichspezialist, sorgte für die beiden grössten Überraschungen des Tages. Nachdem er mit Hansruedi Lauper zum Auftakt remisierte, liess er Christian Gwerder und Markus Koller keine Chance. Dann folgte sein erstes Husarenstücklein: In einem Armhebel bodigte er Philipp Laimbacher, der sich bei dieser Aktion verletzte und Forfait geben musste.

Nötzlis Meisterleistung

Der 21-jährige Reto Nötzli zeigte Schwingen vom Allerfeinsten. Dabei hatte er noch Pech zu beklagen: So sahen viele der Zuschauer Florian Gnägi auf dem Rücken, doch wurde ihm vom Unparteiischen das Resultat aus wessen Gründen auch immer nicht gegeben. Neben dem weiteren Unentschieden gegen Melk Britschgi blieb er viermal siegreich. Wie er Michael Nydegger und Markus Spichtig aus dem Weg räumte, war bereits grossartig. Mit den Siegen gegen Philipp Scheidegger und den Berner Eidgenossen Thomas Sempach setzte der Kurzzug-Spezialist das Tüpfchen aufs i.

Benno Studer drehte nach den Gestellten gegen Edi Kündig und Kaspar Inderbitzin mächtig auf und bewerkstelligte vier Siege. Im Ausstich vermochte er mit den Siegen gegen Bruno Dober und Adi Laimbacher zu brillieren.

Bester Gast blieb überraschend der Westschweizer Joel Niederberger, der in den beiden letzten Durchgängen gegen Lukas Briker und Ivo Laimbacher Oberhand behielt. Die Berner wurden den hohen Erwartungen in keiner Weise gerecht und enttäuschten. So musste Christian Stucki drei Unentschieden hinnehmen und  blieb letztlich bestklassierter Berner.

Grabs Start

Martin Grab legte einen ausgezeichneten Start hin. Wie er den Berner Reto Maurer abschlunggte, war schlichtweg Sonderklasse. Mit Kurz beförderte er Alain Müller ins Sägemehl und das Siegesrezept gegen den zähen Ringer Werner Suppiger hiess Kreuzgriff-Gammen. In einer hochstehenden Darbietung trennte er sich mit Benji von Ah resultatlos, worauf ihm die verhängnisvolle Niederlage gegen Ueli Banz die Schlussgangteilnahme kostete. Zuletzt gab er Michi Jauch mit Kurz das Nachsehen und holte damit seinen 100. Kranz.

Die Innerschweizer sicherten sich von den 16 abgegeben Kränzen mit elf (SZ 4, OW/NW 3, LU 3, ZG 1) den Hauptharst, gefolgt von den Bernern (4) und den Südwestschweizern (1).

Pech für Schuler

Pech hatte Philipp Schuler, der den Kranz um einen Viertelspunkt verfehlte, obschon er zuletzt Sven Schurtenberger besiegte. Überhaupt zeigte der Rothenthurmer eine starke Leistung, was die beiden Unentschieden gegen den Berner Spitzenschwinger Thomas Sempach und Franz Föhn verdeutlichen. Neben der Niederlage gegen Werner Suppiger totalisierte er drei Siege. Roland Kälin blieb im alles entscheidenden Gang gegen den Berner Seeländer Florian Gnägi chancenlos. Zuvor war er dreimal erfolgreich und musste gegen Reto Maurer und Ruedi Roschi den Kürzeren ziehen. Dem 20-jährigen Willerzeller wurde nach einem gelungen Auftritt Christian Stucki vorgesetzt und hatte mit einem hohen Kurz das Nachsehen. Ebenfalls alle sechs Gänge absolvierten Alex Schuler und Thomas Bisig.

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