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Stoos

Sonntag, 11. Juni 2017

Kranzerfolg für Adrian Steinauer

Der 20-jährige Joel Wicki bodigte im Schlussgang der Generationen Philipp Laimbacher im ersten Zug mit Innerem Haken und feierte damit seinen dritten Kranzfestsieg.

W.S. Beim Quervergleich dreier Teilverbände am ersten saisonalen Bergklassiker wurde den Zuschauern von Beginn weg viele Leckerbissen vorgesetzt. Bereits zum Auftakt lieferten sich die ganz grossen Tenöre erbitterte Duelle, sodass sich die Spreu schon früh vom Weizen zu trennen begann. Bei Halbzeit lag Philipp Laimbacher mit einem halben Zähler vor Joel Wicki.

Nachdem Joel Wicki im Gigantenduell einen bangen Moment zu überstehen hatte, kurzte er Philipp Laimbacher zum Resultat und hatte damit als einziger noch eine reine Weste. Gleichauf mit ihm lag der bis dahin entfesselte Mike Müllestein. Da die nächsten Verfolger eng beieinander lagen, waren die Würfel noch keineswegs gefallen, was ganz nach dem Geschmack der Zuschauer war. Schliesslich machten Joel Wicki und Philipp Laimbacher wie bereits vor zwei Jahren das Rennen um die Schlussgangteilnahme.

Keine Schwächen

Dass Joels Wicki Formkurve weiter noch oben tendiert, bekamen seine Kontrahenten zu spüren. Der Entlebucher Tausendsassa schaltete im Anschwingen Mario Thürig nach turbulenten Momenten mit einem Wyberhaken aus. Dieser gelungene Start verlieh ihm sichtlich Flügel. Der Kombination von Explosivität und dosiertem Risiko vermochten auch Theo Blaser und Benji von Ah nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Nach etlichen Anläufen musste auch Adrian Steinauer den pausenlosen Angriffen kapitulieren. «Im Schlussgang wollte ich nicht auf die Stärken von Philipp Laimbacher hineinfallen und ein weiteres Mal gegen ihn verlieren. Dass es so schnell gegangen ist, hätte ich nie gedacht», freute sich der frischgebackene Götti. Die Zuschauer bekamen einen Sieger zu sehen, der noch stärker als vor seiner Verletzung am letztjährigen Schwägalp-Schwinget war. Er führt diese Steigerung auf den Besuch der Sportler-RS zurück, wo er unter optimalen Bedingungen wie ein Profi trainieren konnte. Nach dem Gewinn des Ob- und Nidwaldner Kantonalen ist er mit diesem Erfolg zum Leader der Innerschweizer avanciert.

Solider Laimbacher

Philipp Laimbacher darf als «Stoos-Spezialist» bezeichnet werden. Vor der eigenen Haustüre holte er sich seinen zehnten Kranz. Dass dabei ein gutes Anschwingen die halbe Miete wert sein kann, bewahrheitete sich bei ihm einmal mehr. Mit schnellen Erfolgen gegen Tobias Krähenbühl und Matthias Schläpfer verpuffte er nicht unnötig Kräfte. Mit einem klassischen Inneren Haken liess er Patrick Räbmatter in den Himmel blicken und war damit der «Mann der ersten Hälfte». Seine ganz grosse Klasse demonstrierte der 34-jährige Schwyzer gegen Marcel Bieri. Taktisch klug agierend bezwang der Marcel Bieri mit der Höchstnote und sicherte sich damit die Schlussgangteilnahme.

Nick Alpiger bestätigte seine diesjährigen starken Auftritte mit einer weiteren Glanzleistung. Mit seiner offensiven Schwingweise blieb er ungeschlagen und musste nur gerade mit Bruno Nötzli und Andreas Ulrich die Punkte teilen. Mit Henryc Thoenen und Roger Erb überraschten zwei weitere Nordwestschweizer mit Spitzenrängen. Bester Nordostschweizer blieb mit einem starken Finish mit dem Sieg gegen Martin Grab der 19-jährige Thurgauer Samuel Giger. Von den 19 angetretenen Eidgenossen holte sich nur gerade sieben den hochstehenden «Kopfschmuck». Eine n rabenschwarzen Tag erlebte Andi Imhof, der gar den Ausstich verpasste.

Adrian Steinauer holte mit einer überzeugenden Leistung den Kranz

Vom angetretenen Quartett des Schwingklubs Einsiedeln konnte der 25-jährige Willerzeller Adrian Steinauer den Heimweg kranzgeschmückt antreten. Philipp Schuler und Martin Grab verpassten den Kranz nur knapp.

W.S. Dass der Gewinn eines Bergkranzes zu den höchsten Trophäen im Schwingsport überhaupt zählt, verdeutlicht die Schlussrangliste. Schwingergrössen wie Marcel Mathis, Andreas Ulrich oder Arnold Forrer blieben hinter den Kranzrängen. Umso höher ist die Leistung von Adrian Steinauer einzustufen. Der Willerzeller holte sich seinen insgesamt 23. Kranz, wovon fünf an einem Bergklassiker. Einzig auf dem Weissenstein fehlt ihm noch die «Krönung.» Er strartete mit dem Sieg gegen Janic Voggensperger und musste nach einem aufwühlenden Kampf gegen den  Basler Henryc Thoenen den Kürzeren ziehen. Nachdem er kurz vor Zeitablauf Matthias Schläpfer bezwingen konnte, gelang ihm das grosse Meisterstück. Nach langem Hin und Her fing er den Schlungg des Thurgauers Eidgenossen Domenic Schneider ab  und konnte sich damit weit nach vorne schieben. Nach der Niederlage gegen Joel Wicki brauchte er fünf den Kranzgewinn noch unbedingt einen Sieg. Diese nicht leichte Vorgabe erfüllte er gegen Mario Schneider, den er am Boden dingfest machen konnte. Für den bald 26-jährigen Sennenschwinger dürfte der Kranzgewinn ein wichtiger Schritt für die Qualifikation des Unspunnen-Schwingets gewesen sein.

Martin Grab konnte sich gegenüber dem Urner Kantonalen vor zwei Wochen deutlich steigern. Im Duell der beiden Altmeister trennte er sich mit Arnold Forrer resultaltos. Mit zwei Siegen gegen Lars Geisser und Pirmin Egli machte er viel Terrain gut. In einem begeisternden Gang mit dem Glarner Eidgenossen Roger Rychen gab es einen Gestellten. Nach dem Zehnerwurf gegen Marco Nägeli lag der Kranzgewinn in Reichweite. Obschon er gegen Samuel Giger beherzt zur Sache ging, musste er dessen Überlegenheit anerkennen.

Philipp Schuler bewies, dass er auch mit seinen 35 Jahren noch Erstaunliches zu leisten imstande ist . Nach dem gelungenen Auftakt gegen Andreas Döbeli musste er sich von Roger Rychen das Sägemehl vom Rücken wischen lassen. Mit einem platten Wurf gegen Ruedi Käslin war er bei Halbzeit weit vorne anzutreffen. Trotz grosser Bemühungen wollte ihm gegen Verteidigungskünstler Christian Bernold kein Siegesresultat gelingen. Mit dem Sieg gegen den Eidgenossen Tobias Krähenbühl durfte er sich Hoffnungen auf den Kranzgewinn machen. Doch gegen den Nordwestschweizer Aufsteiger Nick Alpiger, Sieger des diesjährigen «Bastelstädtischen», blieb er chancenlos und verpasste damit das Eichenlaub.

Daniel Inderbitzin war bis zum Schluss dabei und hatte je zwei Siege, Niederlagen und Unentschieden auf seinem Notenblatt. 

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