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Stoos

Sonntag, 12. Juni 2016

Sieg für Christian Schuler

Der Rothenthurmer Christian Schuler bodigte im Schlussgang bereits nach 30 Sekunden Stefan Arnold mit Kurz und kam damit nach 2009 zu seinem zweiten Sieg. Nicht viel fehlte dafür Philipp und Alex Schuer.

W.S. Obschon der erste saisonale Bergklassiker mit elf Eidgenossen nicht über das hochkarätige Teilnehmerfeld der letzten Jahre aufwies, wurde teilweise Schwingen vom Feinsten geboten. Wer ein Spaziergang der Innerschweizer erwartet hatte, wurde besonders zum Auftakt eines Besseren belehrt. Die Gäste aus der Nordwestschweiz liessen sich nicht runterkriegen und sorgten mit zwei gepfefferten Überraschungen für Stimmung auf den Rängen. Wie Nick Alpiger den völlig perplexen Philipp Laimbacher mit Lätz-Abdrehen aus dem Weg räumte, war Klasse. Ebenso durfte der Sieg von Remo Stalder gegen Christian Schuler nicht erwartet werden. Nach diesen gerade noch rechtzeitig ausgesandten Warnsignalen nahmen die „Einheimischen“ das Geschehen fest in ihre Hände und brachten sich bis zur Halbzeit (nach drei Gängen) in eine komfortable Ausgangslage. Mit dem Maximum von 30 Zählern führte überraschend Andreas Höfliger vor einer weiteren Gruppe von Innerschweizern, derweil für die Gäste nur noch Schadensbegrenzung angesagt war. So verwunderte es nicht, dass letztlich Christian Schuler und der bestens disponiert gewesene Stefan Arnold den Schlussgang erreichten.

Schulers Aufbäumen

Dass sich Christian Schuler einer ausgezeichneten Form erfreut, hat er mit bereits vorher drei Schlussgangteilnahmen an Kranzfesten angedeutet. Dabei konnte er einmal reüssieren und hatte zweimal das Nachsehen. Diesmal lag das Glück des Tüchtigen wieder auf seiner Seite. Nach seiner keineswegs zwingenden Start-Niederlage mit der Tiefstnote sah es gar nicht gut für ihn aus. Doch der 28-jährige Handelskaufmann liess sich deswegen nicht aus dem Konzept bringen und kehrte auf den Siegespfad zurück. Er steigerte sich von Ganz zu Gang. Keiner der folgenden fünf Gegner hatte so mehr den Hauch einer Chance.  Er stand fest wie die Chinesische Mauer da und bearbeitete Fabian Gassmann, Armin Muff und Stefan Arnold unablässig bis zu deren endgültigen Kapitulation. Dabei benötigte er für seine Siege keine zehn Minuten, was seine derzeitige Stärke deutlich dokumentiert. Sein Meisterstück legte er gegen Martin Zimmermann ab. Er ging keine Risiken ein und konnte seinen zähen Widersacher am Boden festhalten. Im Schlussgang kam er mit der richtigen Taktik zu einem schnellen Sieg und konnte sich zum zwölftenmal in seiner Laufbahn die Krone an einem Kranzfest aufsetzen lassen.  Nach seinem kapitalen Fehlstart hat mentale Stärke gezeigt und eine solide Leistung abgeliefert. Trotz des am Nachmittag misslichen Wetters schien für Christian Schuler dennoch die Sonne.

Dass die meisten vor ihm liegenden Wettkämpfer nicht erfolgreich waren, kam besonders Stefan Arnold zugute. Seine Schlussgangteilnahme war letztlich jedoch kein Zufall und mehr als verdient. Nach dem siegreich gestalteten Anschwingen wuchs der 28-jährige Urner förmlich über sich hinaus und warf Remo Stalder zum Resultat. Um den Zutritt zur Endausmarchung konnte ihm auch Rainer Betschart nichts Gleichwertiges entgegensetzen. Obschon letztlich das Tüpfchen auf dem i fehlte, dürfte dies nach Gewinn des Brünig-Kranzes der grösste Erfolg seiner Laufbahn gewesen sein.

Die beiden Luzerner René Suppiger und Philipp Gloggner mochten zu gefallen und teilten sich den zweiten Rang.

Ein eigentliches «Waterloo» setzte es für die Eidgenossen ab, verpassten doch gleich sechs der elf angetretenen den «Kopfschmuck. Wie nahe Erfolg und Misserfolg im Sport beeinander liegen, musste Philipp Laimbacher zur Kenntnis nehmen. Vor Jahresfrist noch als stolzer Sieger gefeiert, zog er einen rabenschwarzen Tag ein und verpasste den Kranz deutlich. Nicht besser erging es mit Benji von Ah einem weiteren ganz grossen Tenor. Er unterlag in der alles entscheidenden Begegnung dem Zuger Marcel Bieri. Dafür machte der junge Muotathaler Ralf Schelbert von sich reden und holte sich wie auch der der Feusisberger Andreas Höfliger erstmals einen Bergkranz. Weiter konnten sich die Schwyzer Mike Müllestein, Reto Nötzli und Andreas Ulrich den Kranz aufs Haupt setzen lassen. Von den total vierzehn abgegebenen Kränzen holten die Schwyzer mit sechs den Löwenanteil, gefolgt von den Luzernern (3), den Zugern (2) sowie den Urnern, Ob- und Nidwaldnern mit je einem «Exemplar». 

Nicht viel fehlte

Dass Bergschwingfeste unbarmherzig sein können und keine Gnade kennen, mussten die weiteren Aktiven des Schwingklubs Einsiedeln erfahren. Alex Schuler vermochte einige Akzente zu setzen und bezwang den Eidgenossen Remo Stalder. Er nahm den letzten Gang gegen Stefan Stöckli in vielversprechender Ausgangslage in Angriff. Dabei riskierte er zu wenig und verpasste mit dem Gestellten den Lorbeerkranz. Der 34-jährige Philipp Schuler gefiel durch seinen Kämpferwillen und unablässiges Angreifen. Obschon er zuletzt David Schmid mit Kurz platt besiegte, verpasste er den Kranz um lediglich einen Viertelspunkt. Roland Kälin verkaufte seine Haut wie immer so teuer wie möglich und beendete den Wettkampf mit dem Sieg gegen Marco Heiniger. Der Alpthaler Markus Effinger kämpfte generös und brachte etwa den mehrfachen Kranzer Melk Britschgi immer wieder an den Rand einer Niederlage, ehe er selber kapitulieren musste. Daniel Inderbitzin verpasste mit der Niederlage gegen Sven Schurtenberger im vierten Durchgang den Ausstich. 

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