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Stoos

Montag, 09. Juni 2014

Christian Schuler unterliegt im Schlussgang

Im Schlussgang bodigt Kilian Wenger nach 8:18 Minuten Chrisitan Schuler mit Kurz und kam damit zu seinem ersten Kranzfestsieg in dieser Saison. Vom Schwingklub Einsiedeln holte sich weiter Philipp Schuler den Kranz.

W.S. Beim ersten Bergklassiker lautete die Kardinalfrage, wie lange die Innerschweizer der Übermacht der Berner entgegenhalten können. Doch bereits zum Auftakt bewahrheitete sich einmal mehr die Binsenwahrheit, dass zuerst geschwungen werden muss. Für die Berner sah es nach drei Gängen keineswegs nach einem Spaziergang aus. Doch durfte sich von ihren Koryphäen keiner mehr einen Ausrutscher leisten. Obschon das Zwischenklassement bei Halbzeit noch zu wenig aussagekräftig war, erwies sich die Ausgangslage für die Innerschweizer weit weniger schlimm als es viele Pessimisten wahrhaben wollten. Ganz im Gegenteil: Mit offensivem Schwingen verliehen sie dem Fest die nötige Würze. Sie vermochten ihre Leaderstellung auch nach dem nächsten Durchgang zu halten. An der Spitze lag das Schwyzer Duo Reto Nötzli und Philipp Schuler vor Roman Emmenegger, Christian Schuler sowie Pirmin Küttel. Doch die „Mutzen“ befanden sich mit Kilian Wenger und Christian Stucki in günstiger Lauerstellung. Diese Konstellation deutete auf einen spannenden Finish hin.Da aus dem führenden Quintett als Einziger Christian Schuler siegreich blieb, und die dahinter liegenden Berner, Kilian Wenger und Christian Stucki, ihre Duelle mit Höchstnoten für sich entscheiden konnten, lag dieses Trio an der Spitze. Für den Schlussgang erhielten Schuler und Wenger den Zuschlag.

Dass Kilian Wenger ausgerechnet in der Hölle des Löwen eine brillante Leistung ablieferte, kommt nicht von ungefähr, denn es fehlte ihm bisher nicht viel zum Erfolg. Bereits zum Auftakt demonstrierte er Schwingen vom Allerfeinsten und bezwang Andreas Ulrich (Inneren Haken) und Bruno Müller (Kurz). Trotz des Gestellten gegen Reto Nötzli hielt sich die Punkteeinbusse für ihn Grenzen,  da auch die andern Federn lassen mussten. Wie er dann Dominik Waser und Philipp Schuler ausmanövrierte, zeichnet einen wahren Champion aus.

Christan Schuler hat seine gegenwärtig gute Verfassung ein weiteres Mal unter Beweis gestellt. Nach dem unentschiedenen Auftakt gegen Schwingerkönig Matthias Sempach repräsentierte er seine Klasse und gefiel mit seinen explosiven Zügen, mit denen er seine Widersacher vor unlösbare Probleme stellte. Dies mussten Reto Gloggner und Matthias Aeschbacher bitter erfahren. In einer Begegnung ohne grosses taktisches Geplänkel ging es gegen Willy Graber voll zur Sache. Nachdem vorerst Graber den Ton angab, kehrte er das Geschehen mit einem Brienzer zu seinen Gunsten. Im Wissen um die Gefährlichkeit von Lutz Scheuber ging er vorsichtig ans Werk, ehe er seinen Widersacher mit allen möglichen Mitteln bearbeitete, bis er sturmreif war.

Im Schlussgang gingen beide vorsichtig ans Werk, wobei Christian Schuler mit Haken brandgefährlich attackierte. „Ich musste höllisch aufpassen, denn mein Gegner verfügt über eine gute Athletik und ist immer gefährlich“, erklärte Kilian Wenger, der bei seinem ersten Auftritt auf dem Stoos gleich reüssierte und zu seinem zwölften Kranzfestsieg kam. Weiter setzte er der 21-jährigen Sieglosigkeit der Berner ein Ende.

Christian Stucki kam nach dem unentschiedenen Auftakt immer besser in Fahrt und liess sich vier Siege in Serie notieren. In einem hochstehenden Duell konnte er kurz vor Zeitablauf Adi Laimbacher mit einem hohen Kurz aus den Angeln heben. Bei den Gastgebern fielen Reto Nötzli und Pirmin Küttel positiv aus. Wie Nötzli  mit Wenger die Punkte teilte, war schlichtweg Klasse. Zuletzt wies er Adrian Dober mit Kurz in die Schranken. Der bald 24-jährige Pirmin Küttel trotzte Matthias Glarner ein Unentschieden ab und nahm ihn damit frühzeitig aus dem Rennen. Das Brüderduo Philipp und Adi Laimbacher ist nach wie vor eine wichtige Stütze für die Schwyzer. Beide vermochten mit ihrer draufgängerischen Schwingweisen zu gefallen.

Schwingerkönig Matthias Sempach kam nach den beiden Startremis gegen Christian Schuler und Stefan Gasser für den Tagessieg bereits nicht mehr in Frage. Nach drei Siegen teilte mit ihm auch Philipp Laimbacher zuletzt noch die Punkte.

Von den 15 abgegebenen Kränzen hatten die Innerschweizer mit acht ein „Exemplar“ mehr auf ihrem Konto als die Berner.

Philipp Schuler mit Kranz

Dass Bergklassiker unbarmherzige Feste sind und keine Gnade kennen, verdeutlicht die Tatsache, dass von den 19 angetretenen Eidgenossen gleich acht den „Kopfschmuck“ verpassten. Umso höher ist der Kranzgewinn von Philipp Schuler einzuordnen. Was der 32-jährige Geschäftsinhaber immer wieder zustande bringt, verdient Anerkennung. Bereits zum Auftakt konnte er sich gegen Pascal Piemontesi die Höchstnote notieren lassen und bodigte mit einem klassischen Knietäsch den Luzerner Eidgenossen Hansjörg Gloggner. In einer äusserst kampfbetonten Partie trotzte er dem höher eingestuften Eidgenossen Thomas Sempach ein Unentschieden ab. Dem bekannten Ringer Michael Jauch gab er erneut mit Knietäsch das Nachsehen. Um die Schlussgangteilnahme musste er die Überlegenheit von Kilian Wenger neidlos anerkennen. Im letzten Durchgang reichte ihm eine Punkteteilung für den Kranzgewinn, womit er sich in dieser Saison bereits dreimal den „Kopfschmuck“ aufs Haupt setzen lassen konnte. Insgesamt steht er mit 35 Kränzen, wovon sechs an Bergfesten, zu Buche.

Dass der oft verletzte Michael Hess eine Wundertüte ist, zeigte sein Auftritt. Nachdem er Andreas Odermatt und Philipp Reusser das Nachsehen gab, musste er gegen die beiden Spitzenschwinger Willy Graber und Matthias Glarner Punkte liegen lassen. Mit dem Sieg gegen den Westschweizer Samuel Dind brachte er sich in eine günstige Ausgangslage. Zuletzt musste er gegen den Berner Eidgenossen Beat Salzmann den Kürzeren ziehen und verpasste damit das Eichenlaub. Pech hatte Adrian Steinauer: Nachdem er bis zum fünften Gang mit drei Unentschieden und zwei Siegen ungeschlagen blieb, verlor er in der alles entscheidenden Begegnung gegen Thomas Sempach. Obschon er verletzungsbedingt erst spät das Training aufnehmen konnte, kommt der 22-jährige Daniel Inderbitzin immer besser in Fahrt. Sein Pensum schloss er mit einem Sieg gegen Samuel Dind ab. Ebenfalls bis zum Schluss dabei waren Roland Kälin und Alex Schuler, was ein Achtungserfolg ist. Thomas Bisig schied nach zwei Gängen verletzungsbedingt aus.  

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