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Siebnen

Sonntag, 25. September 2022

6 Auszeichnungen

Der Zuger Marcel Bieri bezwang in einem offen geführten Schlussgang Reto Nötzli nach 4:52 Minuten mit Stich. Der Verlierer wurde bei seinem letzten Einsatz Dritter. 

W.S. Bei wechselhaftem Wetter mit Regengüssen nahmen 150 Schwinger diesen traditionellen Schwinget in Angriff. Bei Halbzeit (nach drei Gängen) wiesen drei von vier Eidgenossen noch eine reine Weste auf. Mit dem Höchsttotal von 30 Zählern führte Stefan Burkhalter das Zwischenklassement vor sechs weiteren Schwingern mit einem ebenfalls makellosen Notenblatt an. Dann begann sich die Spreu aber langsam vom Weizen zu trennen.

Während die Eidgenossen Marcel Bieri, Reto Nötzli und Stefan Burkhalter ihren Siegeszug fortsetzten, büssten die anderen Terrain ein. Vor dem Ausstich lagen Stefan Burkhalter und Reto Nötzli vor Marcel Bieri sowie dem Einheimischen Joel Kessler in Führung. Um den Schlussgang setzte es ein hartes Gerangel ab. Das Rennen dafür machten Marcel Bieri und Reto Nötzli. Während Bieri mit einem «Äusseren» Andy Murer zu den Verlierern reihte, konnte Nötzli mit einem klassischen Fussstich Stefan Burkhalter bodigen.

Marcel Bieri stellte seine gute Spätform und Beweis, was er mit sechs Siegen eindrücklich unterstrich. Der 28-jährige Eidgenosse offenbarte nicht die geringste Schwäche und meldete schon früh seine Siegesansprüche an. Mit wuchtigen Kurzzügen gegen Lars Geisser und Dominik Hess brachte er sich so richtig in Schwung. Mit seinen explosiven Zügen blieb er auf auf Erfolgspfad und erinnerte an seine allerbesten Tage. So war der Widerstand von Bruno Suter nur von kurzer Dauer. «Es freut mich, dass ich wieder zu meiner alten Stärke zurückgefunden habe», sagte er. Als Lohn für seine Prachtsleistung durfte er Siegermuni «Soldan» in Empfang nehmen.

Bei seinem Abschiedsfest bereitete Reto Nötzli dem Publikum noch einmal viel Freude. Er liess immer wieder sein Können mit seinen wirkungsvollen Standschwüngen aufblitzen. Dass er sich auch in der Bodenarbeit bestens auskennt, demonstrierte er zum Auftakt mit einem Kniekehlengriff gegen Christian Bernold. Der Thurgauer Urs Schäppi musste nach einem perfekten Fussstich in den Himmel blicken. Eine Augenweide waren seine Zehnerwürfe gegen Michael Zumbach und Marcel Arnold.

Im Schlussgang attackierte Bieri pausenlos, derweil Nötzli sein Heil mit Konterangriffen suchte. Letztlich behielt der etwas aktivere Bieri Oberhand.

Reto Nötzli wurde von seinen Klubkollegen und vom Publikum bei einer Ehrenrunde auf einem Einachser mit volkstümlichen Klängen gebührend verabschiedet. Er wird mit seinem Fussstich, Wyberhaken und Kurz den Schwingerfreunden als stets fairer Schwinger in Erinnerung bleiben.

Mit einem starken Auftritt klassierte sich Lokalmatador Joel Kessler auf dem alleinigen zweiten Platz. Nach seinem Start-Unentschieden gegen Michael Bernold war der 1.98 Meter grosse Sennenschschwinger nicht mehr zu bremsen und rollte das Feld mit fünf Höchstnoten im wahrsten Sinne des Wortes von hinten auf. Dass die Rangliste letztlich Profil hatte, dokumentierte der dritte Platz von Stefan Burkhalter. Dem unverwüstlichen Thurgauer mussten fünf seiner Widersacher entweder mit Kopf- oder Kreuzgriff Tribut zollen. Der Rigi-Älpler Franz- Toni Kenel drehte nach einem harzigen Beginn mit drei Maximalnoten mächtig auf und holte damit einen Spitzenrang.

Der Aargauer Eidgenosse Patrick Räbmatter, Sieger von 2019, verletzte sich im fünften Gang bei der Niederlage gegen Luca Müller und musste den Wettkampf abbrechen.

Lagler vorne dabei

Für die Aktiven des Schwingklubs Einsiedeln gab es sechs Auszeichnungen. Christian Lagler brachte erstmals in dieser Saison einen Wettkampf ohne Rückenbeschwerden zu Ende. Der 28-jährige Baumaschinenmechaniker/Landwirt trennte sich im Ausstich mit dem Verbandskranzer Michael Zurfluh resultatlos und konnte Roman Bucher platt besiegen. Viel Freude bereitete der 19-jährige Rothenthurmer Florian Grab. Nach einem Glanzstart mit drei Siegen, wurde er von Lars Geisser und Lars Rotach zurückgebunden. Zuletzt kurzte er Janis Schick zum platten Resultat. Nach der Startniederlage gegen Michael Zurfluh blieb Roland Kälin dreimal siegreich. In einem auf Biegen und Brechen geführten Duell stellte er mit Lars Geisser und verlor zuletzt gegen Lars Rotach. Trotz Schmerzen in der Schulter biss  er sich zuletzt durch den Kampf. Daniel Inderbitzin, der nach vier Gängen weit vorne klassiert war, vergab mit der Niederlage gegen Andy Signer und einem Unentschieden gegen Ion Bordos eine vordere Klassierung. Daniel Schuler holte sich dank zwei Siegen im Ausstich gerade noch die Auszeichnung. Fabian Birchler musste nach seinem Kranzgewinn am Tessiner Kantonalen vor Wochenfrist erfahren, dass Würde auch Bürde bringt. Mit vier Punkteteilungen und zwei Siegen gewann er dennoch die Auszeichnung. Den Jungschwingern Andrin Kauflin, Kevin Steinauer und Jan Walker fehlte für die Auszeichnung lediglich ein Viertelspunkt.

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