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Schwyzer

Sonntag, 20. Mai 2012

Martin Grab kam zu seinem dritten Sieg

Nach 2001 und 03 kam de Rothenthurmer Martin Grab zu seinem dritten Sieg. Dazu reichte ihm in einem turbulenten Schlussgang gegen Adi Laimbacher ein Unentschieden. Die Aktiven des Organistors holten sechs Kränze.

W.S. Mit dem Schwyzer Kantonalen kam es wieder zu einem schwingerischen Leckerbissen. Traditionsgemäss weist der Verbandsanlass schon seit Jahren eine ausgezeichnete Besetzung auf, was auch diesmal nicht anders war. Unter den 223 Schwingern befanden sich elf eidgenössische Kranzträger. Mit Christian Schuler kehrte ein Koryphäe nach seiner Knieverletzung wieder zurück. Doch der Sieger der letzten beiden Austragungen ging vorsichtig ans Werk und musste nach den beiden Unentschieden gegen Marcel Mathis und Martin Zimmermann schon früh seine Siegesambitionen begraben. Dennoch darf sein Comeback als gelungen bezeichnet werden. Besser erging es seinem Klubkollegen Martin Grab, der mit drei Zehnerwürfengegen einen tollen Start hinlegte und bei Halbzeit mit einem Zähler vor Mike Müllestein und Andreas Ulrich in Führung lag. Während Müllestein mit einer Niederlage aus der engeren Entscheidung fiel, blieben Martin Grab und Andreas Ulrich weiterhin auf Erfolgskurs, was sich in der Zwischenrangliste ausdrückte. Martin Grab lag mit dem Punktemaximum deutlich vor Andreas Ulrich sowie den beiden Youngsters Pirmin Küttel und Pascal Nietlispach weit voraus. Die Kardinalfrage, ob Grab noch gestoppt werden kann, wurde bald einmal beantwortet. Mit einem Sieg gegen Pascal Nietlispach setzte er seinen Siegeszug fort und qualifizierte sich für den Schlussgang, wofür Adi Laimbacher gegenüber dem Punktegleichen Andreas Ulrich den Zuschlag erhielt, was durchaus vertretbar war.

Dass Martin Grab nach einer längeren verletzungsbedingten Pechsträhne derart auftrumpfen wurde, konnte nicht erwartet werden. Wie er seine Gegner durchs Sägemehl wirbelte, erinnerte an seine besten Tage. Den Grundstein zu seinem gelungenen Auftritt legte er mit zwei Blitzsiegen zum Auftakt gegen Martin Glaus und Roman Weiss, was dem bald 33-jährigen Inhabers eines Spenglerberiebes viel Selbstvertrauen verlieh. Er zeigte in der weiteren Folge keine Schwäche und wirkte äusserst  variantenreich. Besonders sein wuchtiger Brienzer gegen Bruno Nötzli war eine Augenweide und trug ihm viel Applaus ein. Ebenfalls nichts anbrennen liess er gegen den gefährlichen Unterwaldner Gast Marcel Mathis und konterte einen Haken mit einem wuchtigen Lätz. Um die Schlussgangteilnahme wies er den aufstrebenden Zuger Pascal Nietlispach in die Schranken.

Im Schlussgang hat Martin Grab zu Beginn zwei brenzlige Situationen zu überwinden. In der vierten Minute musste Adi Laimbacher nach einer Knieverletzung den Gang kurz unterbrechen, setzte ihn jedoch fort. „Dank der zurückgewonnen Explosivität kam ich zu Zehnerwürfen. Ich habe meinen Wettkampf nicht auf den Gesamtsieg ausgerichtet, sondern aus Leidenschaft geschwungen“, sagte der mittlerweile 31-fache Kranzfestsieger Martin Grab.  

Dass mit Adi Laimbacher immer zu rechnen ist, unterstrich er einmal mehr auf eindrückliche Art. Der 31-jährige Logistiker hinterliess auf dem Weg in die Endausmarchung einen starken Eindruck. Einzig die Verteidigung von Guido Gwerder vermochte er nicht zu durchbrechen. Doch wie er Martin Koch um den Schlussgangzutritt mit einem Kurz das Nachsehen gab, war schlichtweg grossartig. Wenn es ihm gelingt diese Form weiter zu konservieren, ist er an den kommenden Grossanlässen noch zu ganz Grossem fähig.

Obschon die Spitze im Schwyzer Lager in etwa gewahrt blieb, sorgte Guido Gwerder für eine faustdicke Überraschung: Keinen Geringeren als Andreas Ulrich konnte er in einem fesselnden Duell mit Kurz platt werfen. Für seinen entgangenen Kranz am Zuger Kantonalen vermochte sich Bruno Dober zu rehabilierten.

Sechs Kränze

Für die Aktiven des organisierenden Schwingklubs Einsiedeln gab es neben den beiden Aushängeschildern Martin Grab und Christian Schuler vier weitere Kranzgewinne zu verzeichnen. „Ich bin froh, dass ich gesund ein Fest absolvieren konnte. Etwas enttäuscht war ich über den Gestellten gegen Marcel Mathis, den ich mehrmals an den Rand einer Niederlage brachte“, sagte Christian Schuler. Doch mit vier Siegen wurde er seiner Reputation vollauf gerecht. Nachdem er wegen einer Schulterverletzung etwas ins Hintertreffen geriet, zeigte sich Roland Kälin von seiner besten Seite. Den beiden Niederlagen gegen Roman Weiss und Ruedi Stadelmann stehen vier Siege gegenüber. In der alles entscheidenden Begegnung kurzte er Manuel Krienbühl ins „Kurzholz“. Philipp Schuler, der am Zuger sowie Ob- und Nidwaldner Kantonalen unten durch musste, gelang diesmal eine starke Leistung. Mit je drei Siegen und Unentschieden blieb er ungeschlagen und deutete damit sein vorhandenes Potenzial an. Zu einem sicheren Wert entwickelt sich immer mehr der 20-jährige Alex Schuler. Der schwingkundige Metzger hatte ein schweres Pensum hinter sich zu bringen, was die Unentschieden gegen Florian Ulrich, Ruedi Stadelmann und Marcel Mathis zeigen. Doch mit drei Siegen glückte ihm der verdiente Kranzgewinn. Nachdem er sich bereits am Zuger Kantonalen den Kranz aufs Haupt setzen lassen konnte, doppelte Koni Kälin nach. Dem Egger reichte zuletzt eine Punktegeteilung gegen Willi Schillig zum verdienten Lohn. Zugute kamen ihm dabei die beiden Zehnerwürfe gegen Pirmin Föhn und Paul Suter. Weiter bodigte er den Kranzer Philipp Stettler. Pech hatte Adrian Steinauer, der mit der Niederlage im letzten Durchgang gegen Melk Britschgi ohne Eichenlaub Vorlieb nehmen musste. Erstaunlich gut vermochten sich die beiden Ringer Jürg Steinauer und Sven Neyer zu halten, die den Kranz um 0.75 Zähler verfehlten. Dem erprobten Kranzer Thomas Bisig fehlte das Wettkampfglück. So brachten ihn die beiden Unentschieden gegen Rainer Betschart und Roman Weiss um den Lorbeerkranz.

Fabian Bellmont bis zum Schluss dabei

Der 19-jährige einheimische Fabian Bellmont zeigte eine ansprechende Leistung. Nachdem er zum Auftakt Alex Laimbacher unterlegen war, konnte er sich gegen Dominik Inderbitzin ein Zehn notieren lassen. Erst nach hartem Widerstand musste er die Überlegenheit des Eidgenossen Bruno Müller anerkennen. Mit dem Sieg gegen Adrian Hurschler brachte er sich für den Ausstich in eine günstige Ausgangslage. Mit den beiden Niederlagen gegen Thomas Zemp und Lukas Herger beendete der Youngster sein Pensum.

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