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Schwyzer Kantonales

Sonntag, 12. Mai 2013

Neun Kränze

Im Schlussgang konnte Philipp Laimbacher nach 8:27 Minuten Christian Schuler mit Stich und Überdrücken bezwingen und kam damit nach 2007 und 08 zu seinem dritten Sieg. Mit neuen Kränzen war der Schwingklub Einsiedeln der erfolgreichste Verein.

W.S. Obschon das missliche Wetter auf die Stimmung auf den Rängen drückte, nahm das Geschehen in den sechs Sägemehlringen einen insgesamt doch spannenden Verlauf. Vor den acht angetretenen Eidgenossen wies Philipp Laimbacher als Einziger nach drei Gängen noch eine reine Weste auf und lag damit mit 0.50 Zählern vor seinem Klubkollegen Torsten Betschart in Front. Trotz dieser Konstellation blieb der weitere Ausgang völlig offen, da andere Mitfavoriten nicht weit zurücklagen und deshalb noch intakte Siegeschancen besassen. Obschon Laimbacher seine Führung verteidigte, blieb die Hierarchie an Spitze beinahe unverändert. Dennoch mussten die Würfel um die Schlussgangteilnahme im nächsten Durchgang fallen, wofür punktemässig noch elf Schwinger in Frage kamen. Da verschiedene Paarungen möglich waren, hatte das Einteilungskampfgericht die Qual der Wahl. Schliesslich machten mit Philipp Laimbacher und Christian Schuler zwei Hauptfavoriten das Rennen, was natürlich ganz nach dem Geschmack des Publikums war.

Beeindruckender Laimbacher

Dass er nach seiner langen Verletzungpause immer besser in Fahrt kommt und an seine besten Tage erinnert, unterstrich Philipp Laimbacher ein weiteres Mal. Wie er zum Auftakt den Berner-Gast Willi Graber mit einem Inneren Haken und anschliessender Bodenarbeit bereits nach zwanzig Sekunden ausmanövrierte, war schlichtweg Klasse. Dieser Start nach Mass verlieh dem 31-jährigen Aussendienstmitarbeiter sichtlich Flügel und viel Selbstvertrauen. Seiner schnörkellosen Schwingweise hatten all seine Widersacher nicht Gleichwertiges entgegenzusetzen. Als Schlüssel zu seinem Erfolg dürfen seine Siege gegen die unbequemen Alex Schuler und Markus Koller bezeichnet werden. „Dieser Sieg ist für mich nach einer langen Leidenszeit eine grosse Erleichterung und bedeutet mir sehr viel“, gab er mit sichtlicher Freude zu Protokoll. In dieser Verfassung dürfen weitere Exploits von ihm erwartet werden. Für die Innerschweiz ist er ein wichtiger und wertvoller Eckpfeiler.

Christian Schuler, der diese Saison schon drei Siege vorweisen kann, hatte bei seinem Start-Unentschieden gegen Bruno Müller zwei heikle Situationen zu überstehen. Davon sichtlich aufgerüttelt drehte der 25-jährige Kaufmann mächtig auf und schaffte mit drei Zehnerwürfen wieder den Anschluss zur Spitze. Mittels Haken bezwang er Lutz Scheuber schon nach wenigen Sekunden und brachte sich damit um den Tagessieg wieder ins Gespräch. Mit letzter Entschlossenheit bearbeitete er Verteidigungskünstler Beat Theiler bis zu dessen endgültiger Kapitulation. „Ich habe heute zu wenig präzis geschwungen“, erklärt Christian Schuler und fügte an, dass mit Philipp Laimbacher heute der Beste gewonnen habe. 

Dass Torsten Betschart zu einem Schwinger von Format herangereift ist, hat er ein weiteres Mal unter Beweis gestellt. Seinem Gestellten gegen Franz Föhn stehen fünf Siege gegenüber. Andreas Ulrich rollte das Feld nach seiner doch eher unerwarteten Start-Niederlage gegen Stefan Gasser mit fünf Siegen im wahrsten Sinne des Wortes von hinten auf. Adi Laimbacher komplettierte den Erfolg des organisierenden Mythenverbandes.

Tolle Bilanz

Mit neun gewonnenen Kränze klassierte sich der Schwingklub Einsiedeln vor dem Mythenverband und March-Höfe mit je sechs „Exemplaren“. Wie schon am Zuger Kantonalen hinterliess Philipp Schuler einen starken Eindruck. Nachdem er mit dem Urner Andy Murer die Punkte teilte, konnte er drei Siege an seine Fahne heften. Als Husarenstück darf sein Sieg gegen den Eidgenossen Bruno Müller im fünften Durchgang bezeichnet werden, womit er den Kranz bereits auf sicher hatte. Zuletzt trennte er sich mit Franz Föhn resultatlos.

Michael Hess deutete an, dass mit ihm nach seiner letztjährigen Pechsträhne wieder gerechnet werden darf. Neben den beiden Niederlagen gegen Philipp Laimbacher und Edi Kündig konnte er sich vier Siege schreiben lassen. Im alles entscheidenden Gang diktierte er das Geschehen gegen Köbi Schmidig deutlich und kam zur Höchstnote. Dem Egger Koni Kälin, dem am Zuger Kantonalen ein Viertelspunkt zum Kranzgewinn gefehlt hatte, gelang mit vier Siegen und zwei Unentschieden eine starke Leistung. Zuletzt liess er sich gegen Sepp Märchy nicht aus dem Konzept bringen und holte mit einem Zehnerwurf die für den Kranz benötigten Punkte. Nach seinem ersten Kranzgewinn vor zwei Jahren fehlte Daniel Inderbitzin mehrmals das nötige Wettkampfglück. Dass sich seine Geduld ausbezahlte, unterstrich er mit einer starken Leistung. Besonders hervorgehoben werden darf sein Unentschieden gegen den Eigenossen Ivo Laimbacher. Klasse war sein Sieg mittels Kopfgriff gegen den starken Luzerner Kranzer Sven Schurtenberger. Zu einer sicheren Stütze hat sich Roland Kälin entwickelt, der seinen mittlerweile neunten Kranz holte. Dank guter Vorarbeit kam der Willerzeller Adrian Steinauer, trotz der Niederlage gegen Mike Müllestein im letzten Gang, zu Kranzehren. Zuvor unterlag er Willi Graber nach harter Gegenwehr und den erprobten bodigte Willi Schillig.

Alex Schuler hatte ein schweres Pensum hinter sich zu bringen. Nachdem er im Anschwingen Remo Betschart und Bruno Graber das Nachsehen gab, unterlag er Philipp Laimbacher. Mit zwei Siegen brachte er sich in eine günstige Ausgangslage. Mit der Niederlage gegen Andreas Ulrich verpasste er eine noch bessere Klassierung.

Wohl jedermann mochte dem Alpthaler Markus Effinger den Kranzgewinn gönnen. Nach einer längeren Pechsträhne verdiente er sich das Eichenlaub mit vier Siegen und den beiden Niederlagen gegen Toni Diener und Markus Müller.

Pech hatte Thomas Bisig: Zuletzt brachte er Willi Graber an den Rand einer Niederlage, ehe er vom Berner übers Knie geleert wurde. Wie schon am Zuger Kantonalen konnte der 17-jährige Euthaler Daniel Kälin erneut um den Kranz kämpfen, unterlag aber gegen den erfahrenen Adrian Forster.

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