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Schwyzer

Sonntag, 15. Mai 2022

3 Kränze

Mike Müllestein gewann in einem spannenden Schlussgang nach 11:41 Minuten mit linkem Gammen und feierte nach 2015 seinen zweiten Sieg. Für den Schwingklub Einsiedeln gab es drei Kränze. 

 

W.S Gleich zu Beginn gab es einige gepfefferte Paarungen. Die meistgenannten Favoriten meisterten die Hürden unterschiedlich. Joel Wicki sorgte schnell einmal für klare Verhältnisse und kam nach kurzem Geplänkel gegen Matthias Herger, mit dem er den Sieg am Zuger Kantonalen teilte, mit Kurz zum Ziel. Dabei zog sich der Unterlegene eine Verletzung am Bein zu und musste Forfait geben.  Der Emmentaler Gast Matthias Aeschbacher bodigte mit Innerem Haken Joel Ambühl. Die Schwyzer Koryphäen kamen noch nicht richtig in Schwung und büssten Terrain ein.  Da es im dritten Rang zu Überraschungen kam, hatte die Zwischenrangliste kein Profil. Topfavorit Joel Wicki musste eine überraschende Niederlage gegen Christoph Waser hinnehmen. Beim ersten Angriff wollten viele Zuschauer ein Resultat von Wicki gesehen haben, doch die Kampfrichter gaben richtigerweise das Resultat nicht. Kurz darauf konnte Waser einen Übersprung von Wicki erfolgreich kontern. Matthias Aeschbacher gelang es nicht, Verteidigungskünstler Remo Vogel zu besiegen. Obschon er seinen Gegner unablässig attackierte, wurde ihm dafür lediglich die Note 8.75 geschrieben. Das Einteilungskampfgericht stand vor der nicht leichten Aufgabe, das Geschehen in den Sägemehlringen in ordentliche Bahnen zu leiten, um am Ende nicht eine Überraschung erleben zu müssen. Dieses Vorhaben schien nach dem vierten Gang aufzugehen. Viele vorne klassierte Schwinger mussten teilweise bös unten durch, derweil die erprobten Wettkämpfer auf leisen Sohlen nach vorne schlichen. Das Zwischenklassement deutete jedenfalls auf eine spannende Ausmarchung um die Schlussgangteilnahme hin. Ein punktegleiches Quartett, angeführt von Reto Fankhauser, lag in Führung. Was in Anbetracht der starken Konkurrenz nicht unbedingt erwartet werden durfte, traf ein. Im Schlussgang standen sich zwei Schwyzer gegenüber. Mike Müllestein kam zu einem Blitzsieg gegen Urs Doppmann, und Reto Nötzli kurzte Roman Fellmann zum platten Resultat. 

Mike Müllestein, der am Zuger Kantonalen eher verhalten in die Saison gestartet war, konnte deutlich zulegen. Nach dem unentschiedenen Auftakt gegen Reto Fankhauser demonstrierte er Schwingen vom Allerfeinsten. Nach dem Sieg gegen Roman Fellmann kam er so richtig in die Gänge. Wie er Martin Bättig und Ronny Schöpfer mit seinen explosiven Zügen ausmanövrierte, war grosse Klasse. Im Schlussgang legte er sich wie sein Gegner eine offensive Taktik zurecht. Dennoch neutralisierten sie sich gegenseitig und trotz ständiger Angriffen fiel die Entscheidung erst 19 Sekunden vor Schluss. «Nach meinem Start-Unentschieden habe ich dank «freiem» Schwingen zu meiner Stärke zurückgefunden», freute er sich und holte damit seinen vierten Kranzfestsieg sowie ein schönes Vorgeschenk für seinen 33. Geburtstag in einer Woche. 

Der Ausserschwyzer Reto Nötzli startete gegen Stefan Stöckli ebenfalls mit einem Gestellten in den Wettkampf. Doch dann nahm der 32-jährige Chauffeur Betriebstemperatur auf und besann sich seiner schwingerischen Qualitäten. Mit drei Zehnerwürfen meldete er sich wieder zurück und brachte sich in eine günstige Ausgangslage. Eine Augenweide war sein Sieg mittels Wyberhaken gegen den Hünen Christoph Waser. «Letztendlich ist wichtig, dass wir den Sieg im Kanton Schwyz halten konnten», gab er sich zufrieden. Dank zweier Höchstnoten im Ausstich klassierte sich Sven Schurtenberger, der Sieger von 2019, auf dem alleinigen Ehrenplatz. Der Berner Matthias Aeschbacher zeigte eine starke Leistung und wurde zusammen mit Remo Vogel und Joel Wicki Dritter. Wicki startete ausgezeichnet, ehe er überraschend Federn  lassen musste. Doch danach kehrte er mit eindrücklichen Siegen wieder auf den Erfolgspfad zurück. 

Von den 37 abgegebenen Kränzen holten sich erwartungsgemäss die Luzerner mit 15 «Schlaufen» den Löwenanteil, gefolgt von den Schwyzern (12), den Zugern (4), den Ob- und Nidwaldnern (4) sowie den Bernern Gästen (2). Leer gingen die Urner aus. 

Schulers würdiger Abgang

Philipp Schuler rundete seine Karriere mit dem 49. Kranzgewinn ab. Der 40-jährige Rothenthurmer gewann zum Abschluss gegen Marco Hürlimann und hängte danach seine Zwilchhosen unter grossem Applaus an den Nagel.  Mit dabei waren bei diesem Moment auch seine Klubkollegen wie sein Bruder Christian Schuler oder Ex-Champion Martin Grab. Sein Abschied endete mit Standing Ovations.  Dabei wurden ihm keineswegs Geschenke gemacht. Nach der Startniederlage gegen den Emmentaler Philipp Gehrig bodigte er Elias Arnold mit der Höchstnote. Obwohl er Remo Odermatt nach allen Regeln der Schwingkunst bearbeitete, wollte ihm das Siegesresultat einfach nicht gelingen. Darauf liess er nichts mehr anbrennen und verschaffte sich mit den Siegen gegen Laurin Vogel und Lukas Lemmenmeier eine günstige Ausgangslage vor seinem letzten Gang. Nachdem er sein erstes Schwingfest als Jungschwinger in Muotathal bestritt, schloss sich für ihn ein Kreis einer 30-jährigen Laufbahn im Sägemehl. 

Immer besser in Fahrt

Nach seiner Knieverletzung kommt Adrian Steinauer immer besser in Fahrt. Nachdem er am Ob- und Nidwaldner Kantonalen noch den Kranz verpasste, klappte es für ihn diesmal. Er startete mit dem Sieg gegen Niklaus Scherer erfolgreich in den Wettkampf und bezog darauf eine schnelle Niederlage gegen Joel Wicki. Mit zwei Maximalnoten schaffte er den Anschluss zur Spitze. In einem lebhaften Gang trennte er sich mit Roland Reichmuth resultatlos. Um den Kranzgewinn musste er unbedingt gewinnen. Dieses Vorhaben setzte er gegen Lars Würsch um. Er setzte ihn von Beginn weg unter Druck setzte und kam nach mehreren Attacken am Boden zum Siegesresultat.  

Starker Finish 

Der zweifache Eidgenosse Alex Schuler wurde seiner Reputation vollauf gerecht. Nach der keineswegs zwingenden Startniederlage gegen Ronny Schöpfer musste er noch gegen Kilian Bühler die Punkte teilen. Vier Duelle entschied er nach teilweise harten Kämpfen für sich. Zuletzt bodigte er den unbequemen Zuger Marcel Elsener und holte sich damit seinen 28. Kranz. 

Knapp daneben

Der 18-jährige Florian Grab stellte seine Fortschritte unter Beweis. Seine angriffige Schwingweise trugen ihm drei Siege ein. Unter seinen Verlierern befand sich der Kranzer Reto Schärli ein. Weiter trennte er sich mit dem mehrfachen Luzerner Kranzer Roger Bürli nach einem Abnützungskampf resultatlos. Um den Kranz musste er gegen Thomas Bucher eine Niederlage hinnehmen. Gleich erging es Roland Kälin, der zuletzt gegen Roland Bucher kapitulieren musste. Der Egger Remo Kälin hätte für die «Schlaufe» zuletzt den Luzerner Urs Doppmann gewinnen müssen, was ihm nicht gelang. Mit Siegen zum Abschluss konnten Fabian Birchler, Michael Hess und Markus Effinger noch Terrain wettmachen. 

Von den zwölf Schwyzer Kränzen ging je drei auf das Konto der Schwingklubs Einsiedeln, March-Höfe und Mythenverband. Je einen holten sich der Rigiverband und die Schwingklubs Muotathal und Küssnacht. 

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