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Schwyzer

Sonntag, 06. Mai 2018

Vier Kränze

In einem von der Taktik geprägten Schlussgang bodigte Marcel Mathis drei Sekunden vor Zeitablauf Mike Müllestein mit Fussstich. Für den Schwingklub Einsiedeln gab es vier Kränze. 

W.S. Der von vielen Schwingerkennern prophezeite spannende Ausgang bewahrheitete sich nach drei Gängen. Da keiner der meistgenannten Favoriten mehr eine reine Weste hatte, standen vorübergehend andere im Mittelpunkt. Jonas Burch und Ralf Schelbert lagen gemeinsam mit dem Höchsttotal in Führung. Obschon die ganz grossen Tenöre Terrain eingebüsst hatten, durften sich noch keineswegs abgeschrieben werden. Nachdem Ralf Schelbert von Werner Suppiger am Boden mit Armschlüssel bezwungen wurde, kam es an der Spitze zum totalen Zusammenschluss. Neben dem führenden Marcel Mathis durften noch eine grosse Anzahl von Schwingern mit dem Schlussgang rechnen. Diese Ausgangslage verlangte von der Einteilung viel Fingerspitzengefühl. Schliesslich machten Marcel Mathis und Mike Müllestein mit Maximalnoten das Rennen . 

Dass Marcel Mathis ein Stimmungsschwinger ist, kam ein weiteres Mal zum Ausdruck. Nachdem er Martin Grab mit Haken ausmanövrierte, teilte er die Punkte mit Guido Gwerder. Mit zwei Höchstnoten gegen Marco Ulrich und Adrian Steinauer bewies der Hakenspezialist seine grossen Qualitäten und brachte sich damit ins Gespräch. In einer lange Zeit auf Messers Schneide stehendem Duell konnte er Reto Nötzli in seiner unverkennbaren Art aus dem Weg räumen. 

«Dieser Sieg hat für mich einen grossen Stellenwert, da er ausserhalb meines Verbandsgebietes zustanden gekommen ist. Ich habe bereits mit einem Gestellten gerechnet, ehe mir der letzte Angriff gelungen ist», sagte der letztjährige ISV-Verbandssieger.  Mit dem Sieg gegen drei Eidgenossen ist sein Erfolg höchstverdient.  

Mike Müllestein konnte die Kastanien für die Schwyzer nicht aus dem Feuer holen. Wie er Andi Imhof und Manuel Egli zu den Verlierern reihte, war allerdings Schwingen vom Allerfeinsten. Die Niederlage gegen Ralf Schelbert nach einer hochstehenden Darbietung vermochte er gut wegzustecken. Nach etlichen Anläufen gelang es ihm die Verteidigung von Joann Borcard zu knacken und hielt sich damit alle Optionen offen. Den für den Schlussgang benötigten Zehnerwurf sicherte er sich gegen den zähen Remo Vogler.

Nach seinem schnellen Siegen gegen Christian Schuler und Christian Gwerder zum Auftakt rechneten viele mit einem Sieg von Joel Wicki. In einer turbulenten Begegnung brachte ihn Reto Nötzli zweimal in arge Bedrängnis und konnte das Blatt nicht mehr wenden. Trotz zweier Siege verpasste er den Schlussgang um einen Viertelspunkt. Mit der Höchstnote gegen Marco Reichmuth beendete er den Wettkampf im zweiten Rang, den er mit seinem Verbandskollegen Reto Gloggner, der im Ausstich Martin Grab und Ralf Schelbert platt gewinnen konnte, teilen musste.

 

Vier Kränze für den Schwingklub Einsiedeln

Mit vier Kränzen war der Schwingklub Einsiedeln zusammen mit dem Mythenverband der erfolgreichste Schwyzer Klub. Erstmals holte sich der 28-jährige Daniel Schuler den begehrten «Kopfschmuck». 

W.S. Christian Schuler, der zu den Hauptfavoriten zählte, absolvierte nach seiner Knieverletzung am letztjährigen Ob- und Nidwaldner Kantonalen sein erstes Kranzfest. Nachdem im der Start mit der schnellen Niederlage gegen Joel Wicki völlig daneben ging, war er mit den beiden Maximalnoten gegen Beat Kennel und Thomas Suppiger wieder weit vorne anzutreffen. Mit einem wuchtigen Kurz belehrte er auch Andreas Ulrich eines Besseren und durfte sich wieder Siegeshoffnungen ausrechnen. Obschon er den Entlebucher Marco Fankhauser unablässig bearbeitete, konnte er dessen Verteidigung nicht durchbrechen. Zuletzt konnte er Raphael Arnold schnell bezwingen und damit seinen 83. Kranz gewinnen. «Es lief mir heute nicht wunschgemäss», war sein Fazit. Der 31 jährige Roland Kälin, der ein grosses Kämpferherz hat, gelang ein starker Wettkampf. Mit den Siegen gegen Adrian Widmer und den Westschweizer Gast Benjamin Gapany startete er vielversprechend. Dem Eidgenossen Stefan Stöckli trotzte er einen beachtlichen Gestellten ab und musste auch mit Simon Fellmann die Punkte teilen. Im Ausstich holte er die für den Kranzgewinn nötigen Siegen gegen André Bucher und Peter Zgraggen. Was lange währt, wird endlich gut. Dieses Sprichwort trifft auf den 28-jährigen Rothenthurmer Daniel Schuler zu. Nach etlichen Anläufen hat es für ihn nun endlich einmal geklappt. Mit je drei Siegen und Unentschieden blieb er ungeschlagen, was gerade noch für das Eichenlaub reichte. Zuletzt konnte er sich gegen Thomas Thalmann einen Gestellten leisten. 

Pech hatte Philipp Schuler, der den Kranz um lediglich einen Viertelspunkt verfehlte. Trotz grosser Anstrengungen gelang es ihm nicht, den alles entscheidenden, letzten Gang gegen Andreas Odermatt siegreich abschliessen. Die Leistung des Willerzellers Adrian Steinauer war ein Spiegelbild der bisherigen Saison. Nach seinem starken Beginn verlor er zusehends den Faden und kam auf keinen grünen Zweig mehr. Da er zuletzt von Christian Odermatt eine keineswegs zwingende Niederlage hinnehmen musste, verpasste er den Kranz um einen halben Zähler. Nicht viel besser erging es dem Egger Remo Kälin. Daniel Inderbitzin und der Eidgenossen Alex Schuler hatten je vier Unentschieden und zwei Siege auf ihrem Notenblatt. Der Alpthaler Peter Effinger musste um den Kranz gegen Alexander Hirsiger ins Kurzzolz beissen. Bei Michael Hess machte sich der gross Trainingsrückstand klar bemerkbar. Der erst 18-jährige Fabian Birchler verpasste mit dem Gestellten im letzten Durchgang eine besserer Klassierung. 

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