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Schwyzer

Sonntag, 18. Mai 2014

6 Kränze für den SKE

Der 28-jährige Gersauer Andreas Ulrich bezwang im Schlussgang nach 7:42 Minuten Bruno Nötzli mit einem satten Fussstich und konnte damit am eigenen Kantonalfest erstmals den Sieg davontragen. Mit sechs Kränzen war Einsiedeln der erfolgreichste Klub.

W.S. Die Anwesenheit der starken Berner Delegation brachte es mit sich, dass die Zuschauerränge bereits zum Auftakt dichtgedrängt besetzt waren. Der Auftritt von Kilian Wenger stiess nicht zuletzt wegen seiner bisher guten Klassierungen auf ein grosses Echo. Er ist und bleibt für den Schwingsport ein Magnet. Diesen Vorschusslorbeeren wurde er besonders zu Beginn vollauf gerecht und verlieh dem Geschehen die nötige Würze. Obschon nach drei Gängen Andreas Ulrich mit drei Höchstnoten vorne lag, besass Wenger durchaus noch inktakte Siegeschancen. Trotzdem er danach Punkte einbüsste, wurde Kilian Wenger letzlich seiner Reputation vollauf gerecht. Die besten Siegeschancen für den Zutritt zum Schlussgang besassen nach dem vierten Durchgang die Schwyzer Andreas Ulrich, der noch als Einziger der 212 Schwinger eine reine Weste aufwies, sowie Adi Laimbacher und Bruno Nötzli. Als erster vermochte sich nach wenige Sekunden Andreas Ulrich mit einem perfiden Fussstich gegen Dominik Waser für den Schlussgang zu qualifizieren. Als sein Widersacher kristallisierte sich Bruno Nötzli heraus. Er bodigte Thomas Bisig mit einem satten Kurzzug.

Vielseitige Technik

Dass sich Andreas Ulrich einer ausgezeichneten Form erfreut, bestätigte er auf eine eindrückliche Art. Der begnadete Techniker zelebrierte einmal mehr Schwingen vom Allerfeinsten und avancierte damit zum Publikumsliebling. Mit Lätz gab er Bruno Müller das Nachsehen und machte auch mit Adrian Forster nicht lange Federlesens. Nachdem er auch Beat Wampfler mit der Höchstnote besiegte, leerte er Dominik Waser mit einem spektakulären Brienzer rückwärts zum platten Resultat.

Nach einem eher verknorzten Saisonstart kommt Bruno Nötzli immer besser in Fahrt. Er liess seinen Konkurrenten in festen Griffen keinen grossen Spielraum und bewies damit seine grossen Qualitäten. Obschon er zu Beginn nicht die allzu schwersten „Brocken“ zugeteilt erhielt, überzeugte er mit seiner resoluten Art und setzte bereits zu diesem Zeitpunkt ein deutliches Ausrufezeichen. In einer hochstehenden Darbietung, die auf- und abwog, trotzte er Kilian Wenger eine Punkteteilung ab und nahm so den „König“ aus der engeren Entscheidung.

Im Schlussgang schenkten sich die beiden Kontrahenten nichts und bearbeiteten sich nach allen Regeln der Schwingkunst, wobei Ulrich der etwas Aktivere war und verdienter Sieger wurde. „Dieser Sieg hat für mich einen hohen Stellenwert“, gab Andreas Ulrich zu Protokoll.

Adi Laimbacher prägte das Geschehen von Beginn weg an der Spitze mit und ein Sieg dürfte in dieser Verfassung nicht mehr lange auf sich warten. Der 34-jährige Firmeninhaber ging kompromisslos ans Werk und gefiel mit seinen explosiven Zügen. Die Begegnung gegen Kilian Wenger verlief ganz nach dem Gusto des Publikums und brachte beiden, trotz der Punkteteilung, zurecht einen kräftigen Applaus ein. Fünf teilweise hart erkämpfte Siege brachten ihm den Ehrenplatz ein. Erneut eine Kostprobe seines Könnens zeigte Gipfelstürmer Pirmin Reichmuth. Seinen beiden Gestellten gegen Adrian Steinauer und Christian Schuler stehen vier Siege gegenüber.

Erfreulicherweise konnten sich erstmals Reto Waser, Daniel Zimmermann, Pirmin Föhn und Remo Kälin den Kranz aufs Haupt setzen lassen.

Gutes Gesamtergebnis

Obschon gleich mehrere Aktive des Schwingklubs Einsiedeln wegen Verletzungen einen Trainingsrückstand aufweisen, darf sich deren Leistungsauweis mit sechs gewonnen Kränzen sehen lassen. Damit holten sie wie schon im Vorjahr am meisten „Exemplare“ vor Küssnacht (5), dem Mythenverband (4), March-Höfe (4), dem Rigiverband (3) und Muotathal (1). Auf das Konto der Zuger und Berner gingen je vier Kränze und je einmal kehrten die Urner sowie die Ob- und Nidwaldner kranzgeschmückt heim.

Christian Schuler, diesjähriger Gewinner des Zuger Kantonalen, wirkte zum Auftakt gegen Kilian Wenger etwas gehemmt und musste auf einen Kurzzug des einstigen Schwingerkönigs kapitulieren. Mit drei Zehnerwürfen gegen Markus Zurfluh, Beni Gwerder und Melk Britschgi brachte er sich wieder ins Gespräch. Obschon er Pirmin Reichmuth nach allen Regeln der Schwingkunst bearbeitete, konnte er dessen Verteidigung nicht durchbrechen und musste mit ihm zum dritten Mal die Punkte teilen. Mit einem Sieg gegen Remo Betschart schloss er sein Pensum ab und konnte sich damit den 60. Kranz auf sein Haupt setzen lassen. Alex Schuler stellte zum Auftakt mit dem Emmentaler René Berger und verlor danach mit Bruno Müller, womit er bereits unter Zugzwang stand. Doch mit vier Siegen löste er seine Aufgabe mit Bravour und klassierte sich weit vorne. Dass Thomas Bisig immer wieder für eine gute Leistung fähig ist, hat er schon mehrmals unter Beweis gestellt. Seinen beiden Niederlagen gegen die Eidgenossen Beat Wampfler und Bruno Nötzli stehen vier Siege gegenüber. Wie schon am Zuger Kantonalen liess Adrian Steinauer seine Klasse zeitweilig aufblitzen. Zum Auftakt trennte er sich Pirmin Reichmuth unentschieden und bodigte darauf René Berger und Roland Bucher. In einer kampfbetonten Begegnung trotzte er dem Berner Eidgenossen Beat Wampfler ein Unentschieden ab und konnte darauf auch gegen Reto Waser nicht reüssieren. Zuletzt ging er keine unnötigen Risiken ein, was sich als richtige Rezept gegen Patrick Häfliger erwies. Trotz seines nicht gelungenen Anschwingens (Niederlage gegen Willi Schillig, Unentschieden gegen Markus Spichtig) liess sich Philipp Schuler nicht aus dem Konzept bringen und machte mit drei Siegen wieder Terrain gut. Im letzten Durchgang genügte ihm das Unentschieden gegen den unberechenbaren Nidwaldner Eidgenossen Marcel Mathis für den Kranzgewinn.

Der 19-jährige Remo Kälin startete mit zwei Zehnerwürfen gegen Reto Zimmermann und Kilian Wild ausgezeichnet. Danach wurde er vom Eidgenossen Reto Nötzli gebodigt und musste mit Philipp Stettler stellen. Nach der Niederlage gegen Cornel Fässler durfte er noch leise Kranzhoffungen machen. In der alles entscheidenden Begegnung setzte er alles auf eine Karte und konnte nach einem harten Abnützungskampf Joel Kessler besiegen, was ihm den ersten Kranz einbrachte. Pech hatte Michael Hess, der mit dem Unentschieden gegen den Zuger Hünen Dominik Waser im letzten Durchgang den Kranz um lediglich einen Viertelspunkt verpasste. Der rekonvaleszente Roland Kälin brachte sich in eine günstige Ausgangslage, ehe er zuletzt gegen Toni Diener kapitulieren musste und damit leer ausging.

 

Martin Grab nicht dabei

Der dreifache Schwyzer Kantonalfestsieger und 113-fache Kranzer konnte wegen Kniebeschwerden nicht antreten. Bereits letztes Jahr quälte er sich, trotz der Knieverletzung, im wahrsten Sinne des Wortes durch die Saison und holte trotzdem seinen sechsten eidgenössischen Kranz. Obschon er deswegen mit dem Schwingertraining erst verspätet beginnen konnte und es anfänglich recht gut aussah, traten erneut Beschwerden auf. Weitere Abklärungen dieser Woche werden ergeben, wie es weitergeht.  

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