Schwägalp
Achter Saisonkranz für Christian Schuler
Der 29-jährige Mario Thürig bezwang im Schlussgang nach sieben Sekunden Benji von Ah mit Wyberhaken und konnte damit als erster Nordwestschweizer diesen Bergklassiker gewinnen.
W.S. Einmal mehr erwies sich der Bergklassiker auf der Schwägalp als Publikumsmagnet. 11‘200 Zuschauer sorgte für eine Bombenstimmung. Im Hinblick auf die nächstjährige Austragung beabsichtigen die Organisatoren einen weiteren Ausbau der Arena. Beim letzten grossen Quervergleich dreier Teilverbände vor dem absoluten Saisonhöhepunkt, dem Kilchberg-Schwinget in drei Wochen, lagen mit Mario Thürig und Andreas Ulrich zwei Gäste mit 30 Zählern in Front. Damit waren die Nordostschweizer gefordert und duften sich keinen Ausrutscher mehr leisten. Im Bewusstsein dieser Ausgangslage legten sie in einen Zwischenspurt und konnten damit die Spannung aufrecht erhalten. Doch im fünften Durchgang nahmen die Gäste das Geschehen wieder fest in ihre Hände, derweil die vorne liegenden Ostschweizer strauchelten. Für den Schlussgang machten Benji von Ah und Martin Thürig das Rennen. Sie erhielten gegenüber dem Punktegleichen Andreas Ulrich den Zuschlag.
Dass mit Mario Thürig immer gerechnet werden muss, hat der Hakenspezialist schon mehrmals bewiesen. So schlug der Aargauer 2006 den Innerschweizern an ihrem eigenen Verbandsfest und gewann der Verbandsfest in Muotathal. Der Hakenspezialist legte los wie die Feuerwehr. So gab er zum Auftakt Arnold Forrer mit Kurz das Nachsehen und bezwang auch Gerry Süess sowie Unspunnen-Sieger Daniel Bösch mit der Höchstnote. Nachdem er von Stefan Burkhalter überraschend ausmanövriert wurde, kehrte er gegen Armon Orlik auf die Siegerstrasse zurück.
Benji von Ah kommt nach einem verhaltenen Saisonstart immer besser in Fahrt. Er entwickelt sich immer mehr zu einem sicheren Wert der Innerschweizer. Nachdem er zu Beginn mit Michael Bless die Punkte teilte, machte er mit den erwarteten Siegen gegen Tobias Krähenbühl und Simon Kid Terrain gut. Mit einem klassischen Hüfter, der ihm gegen Pirmin Gmür die Maximalnote einbrachte, stiegen seine Aktien für die Schlussgangteilnahme, die er mit einem Kurz gegen Arnold Forrer sicherstellte.
Fünf Schwyzer Kränze
Einmal mehr stellte der Gersauer Andreas Ulrich seine technischen Fähigkeiten unter Beweis. Der einzigen Niederlage gegen Arnold Forrer, der sich mit einem Schlungg für die erlittene Niederlage am Eidgenössischen in Burgdorf revanchierte, stehen vier Siege gegenüber. Im letzten Gang musste er mit Urban Götte remisieren und vergab damit den möglichen Co-Sieg. Doch dafür hätte er allerdings die Höchstnote beansprucht.
Mit einer souveränen Leistung holte Adrian Laimbacher seinen 100. Kranz, den er nach dem fünften Gang gegen Gerry Süess bereits auf sicher hatte, womit er sich gegen Stefan Burkhalter ein Unentschieden leisten konnte.
Nachdem Philipp Laimbacher das Anschwingen mit den Niederlagen gegen Raphael Zwyssig und Tobias Riget völlig daneben ging, rollte er das Feld mit vier Siegen im wahrsten Sinne des Wortes von hinten auf.
Nach einer längeren Pechsträhne kam Bruno Nötzli zu einem Erfolgserlebnis. Als Husarenstücklein darf sein Sieg gegen Daniel Bösch hervorgehoben werden. In der alles entscheidenden Begegnung konnte er Marcel Kuster bodigen.
Christians Schuler achter Kranz
Christian Schuler, der den Schwägalpschwinget 2011 gewann, konnte trotz grosser Bemühungen die Verteidigung des total defensiv eingestellten Fabian Kindlimann nicht durchbrechen. Nach wenige Sekunden kurzte er Adrian Oertig zum Resultat und kam mit Wyberhaken auch gegen Armon Orlik zu einer weiteren Zehn. Doch dann hatte er einen Durchhänger und wurde vom 16-jährigen Ostschweizer Samuel Giger, eines der gegenwärtig grössten Talente im Schwingsport überhaupt, mit einem Kurz nach nur vierzehn Sekunden überrascht. Damit stand er bereits unter Zugzwang und durfte sich keinen Ausrutscher mehr leisten. Doch der 26-jährige Rothenthurmer hatte Nerven wie Drahtseile und liess überhaupt nichts mehr anbrennen. Mit zwei Höchstnoten gegen Fredi Kohler (Haken) und Martin Glaus (Wyberhaken) bugsierte er sich weit nach vorne und konnte sich zum achten Mal den „Kopfschmuck“ aufsetzen lassen.
Alex Schuler nahe dran
Obschon der 23-jährige Alex Schuler einen starken Wettkampf lieferte, verpasste er den in Reichweite liegenden Kranzgewinn. Nachdem er mit Samuel Giger, trotz leichter Vorteile, stellte, behielt er gegen Roman Bösch und den körperlich überlegenen Urs Abderhalden, den unter tosendem Applaus mit Hüfter zum Resultat werfen konnte, Oberhand. In einer von der Taktik bestimmten, turbulenten Auseinandersetzung trennte er sich mit Tobias Riget resultatlos. Im Spaltgriff drehte er Pirmin Gmür auf den Rücken und durfte sich damit Hoffnungen auf sein erstes Eichenlaub an einem Bergklassiker machen. Doch zuletzt musste er mit dem erfahrenen Appenzeller Michael Bless die Klingen kreuzen und konnte die Niederlage nach einem über weite Strecken ausgeglichenem Duell nicht abwenden.
Von den 14 abgegeben Kränzen holten sich die Inner- und Nordoschweizer deren sechs, gefolgt von den Nordwestschweizern mit zwei „Exemplaren“.