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Rigi / SWS

Sonntag, 11. Juli 2021

99. Kranz für Christian Schuler am SWS

Der 23-jährige Thurgauer Samuel Giger bezwang im Schlussgang in der sechsten Minute Mike Müllestein mit Kreuzgriff-Fussstich und gewann damit erstmals dieses klassische Bergfest. Mit Werner Schlegel als Zweiter feierten die Ostschweizer einen Doppelsieg.

W.S. Mit dem Rigi-Schwinget wurde der zweite Bergklassiker dieser Saison ausgetragen. Dabei standen die Innerschweizer von Beginn weg einer Übermacht von Ostschweizern gegenüber. Doch so aussichtslos wie angekündigt,  sah die Lage für zumindest nach drei Gängen nicht aus. Ihr einziger Eidgenosse Mike Müllestein hatte zusammen mit Topfavorit Samuel Giger noch als Einziger eine reine Weste. Im Duell der beiden Giganten gab es einige turbulente Szenen für beide Schwinger, ehe sich Giger seiner Qualiäten besann und Müllestein das Nachsehen gab. Er übernahm damit die alleinige Führung. Mit einem problemlosen Sieg mittels Gammen gegen den unbequemen Sven Lang erreichte er die Schlussgangteilnahme. Als sein Widersacher kristallisiere sich Mike Müllestein mit einem Zehnerwurf gegen Urs Dopmann heraus.

Souveräner Giger

Samuel Giger repräsentiere eine Klasse für sich und liess nie Zweifel über sein Siegesvorhaben aufkommen. Seinem magistralen Auftritt vermochte keiner der ihm zugeteilten Gegner Paroli zu bieten. Mit seinen perfekt ausgeführten Standschwüngen war ihm kein Kraut gewachsen. Und im Gegensatz vor einer Woche am «Innerschweizerischen» kam er diesmal auch zu Höchstnoten. Bereits zum Auftakt deutete er mit seinen schnellen Siegen gegen Urs Dopmann und Marco Reichmuth seine Siegesambitionen an. Diese vermochten in der Folge keiner zu durchkreuzen. Eine Meisterleistung bot er im nächsten Duell. Nach einem kurzen Geplänkel stellte er seine Taktik um und beförderte den 150 Kilogramm schweren Hünen mit Innerem Haken ins Sägemehl. Auch danach liess er sich nicht aus der Ruhe bringen, behielt die Übersicht und offenbarte nicht die geringste Schwäche. Diese Stärken musste auch Mike Müllestein zu Kenntnis nehmen.

«Im Schlussgang war ich auf der Hut und wollte dem gut disponierten Mike Müllestein nicht ins offene Messer laufen.» Es sei für ein Vorteil gewesen, am gleichen Ort wie vor einer Woche schwingen zu können. Damit holte der gelernte Zimmermann und jetzige Chauffeur nach dem Gewinn des Thurgauer und Schaffhauser Kantonalen bereits seinen dritten Kranzfestsieg dieser Saison.

Müllestein in Form

Der 32-jährige Mike Müllestein zeigte einen durchs Band soliden Wettkampf und holte  für die Innerschweizer letztlich die Kastanien aus dem Feuer. Er startete mit den Höchstnoten gegen Marco Oettli und Samuel Schmid fulminant in den Wettkampf. Nachdem er von Werner Schlegel zweimal in Bedrängnis gebracht wurde, ging er selber in den Angriff über und hatte damit Erfolg. Einzig «Überschwinger» Samuel Giger war für ihn zweimal eine unüberwindbare Hürde. Er erreichte erstmals an einem Bergklassiker den Schlussgang. In dieser Verfassung sind ihm noch weitere Glanztaten zuzutrauen. Er blieb auch einziger Schwyzer Kranzgewinner. Wie schon am «Innerschweizerischen» holten die Luzerner mit acht «Exemplaren» den Löwenanteil, gefolgt von den Gästen (3), den Urner sowie Ob- und Nidwaldnern (je 1). Die Schwyzer blieben unter der Erwartungen.

Der erst 18-jährige Toggenburger Werner Schlegel bestätigte seinen kürzlichen Sieg am Appenzeller Kantonalen. Das Riesentalent blieb fünfmal siegreich und musste nur einmal ins Kurzholz beissen. Als Husarenstücklein darf sein Sieg gegen Patrick Räbmatter bezeichnet werden. Mit seiner attraktiven Schwingweise ist er eine grosse Bereicherung für den Schwingsport.

Klar verfehlt

Vom Quintett des Schwingklubs Einsiedeln konnte keiner um die Kranzabgabe mitreden. Dabei zeigte sich einmal mehr, dass Bergfeste keine Fehler verzeihen und unbarmherzig sein können. Dennoch erreichten vier den Ausstich. Roland Kälin klassierte sich als Bester im zwölften Rang. Nach Hochs und Tief konnte er den Wettkampf mit einem Sieg gegen Martin Felder abschliessen. Michael Hess und Daniel Schuler büssten mit den Niederlagen in den beiden letzten Gängen viel Terrain ein. Philipp Schuler erreichte mit vier Gestellten zwar den Ausstich, konnte diesen allerdings nicht mehr absolvieren. Der Alpthaler Markus Effinger blieb nach vier Gängen auf der Stecke. So wie ihnen erging es drei Eidgenossen und vielen Verbandskranzern.

Christian Schuler holte seinen 99. Kranz am Südwesterschweizer Schwingfest

Der 33-jährige Christian Schuler erkämpfte sich am Südwestschweizer Verbandsanlass im ausgezeichneten dritten Rang den Kranz.

W.S. Bereits zwei «Schlaufen» hat sich Christian Schuler in diesem Jahr geholt, so am Stoos-Schwinget und «Innerschweizerischen» in Ibach. Als Gast zählte er am Fete Roman zum engsten Favoritenkreis. Der starke Sennenschwinger belegte in der Endabrechnung, wie schon vor drei Jahren, den dritten Rang. Er erfreute sich einer guten Form und zeigte eine gundsolide Leistung. Nach dem Startsieg gegen den nur schwer zu bezwingbaren Mickael Matthey folgte allerdings eine kalte Dusche. Er musste gegen den jungen Berner Eidgenossen Fabian Staudenmann eine Niederlage einstecken. Den damit eingehandelten Punkterückstand vermochte er mit einer tollen Aufholjagd wieder wettzumachen. Nach den beiden Siegen gegen Ivan Mollet und Sven Hofer gelang es ihm, war er nach vier Gängen wieder weit vorne anzutreffen. Im Ausstich liess er sich zuerst gegen Christoph Baeriswyl eine Zehn schreiben und bewies gegen den Freiburger Eidgenossen Benjamin Gapany viel taktisches Geschick. Er lag damit goldrichtig und konnte den Gang für sich entscheiden, was ihm den dritten Rang und den 99. Kranz einbrachte. Am nächsten Sonntag besteht für ihn am Schwyzer Kantonalen in Ibach die Chance, als 30. Schwinger seit Bestehen des Eidgenössischen Schwingerverbandes 1895 in den exlusiven Hunderterklub einzutreten.

Der Berner Remo Käser konnte das Teilverbandsfest nach 2018 mit sechs Siegen erneut für sich entschieden. Im Schlussgang bodigte er den Freiburger Lario Kramer nach drei Minuten mit Brienzer.

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