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Rigi

Sonntag, 08. Juli 2012

Keine Kranzgewinne

Der 31-jährige Adi Laimbacher konnte im Schlussgang nach 4:34 Minuten seinen Klubkollegen Andreas Ulrich mit Kurz bodigen und kam damit nach 2001, 05 und 06 zu seinem vierten Sieg, den er mit seinem Verlierer teilen musste.

W.S. Da bei den Innerschweizern am Bergklassiker auf der Rigi einige der ganz grossen Tenöre fehlten, räumte man ihnen keinen allzu grossen Kredit ein. Am höchsten wurden die Aktien der Nordostschweizer gehandelt, die ihre absolute Spitze auf die „Königin der Berge“ delegierte. Doch der erwartete Monolog der Gäste blieb zur Freude der Zuschauer aus. Bei Halbzeit hatten nur noch Michael Bless und Andreas Ulrich eine reine Weste und lagen damit deutlich in Führung. Da sich ihre Verfolger berechtigte Siegeshoffnungen machen durften, war die Ausgangslage noch völlig offen. Von den meistgenannten Favoriten fiel Arnold Forrer mit zwei Start-Unentschieden bereits früh ausser Traktanden. Er musste auch noch mit Werner Suppiger die Punkte teilen und verpasste am Ende gar den Kranz. Ihm scheint der Rigischwinget kein Glück zu bringen und ein Sieg scheint für ihn langsam in die Ferne zu rücken.

Nachdem die Ostschweizer weiter Terrain einbüssten, begann sich allmählich ein Sieg der Einheimischen abzuzeichnen. Mit Andreas Ulrich und Adi Laimbacher lagen die Innerschweizer nach vier Gängen vorne. Doch zu sicher durften sie sich noch nicht fühlen, spürten sie doch den Schnauf von Michael Bless und Daniel Bösch in ihrem Nacken. Mögliche Befürchtungen trafen allerdings nicht ein und die „Einheimischen“ wirkten souverän. Adi Laimbacher bodigte um die Schlussgangteilnahme mit einem Prachtskurz Michael Bless. Als sein Widersacher kristallisierte sich Andreas Ulrich heraus, dem eigentlich ein Unentschieden für den Finalzutritt gereicht hätte. Doch er liess es nicht dabei bewenden und gab mit Innerem Haken Ueli Banz das Nachsehen.

Laimbachers Konstanz

Nach seiner verletzungsbedingten Pause fällt bei Adrian Laimbacher die bei ihm oftmals vermisste Konstanz auf. Wie schon beim Innerschweizerischen steigerte sich der Schwyzer nach der Startniederlage gegen Daniel Bösch in einem wahren Siegesrausch und manövrierte sich mit drei Zehnerwürfen in eine ausgezeichnete Position. Dabei behielt er stets die Übersicht und offenbarte nicht die geringste Schwäche. Der 31-jährige Logistiker realiserte damit seinen 20. Kranzfestsieg. Dass ihm die Bergfeste besonders behagen, beweisen seine zehn Erfolge. „Im Schlussgang wusste ich, dass ich einiges riskieren musste, um den Sieg zu holen. Ich ging konzentriert an die Arbeit und kam zum Erfolg“, erklärte er. Als nächsten Grosseinsatz wird er den Brünigschwinget absolvieren.

Ulrichs Schwingkunst

Dass sich Andreas Ulrich in dieser Saison einer ausgezeichneten Form erfreut, hat er schon mehrmals bewiesen und zeigte sich erneut von seiner allerbesten Seite. Doch diesmal setzte er bei seinen Auftritten das Pünktchen aufs i. Mit seiner filigranten Technik liess er seinen Widersachern nicht den Hauch einer Chance. Bereits zum Auftakt konnte er Beat Clopath mit einem klassischen Wyberhaken zum platten Resultat werfen. Wie er dann Daniel Bösch und Michael Bless bis zu deren endgültigen Kapitulation durcheinander wirbelte, war Schwingen vom Allerfeinsten und trug ihm grossen Applaus ein. „Wenn ich mein Notenblatt betrachte, ist dies zusammen mit dem Gewinn des eidgenössischen Kranzes mein grösster Erfolg“, freute sich der Publikumsliebling.

Unspunnen-Sieger Daniel Bösch wurde letztlich seiner Reputation mit fünf Siegen gerecht und belegte den Ehrenplatz. Die Innerschweizer holten nicht nur den Sieg, sondern entschieden auch das Kranzduell gegen die Nordostschweizer mit 9:6 deutlich für sich. Leer gingen die Südwestschweizer aus. Mit fünf Kränzen waren die Schwyzer die erfolgreichsten Innerschweizer. Der Pfäffikoner Bruno Nötzli kann neben den beiden Niederlagen gegen Michael Bless und Daniel Bösch vier Siege vorweisen. Der grosse Siegeswillen von Edi Kündig wurde letztlich belohnt, konnte er sich doch in einem Abnützungskampf gegen Pascal Gurtner behaupten. Mike Müllestein reichte nach guter Vorarbeit gegen Beat Clopath ein Unentschieden zum verdienten Kranzgewinn.  

Steinauer vergab Chance

Dass Bergklassiker unbarmherzig selektionieren, mussten viele Schwinger bitter erfahren. Von den 17 angetretenen Eidgenossen verpassten neun den begehrten „Kopfschmuck“. Erstmals nach vierzehn Jahren ging auch der ehemalige Schwingerkönig Noldi Forrer leer aus. Im fünfte Gang wurde er überraschend von Jonas Brun bezwungen. Obschon der Willerzeller Adrian Steinauer im alles entscheidenden Gang gegen Marco Rohrer mehrheitlich den Ton angab, musste er zuletzt kapitulieren. Zuvor trennte er sich mit Marcel Mathis resultatlos und bodigte den Eidgenossen Thomas Arnold. Koni Kälin bezwang zum Auftakt Joel Niederberger und trotzte Stefan Burkhalter ein beachtliches Unentschieden ab. Mit dem Sieg gegen Sven Schurtenberger war er weit vorne anzutreffen. Doch mit den beiden Niederlagen gegen Daniel Bösch und Simon Kid büsste er viel Terrain ein. Zuletzt konnte er die Verteidigung von Emil Signer nicht durchbrechen. Nicht sein übliches Rendement vermochte Philipp Schuler auszuspielen und verlor schon früh den Anschluss. Thomas Bisig und Alex Schuler waren ebenfalls bis zum Schluss dabei, doch liessen sie zu viele Punkte liegen und kamen für den Kranzgewinn nicht mehr in Frage. Der Alpthaler Markus Effinger verpasste mit vier Gestellten den Ausstich. Nicht besser erging es dem Eidgenossen Andi Imhof, immerhin bestklassierter Innerschweizer am letzten Eidgenössischen und Unspunnenschwinget.

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