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Pfäffikon/Ibach

Montag, 18. April 2022

Zwei Feste am Ostermontag

Der 33-jährge Werner Suppiger kam im Schlussgang gegen den Eidgenossen Reto Nözli nach 1:32 Minuten mit einem prächtigen Hochschwung zum Sieg. Auf dem Ehrenplatz klassierte sich die grosse Zuger Nachwuchshoffnung Luca Müller. Für den Schwingklub Einsiedeln gab es acht Auszeichnungen.  

W.S. Zwei Wochen vor Beginn der Kranzfeste in der Innerschweiz herrschte auf den helvetischen Sägemehlplätzen Hochbetrieb. Bei besten äusseren Bedingungen nahmen in Pfäffikon 103 Schwinger, wovon zwei Eidgenossen, den Wettkampf in Angriff.  Bereits zu Beginn der eidgenössischen Saison stiess der Nationalsport auf grosses Publikumsinteresse. Nach vier Gängen lag der 18-jährige Luca Müller, der Sieger des letztjährigen Eidgenössischen Nachwuchsschwingertages, vor den beiden Luzernern Werner Suppiger und Toni Kurmann sowie dem Einheimischen Ret Nötzli in Führung. Die Ausmarchung um die Schlussgangteilnahme war damit völlig offen. Werner Suppiger bremste mit einem Kopfgriff Gipfelstürmer Luca Müller aus und holte sich die Schlussgangteilnahme. Aus einem punktegleichen Quartett erhielt Reto Nötzli vom Einteilungskampfgericht richtigerweise den Zuschlag für die Endausmarchung. Er bezwang in einem spannenden Duell den Zürcher Nicola Wey. 

Werner Suppiger, der auch ein erfolgreicher Ringer ist und vor allem Schwünge aus der Flanke bevorzugt, startete mit einem hart erarbeiteten Sieg gegen Adrian Elsener und trennte sich mit Nicola Funk resultatlos. Mit zwei Zehnerwürfen gegen Daniel Meier und Roland Reichmuth manövrierte er sich vor dem Ausstich in eine gute Ausgangslage, die er zu nutzen wusste. 

Nach seinem verhaltenen Saisonstart vor einer Woche in Oberarth erwischte Reto Nötzli vor seiner Haustür einen Traumstart. Mit seiner grifffesten und rassigen Schwingweise bezwang er Reto Ackermann, Gian Maria Odermatt und Koni Gut. Die Niederlage gegen Luca Müller vermochte den 32-jährigen Routinier nicht zu beunruhigen. 

Wie schon vor vier Jahren im Schlussgang in Oberarth behielt Werner Suppiger um den Tagessieg erneut das bessere Ende. Beide Schwinger drängten von Beginn weg auf eine Entscheidung und schenkten sich gegenseitig nichts. «Ich habe mir keine  Taktik zurechtgelegt, da ich Reto von den Trainings her bestens kenne. Dass ich mit meinem Lieblingsschwung so schnell gewinnen konnte, kam für mich überraschend», erklärte der 39-fache Kranzer. 

Viel Freude bereitete der Aufritt des 18-jährigen Luca Müller. Nach seinem makellosen Start mit den Siegen gegen Kilian Bühler und Nicola Wey war er auch in den nächsten Duellen nicht zu stoppen. Zuletzt reihte er den Zürcher-Oberländer Remo Ackermann mit der Höchstnote zu den Verlierern , was ihm den alleinigen zweiten Platz einbrachte. Mit dem Gestellten gegen den Eidgenossen Fabian Kindlimann und fünf Siegen folgte der Entlebucher Toni Kurmann als Dritter.  Mit Roland Reichmuth klassierte sich ein weiterer Zuger vor Reto Nötzli, dem bestklassierten Schwyzer.

Acht Auszeichnungen

Vom Schwingklub Einsiedeln war eine Mischung von erprobten und jungen Wettkämpfern am Start. Erfreulicherweise vermochten Vertreter der jüngeren Gilde, die noch nicht lange bei den Aktiven dabei sind, mitzuhalten und sind ein Versprechen für die Zukunft. Sie zeigten, dass es möglich ist, Berufslehre und Sport unter einen Hut zu bringen. Der Trachslauer Fabian Birchler erwischte vor einer Woche nicht den erhofften Saisonstart. Doch vermochte er sich in Pfäffikon zu rehabilitieren und konnte nach einem verhaltenen Start drei Siege in Serie buchen. Im Ausstich bezwang er die beiden Kranzer Christian Wyss und Manuel Lüthi. Der grossgewachsene Florian Grab sicherte sich zuletzt mit einem Zehnerwurf gegen Patrice Bühler die Auszeichnung, was ebenfalls dem Kranzer Christian Lagler gelang. Der Bennauer Jan Walker macht seine für Schwingerverhältnisse doch eher bescheidenen Körpermasse mit seiner guten Technik und seinem unermüdlichen Draufgängertum wett. So trotzte er dem mehrfachen Kranzer Stefan Langensand ein beachtliches Unentschieden ab und überraschte zuletzt Andreas Kathriner mit einem klassischen Übersprung. Immer besser in die Gänge kommt Adi von Euw, der nach guter Vorarbeit mit der Niederlage gegen Beat Suter einen vorderen Rang vergab. Daniel Inderbitzin, der letzte Saison eine Pause einlegte, bekundete im Anschwingen noch Mühe. Doch mit drei Siegen schaffte er den Anschluss. Mit dem Luzerner Kranzer Alexander Hirsiger kam er nicht über ein Unentschieden hinaus. Den beiden 17-jährigen Tim Ochsner und Kevin Steinauer reichte es ebenfalls zur Auszeichnung, welche die beiden Kranzer Markus Effinger und Roland Kälin um einen Viertelspunkt verfehlten. 

Luzerner Sieg auch in Ibach

Dass die Luzerner derzeit in der Innerschweiz eine Macht sind, verdeutlicht der Sieg des Entlebuchers Reto Fankhauser an dem von 140 Schwingern besuchten Frühjahrsschwinget in Ibach. Trotz der Startniederlage gegen den Urner Matthias Herger erreichte er mit vier Siegen den Schlussgang. In dieser alles entscheidenden Begegnung leerte er Stefan Kennel nach 2:10 Minuten übers Knie zum Resultat. Hauptfavorit Mike Müllestein gestaltete das Anschwingen mit den Siegen gegen Reto Vogel und Lukas Lemmenmeier vielversprechend, doch schwanden die Siegeshoffnungen nach den beiden Gestellten gegen Lukas Bissig und Elias Pirkheim. Mit den Erfolgen gegen Marco Schöpfer und Matthias Jund klassierte er sich im zweiten Rang, den er mit seinem Klubkollegen Samuel Suter teilen musste. Die kleine Delegation des Schwingklubs Einsiedeln wurde vom zweifachen Eidgenossen Alex Schuler angeführt. Nach dem Start-Unentschieden gegen den Westschweizer Johann Brocard setzte es für ihn eine empfindliche Niederlage gegen den Urner Lukas Bissig ab. Mit drei Siegen vermochte er sich nach vorne zu arbeiten. Doch zuletzt wollte ihm der Siegeswurf gegen Fabien Herger einfach nicht gelingen. Seinem Bruder Daniel Schuler fehlte ein halber Punkt für den Gewinn der Auszeichnung. Im Ausstich kam er nicht über ein Unentschieden und eine Niederlage hinaus. 

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