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OW/NW-Kantonales

Sonntag, 13. Mai 2018

Adrian Steinauer im 2. Rang

Der Urner Andi Imhof hiess der grosse Dominator des dritten Kantonalfestes in der Innerschweiz. In einem hochstehenden Schlussgang bodigte er Sven Schurtenberger nach 9:56 Minuten mit Lätz und kam damit nach 2015 zu seinem zweiten Sieg. 

W.S. Dass mit dem neuen Beschickungsrecht die Kantonalfeste in der Innerschweiz offener geworden sind, bewahrheitete sich ein einmal mehr. Bei Halbzeit hatte von den ganz grossen Tenören nur noch Andi Imhof eine reine Weste, derweil Mike Müllestein und Marcel Mathis ihre Siegesansprüche bereits begraben mussten. Nach dem vierten Durchgang begann sich die Spreu allmählich vom Weizen zu trennen, obschon mit Fabian Arnold überraschend ein Nichtkranzer vorne lag. Das Rennen um die Schlussgangteilnahme war völlig offen. Mit einem souveränen Sieg gegen Josef Portmann machte Andi Imhof als Erster das Rennen. Sven Schurtenberger erhielt dafür gegenüber dem Punktegleichen Verbandskollegen Erich Fankhauser den Zuschlag. 

Beim bald 33-jährigen Andi Imhof ist es wie mit dem Wein – „je älter der Wein, desto besser“. Neben seiner wuchtigen Schwingweise warf er auch sein ganzes technisches Können in die Waagschale. Mit einem wuchtigen Lätz schaltete er nach einer spannenden Darbietung Reto Nötzli aus und bekundete auch gegen Benno Käslin keine Mühe. Dass ein gutes Anschwingen bereits die halbe Miete wert sein kann, traf auf ihn zu. Nachdem er im wohl wegweisenden Duell gegen Christian Schuler bange Momente zu überstehen hatte, drehte er kurz vor Zeitablauf das Duell zu seinen Gunsten. Mit Lätz manövrierte der entfesselte Urner Remo Betschart aus. „Da mir im Schlussgang ein Unentschieden für den Sieg gereicht hätte, ging ich vorsichtig ans Werk. Umso schöner ist, dass mir der entscheidende Wurf gelungen ist“, meinte der mittlerweile fünffache Kranzfestsieger. 

Sven Schurtenberger beeindruckte einmal mehr mit seinen schnörkellosen Schwüngen, denen zum Auftakt auch Benji von Ah nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen vermochte. In einem auf Biegen und Brechen geführten Duell gegen Marco Rohrer lagen die Vorteile mehrheitlich auf seiner Seite, doch konnte er dessen Verteidigung nicht durchbrechen. Wohlwissend, dass er sich keine Punkteeinbüssen mehr leisten durfte, gab er sich nicht mehr die geringste Blösse. Mit dem Messer am Hals bearbeitete er Stefan Ettlin, Marcel Bieri und Stefan Kennel unablässig mit den verschiedensten technischen Varianten, bis sie sturmreif waren. 

Dass sich Ralf Schelbert immer mehr zu einer wichtigen Stütze entwickelt, bewies er auf eindrückliche Art. Dem Unentschieden gegen Philipp Gloggner stehen fünf Siege gegenüber. Im Ausstich blieb er gegen Toni Kurmann und Marco Reichmuth erfolgreich. und teilte damit mit Adrian Steinauer den zweiten Rang. Erneut eine solide Leistung gelang Michael Müller und dem wieder in Geschehen eingreifenden Lutz Scheuber, die dafür sorgten, dass die Rangliste Profil hatte. Fünf der elf angetretenen Eidgenossen mussten den Heimweg ohne Kranz antreten. 

Von den 31 abgebenen Kränzen holten sich die Ob- und Nidwaldner mit elf den Löwenanteil, gefolgt von den Luzernern (8), den Schwyzern (6), den Urnern (4) und den Zugern (2). Leer gingen die Gäste des Schwingklubs Chur aus. 

Mit zwei Kränzen blieb der Mythenverband der erfolgreichste Schwyzer Klub. Je ein „Exemplar“ gehen auf den Konto von Einsiedeln, March-Höfe, Muotathal und dem Rigiverband. 

Steinauer im zweiten Rang

Der 26-jährige Adrian Steinauer holte die Kastanien der sechs Einsiedler Schwinger aus dem Feuer. Dabei stand er nach den beiden Startunentschieden gegen den unbequemen Thomas Hurschler und Linus Fessler bereits unter Zugzwang. Doch mit vier Siegen rollte er das Feld im wahrsten Sinne des Wortes von hinten auf. Mit den beiden Zehnerwürfen gegen Christian Ming und Markus von Ah machte er viel Terrain gut. Mit dem Sieg gegen Roger Müller, den er mit Kniekehlengriff auf die Schultern drehte, lag für ihn der Kranzgewinn in Griffnähe. Nachdem er gegen Beat Rohrer vorsichtig ans Werk ging, drehte er immer mehr auf un kam er mit einem wuchtigen Kurzzug zur Höchstnote und holte sich damit seinen 26. Kranz seiner Laufbahn. Als Belohnung für seine starke Leistung konnte er das Rind „Ajola“ in Empfang nehmen. 

Nicht so richtig in die Gänge kam der Eidgenosse Alex Schuler. Bereits zum Auftakt geriet er mit den Gestellten gegen Philipp Gloggner und Marco Heiniger ins Hintertreffen. Mit zwei Siegen wahrte er sich allerdings die Kranzchancen. Doch mit einer weiteren Punkteteilung gegen André Muff fehlte ihm, trotz des Sieges gegen Dominic Fässler zum Abschluss, ein halber Zähler für den Kranz. Sein älteren Bruder Daniel Schuler, der vor einer Woche am Schwyzer Kantonalen seinen ersten Kranz gewinnen konnte, absolvierte zwar alle sechs Gänge, brachte es aber auf keinen grünen Zweig. Die beiden Jungschwinger Michael und Markus Kälin müssen sich langsam an den höheren Rhythmus der Aktiven herantasten, was viel Willen und Ausdauer velangt.

Christian Schuler im Pech

Dem 30-jährigen Christian Schuler scheint das Pech am Ob- und Nidwaldner Kantonalen buchstäblich an den Fersten zu kleben. Nachdem ihn an der letztjährigen Austragung eine Knieverletzung die ganze Saison ausser Gefecht setzte, musste er diesmal den Wettkampf nach dem vierten Gang aufgeben. Nach Auskunft seines älteren Bruders Philipp Schuler verspürte er starke Schmerzen in den Waden des linken Beines. Bereits nach dem überzeugenden Auftaktsieg gegen Marcel Mathis begann sich die Verletzung abzuzeichnen. Trotzdem bodigte er noch Marco Lussi, ehe er von Andi Imhof nach einen offenen Gang überwuchtet wurde. Nach der Punkteteilung gegen Lutz Scheuber nahmen die Schmerzen zu, sodass er richtigerweise auf eine Fortsetzung verzichtete. Es bleibt zu hoffen, dass die Verletzung nicht allzu gravierend ist. 

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