Menzberg / Zugerberg
Vier Auszeichnungen
Für einmal standen über das Wochenende mit den Anlässen in Menzberg und auf dem Zugerberg zwei Rangschwingfeste im Mittelpunkt des Interesses. Dabei stieg Martin Grab für viele wohl eher überraschend in die Hosen.
W.S. Wenn Sportler wegen einer Verletzung längere Zeit pausieren müssen, bekommt die Öffentlichkeit wenig mit von den Problemen, die sie dabei überwinden müssen. Dass der Weg bis zum ersten Wettkampf mühsam ist, musste Martin Grab bei seiner achtwöchigen verletzungsbedingten Abwesenheit erfahren. Doch er bewies viel Disziplin. Er hat sein Comeback mit dem Kranzgewinn am «Innerschweizerischen» vor drei Wochen erfolgreich geschafft. Doch auf der Rigi und am Bernisch Kantonalen lief es ihm überhaupt nicht. Er musste besonders am «Berner» bös unten durch und die Frage, ob der Ausnahmekönner sein früheres Leistungsvermögen bis zum «Eidgenössischen» in fünf Wochen erreichen kann, wurde unter Schwingerkennern viel diskutiert. Er selber ist sich bewusst, dass er bis dahin eine steinige Wegstrecke vor sich hat. Da ihm die Wettkampfpraxis fehlt, war die Teilnahme am Menzberg-Schwinget ein richtiger Entscheid. Nachdem er zum Auftakt Reto Fankhauser unterlegen war, bodigte er Fabian Zgraggen und Martin Bättig mit der Höchstnote. In einer spannenden Begegnung trennte er sich mit Philipp Scheidegger resultatlos. Zuletzt musste er Pirmin Egli die Siegespunkte überlassen und vergab damit einen vorderen Rang. Da sich Damian Egli und Roman Fellman im Schlussgang die Punkte teilten, gab es mit Pirmin Egli und Philipp Scheidegger zwei lachende Dritte.
Martin Grab junior erkämpfte sich im 16. Rang die Auszeichnung. Nach einem passablen Start verlor er mit zwei Niederlagen im Ausstich viel Terrain.
Zwei Auszeichnungen
Auf dem Zugerberg feierte der Pfäffikoner Reto Nötzli einen überlegenen Sieg. Der «Innerschweizer-Sieger» von 2014 konnte all seine sechs Kontrahenten bezwingen und nähert sich immer mehr seiner Bestform. Im Schlussgang besiegte er nach 6:50 Minuten Andy Murer mit Fussstich. Den gleichen Gegner reihte er schon im zweiten Durchgang zu den Verlierern. Auf dem Ehrenplatz klassierte sich sein jüngerer Bruder Bruno Nötzli. Nach der Startniederlage gegen Rainer Betschart drehte er mächtig auf und kam zu fünf Siegen, wovon viermal mit der Maximalnote. Der Urner Andy Murer schaltete um die Schlussgangteilnahme den letztjährigen Sieger Rainer Betschart aus.
Vom Schwingklub Einsiedeln klassierte sich Thomas Bisig als Bester im sechsten Rang. Nach dem gestellten Anschwingen mit Peter Barmettler konnte er sich zweimal die Höchstnote (Michael Birker, Devin Staub) schreiben lassen. In einem wohl vorentscheidenden Duell musste er Reto Nötzli den Sieg überlassen und warf darauf Christian Bucher zum platten Resultat. Im Kampf um den Spitzenrang blieb er gegen Bruno Nötzli chancenlos. Mit vier Gestellten gegen reputierte Gegner (Marco Reichmuth, Marco Lussi, Martin Zimmermann, Franz-Toni Kenel) und zwei Siegen holte sich Roland Kälin im neunten Rang die Auszeichnung, die Jungschwinger Fabian Birchler mit 0.75 Zählern verfehlte. Daniel Inderbitzin, der bereits im Anschwingen nicht auf Touren kam, lief es auch in den weiteren Gängen überhaupt nicht und blieb deutlich unter seinen Möglichkeiten.