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Luzerner

Sonntag, 27. Mai 2018

3 Kränze

Bereits nach fünf Sekunden konnte Joel Wicki im Schlussgang Sven Schurtenberger mit Übersprung bodigen und damit seinen ersten Sieg am Luzerner Kantonalen feiern. 

W.S. Das „Luzerner“ wurde seinem Ruf als grösstes Kantonalfest der Innerschweiz nicht nur zuschauermässig gerecht. Auch das Teilnehmerfeld war mit 256 Schwingern, wovon sieben Eidgenossen, qualitativ ausgezeichnet besetzt. Trotz der Ausgeglichenheit begann sich schon früh ein Sieg der Gastgeber abzuzeichnen. Besonders Joel Wicki und Sven Schurtenberger machten die Musik und hatten ihre Gegner jederzeit im Griff. Es war denn auch keine Überraschung, dass sie die Endausmarchung erreichten. 

Der Sieg an seinem Kantonalfest war für Joel Wicki schon längst fällig. Wie der 21-jährige Entlebucher seine Gegner aus dem Weg räumte, war Schwingen allererster Güte. Zum Auftakt hielt er sich nicht lange bei Benji von Ah auf und auch Roman Blaser lag schnell einmal auf dem Rücken. In einer zu Beginn offenen Begegnung konnte er Ralf Schelbert mit Wyberhaken ausschalten. Wer gedacht hatte, dass ihm Marcel Bieri die Stirn bieten könnte, lag danben. Wicki nahm auch diese Hürde auf meisterliche Art. 

„Im Schlussgang habe ich sogleich die Initiative ergriffen, da ich wusste, dass Sven immer gefährlich ist“, sagte er. Im Kampf David gegen Goliath hatte er natürlich das Publikum auf seiner Seite. So war es nicht verwunderlich, dass sein Sieg mit einer langen Standing-Ovation gefeiert wurde. 

Dass man sich besser nicht auf die kraftvolle Schwingweise von Sven Schurtenberger einlassen sollte, musste Marcel Mathis erfahren. Seiner wuchtigen Schwingweise vermochten auch Marco Wyrsch und Dominik Waser nichts entgegenzusetzen. Nicht überfordert wurde er vom Leichtgewicht Roger Baumann und holte sich die Höchstnote. Nicht lange Federlesens machte er gegen den zähen Ringer Werner Suppiger und kurzte ihn in festen Griffen zu Boden, wo es selbst für den grossen Verteidigungskünstler kein Entrinnen mehr gab. Mit je fünf Siegen und einer Niederlage sorgten Erich Fankhauser, Marcel Bieri dafür, dass die Schlussrangliste Profil erhielt. 

Erfolgreichster Schwyzer Klub

Der Schwingklub Einsiedeln blieb mit drei Kranzgewinnen der erfolgreichste Schwyzer Klub, gefolgt vom Mythenverband mit zwei und Muotathal und dem Rigiverband mit je einem „Exemplar“. 

Mit einer starken Leistung holte sich der 31-jährige Roland Kälin den zwölften Kranz in seiner Laufbahn. Mit seinem geraden Kurz und seinen unablässig vorgetragenen Angriffen stellte er seine Gegner vor schier unlösbare Probleme. So hebelte er zum Auftakt Joel Ambühl mit einen magistralen Kurz aus. Kein Sieg wollte ihm gegen Adrian Widmer gelingen, den er gegen Simon Fellmann nachholte. Nachdem er dem Hünen Philipp Gloggner Tribut zollen musste, durfte er sich keinen Ausrutscher mehr leisten. Er hielt diesem Druck stand und konnte Manuel Ziegler und Martin Felder platt besiegen. 

Adrian Steinauer deutete bereits am Ob- und Nidwaldner Kantonalen seine aufsteigende Form an. Doch zu Beginn wurde er von Reto Gloggner zu den Verlierern gereiht. Mit den Siegen gegen Martin Felder und Thomas Amrein machte er viel Terrain gut. Nach turbulenten Momenten teilte er die Punkte mit Michael Müller. Mit dem Messer am Hals gab er sich keine Blösse mehr und entledigte sich der Aufgabe auf meisterliche Art. Zuerst gab er Niklaus Scherer das Nachsehen und nach einem auf Biegen und Brechen geführten Duell trug ihm ein klassischer Lätz gegen Roger Bachmann die Höchstnote ein. 

Dass Daniel Inderbitzin über grosse schwingerische Fähigkeiten verfügt, war Insidern schon lange bekannt. Doch vielfach fehlte dem 25-jährigen Sennenschwinger das nötige Quäntchen Glück. Der diesjährige Kranzgewinn am Zuger Kantonalen hat ihm viel Selbstvertrauen gegeben. Mit dem Zehnerwurf gegen Martin Felder stellte er seine gute Verfassung gleich im Anschwingen unter Beweis. Erst nach langem Widerstand musste er gegen Werner Suppiger kapitulieren. Mit dem Sieg gegen Kevin Wicki blieb er im Rennen. Mit Wyberhaken manövrierte er den höher eingestuften Reto Gloggner aus und sorgte damit für eine grosse Überraschung. Damit besass er zwei Kranzchancen. Die erste verspielte er gegen Remo Vogel, doch gegen Sven Wyss liess er sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und kam mit einem Wyberhaken zum Erfolg. Damit konnte er sich den vierten „Kopfschmuck“ aufs Haupt setzen lassen. Für den Trachslauer Fabian Birchler sah es nach vierten Durchgang noch vielversprechend aus. Doch mit zwei Gestellten im Ausstich büsste er viel Terrain ein. Koni Schuler startete mit zwei Maximalnoten wunschgemäss, doch büsste er in der weiteren Folge viel Terrain ein. Ebenfalls alle sechs Gänge absolvierte der Rothenthurmer Adi von Euw. 

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