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Kilchberg

Samstag, 25. September 2021

Schuler und Steinauer dabei

Im Schlussgang bodigte Samuel Giger nach 1:23 Minuten Kilian Wenger mit Kurz und Nachdrücken. Er musste den Sieg mit Damian Ott und Fabian Staudemann teilen, die zum ihm aufschliessen konnten. Das Wetter war perfekt, die Stimmung zeitweise gewaltig.  

W.S. Welche eine Spannung! Dass der Kilchberger Schwinget mit den 60 besten Schwingern seine eigenen Gesetze hat, bewahrheitete sich einmal mehr. Die 6'000 eingeladenen Zuschauer erlebten auf den zwei Sägemehlplätzen ein Spektakel allererster Güte. Dass Favoriten immer wieder strauchelten, trug viel zu einem bis zuletzt offenen Ausgang bei. Nach drei Gängen waren gleich vier Berner punktegleich an der Spitze anzutreffen.  Von den Innerschweizern lagen Joel Wicki und Christian Schuler in Lauerposistion. Doch dann kam es zu einer grossen Flurbereinigung. Lukas Renfer trotzte Samuel Giger ein Unentschieden ab, und Bernhard Kämpf konnte überraschend Joel Wicki am Boden besiegen. Im fünften Gang überschlugen sich die Ereignisse. So musste Samir Leuppi mit  Bernhard Kämpf die Punkte teilen.  Samuel Giger machte mit einem Zehnerwurf gegen Dominik Roth wieder Terrain gut, und Bodenspezialist Damian Ott behielt gegen den bis dahin überraschenden Lukas Renfer die Oberhand. Schliesslich teilten Kilian Wenger und Christian Schuler die Punkte. Diese Konstellation führte zu einem Zusammenschluss von fünf Schwingern an der Spitze. Aus diesem Quintett erhielten Samuel Giger und Kilian Wenger vom Einteilungskampfgericht den Zuschlag. 

Insgesamt wurden die Berner und Nordostschweizer ihrer Favoritentolle gerechnet. Den Innerschweizern gelang es nicht, das Fehlen einiger ihrer besten Schwinger zu verdecken. Als Bester klassierte sich Joel Wicki im vierten Rang. Nach einer längeren Verletzungspause wirkte er nicht so dynamisch wie zu seinen besten Zeiten. Doch im Ausstich verliess er den Platz gegen Roger Rychen und Matthias Aeschbacher als Sieger. 

Weiter kann festgehalten werden, dass die Jungen das Zepter im Schwingen im Schwingen übernommen haben. Keiner der drei Sieger ist älter als 23 Jahre. 

Die drei Sieger

Samuel Giger hat seinen Ruf als Überschwinger dieser Saison bestätigt. Er verlor während der ganzen Saison nur einen Gang im Schlussgang am Schwarzsee-Schwinget gegen Damian Ott. Vorausgesetzt er bleibt gesund, hat der 23-jähige Thurgauer noch eine grosse Karriere vor sich.

Damian Ott ist die grosse Überraschung dieser Saison. Er kam sozusagen aus dem Nichts und gewann die Bergfeste auf dem Weissenstein und Schwarzsee. Er hatte am Ende am «Kilchberger» als Einziger fünf Siege auf seinem Notenblatt. 

Der Berner Fabian Staudenmann entwickelt sich immer mehr zum Mann der eidgenössischen Anlässe.  Er gewann in dieser Saison das Mittelländische und Bern-Jurassische. Dennoch durfte sein Sieg Co-Sieg am «Kilchberger» nicht erwartet werden. Doch mit zwei Zehnern im Ausstich stand er auch hier ganz vorne. 

Schuler zweitbester Innerschweizer

Dass sich Christian Schuler mit seiner grossen Erfahrung nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt, zeigte er mehrmals. Einen heiklen Moment hatte er zu Beginn gegen den 150 Kilogramm schweren Hünen Patrick Räbmatter zu überstehen. Mit einem klassischen Kniestich behielt er das bessere Ende für sich und erhielt dafür die Höchstnote. Nach 55 Sekunden kurzte er den Emmentaler Eidgenossen Christian Gerber zum Resultat. Nachdem er Lukas Renfer anfangs sicher im Griff hatte, liess er sich immer mehr auf dessen taktisches Geplänkel ein, was sich fatal auswirkte. Mit einem Brienzer erlitt er eine keineswegs zwingende Niederlage. Mit einem wuchtigen Kurzzug gegen Nick Alpiger revanchierte er sich für Schlussgangniederlage am «Innerschweizerischen» vor zwei Jahren. Damit stand der Rothenthurmer nach vier Gängen an dritter Stelle und durfte sich Hoffnungen auf die Schlussgangteilnahme machen. Nachdem er gegen Kilian Wenger bisher dreimal verloren hatte, ging er vorsichtig ans Werk. Die von ihm angesetzten Nadelstiche verfehlten aber die grosse Wirkung, sodass die Begegnung resultatlos endete. Zu reden gab, dass Wenger einen Viertelspunkt mehr erhielt.

Um den Spitzenrang wurde ihm Florian Gnägi vorgesetzt. In einem Abnützungskampf musste er kurz vor Zeitablauf den Kürzeren ziehen. Er klassierte sich im achten Rang und blieb damit zweitbester Innerschweizer. «Ich habe vor allem gegen Lukas Renfer zu wenig konsequent geschwungen und die Luft war am Schluss draussen.» Doch es fehlte nicht viel und es wäre für ihn besser gekommen. Doch insgesamt darf sich sein Auftritt sehen lassen. Das Ergebnis ist der Lohn harter Arbeit.  

Steinauer vorzeitig ausgeschieden

Adrian Steinauer musste seine im Training zugezogene Kopfwunde mit einem Verband schützen lassen. Im Anschwingen bekam er es mit höchst unangenehmen Widersachern zu tun. So musste er gegen die beiden Berner Verteidigungskünstler Lukas Renfer und Dominik Roth erst nach harter Gegenwehr kapitulieren. Im Duell gegen den 100-fachen Kranzer Florian Gnägi musste er sich erst in der letzten Minute der Übermacht des Seeländers beugen. In einem lange Zeit auf Messers Schneide stehenden Duell konnte er den Westschweizer Johann Brocard im Bodenkampf bezwingen. Dennoch verpasste er den Ausstich um einen Viertelpunkt und verfehlte damit sein Ziel, bis am Schluss dabei sein zu können. Gleich wie ihm erging es den Eidgenossen Adrian Döbeli und Steve Duplan. Wegen einer Verletzung fiel Sven Schurtenberger nach drei Gängen aus, was die Innerschweizer stark schwächte. 

Mit vier Niederlagen und zwei Siegen lief es dem Pfäffikoner Reto Nötzli ebenfalls nicht wunschgemäss. Nicht viel besser erging es Mike Müllestein einem weiteren Schwyzer. Das war für sie deutlich zu wenig.  

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