Home » Klub » News

ISV Küssnacht

Sonntag, 03. Juli 2011

Fünf Kränze für den Schwingklub Einsiedeln

Da sich Arnold Forrer und Philipp Laimbacher in einem hochstehenden Schlussgang nach zwölf Minuten resultatlos trennten, blieb der Sieger mit Benno Studer in der Innerschweiz. Für den Schwingklub Einsiedeln gab es fünf Kränze.

W.S. Beim Innerschweizerischen stellt sich immer wieder die Hauptfrage, ob die „Einheimischen“ die Gäste in Schach zu halten vermögen. In Anbetracht der starken Gäste war dies kein leichtes Vorhaben. Im Anschwingen mussten die Innerschweizer bös unten durch und es sah nicht gerade vielversprechend für sie aus. Obschon sie sich von diesem Schock glücklicherweise schnell erholten, ging bei Halbzeit am meisten Gefahr vom Führenden Arnold Forrer und Matthias Sempach aus, die auch nach dem nächsten Durchgang noch vorne dabei waren. Da es mittlerweile an der Spitze zum totalen Zusammenschluss kam, war die Ausgangslage wieder völlig offen, so ganz nach dem Gusto der festfreudigen Zuschauer. Ebenfalls noch intakte Siegeschancen besass zu diesem Zeitpunkt Christian Schuler. Zusammen mit Philipp Laimbacher, Arnold Forrer und Franz Föhn lag der Egger Koni Kälin überraschend an der Spitze. Um die Schlussgangteilnahme machten Philipp Laimbacher und Arnold Forrer das Rennen, die sich bereits vorher in einer spannenden Begegnung die Punkte teilten.

Dass sich Arnold Forrer einer ausgezeichneten Form erfreut, beweisen seine bisherigen drei Kranzfestsiege. Mit einem Hüft-Kurz beförderte er Adi Laimbacher ins Sägemehl und manövrierte sich mit den Höchstnoten gegen Benno Studer und Bruno Müller in eine ausgezeichnete Position. In einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie gelang es ihm Christian Schuler in der dritten Minute zu bodigen. Mit seinem starken Auftritt holte er sich als 14. Schwinger den hundersten Kranz seiner Laufbahn.

Philipp Laimbacher, der wegen einer am Stoosschwinget zugezogenen Schulterverletzung, eine dreiwöchige Pause einlegen musste, scheint keine Nachwirkungen mehr zu spüren. Zum Auftakt konnte er Christoph Bieri mit einem wuchtigen Übersprung aus dem Wege räumen und reihte auch Jonas Bernet mit Innerem Haken und Ivan Rohrer zu den Verlierern. Im Schwyzer-Duell, das eigentlich zu vermeiden gewesen wäre, behielt er gegen Toni Diener das bessere Ende.

Im Schlussgang schenkten sich die beiden nichts und attakierten sich unablässig mit Hakenschwüngen und Kurzzügen. Nur schade, dass es keinen Sieger gab.  

Sieg geerbt

Für Benno Studer war der Sieg die Belohnung für das grosse Verletzungspech während der letzten beiden Jahre. Immer wieder musste der 24-jährige Schreiner Rückschläge hinnehmen, liess sich aber deswegen nicht runterkriegen. Und diesmal stand das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Er bearbeitete seine Widersacher mit seinen wuchtigen Kurzzügen und dem Wyberhaken bis zu deren Kapitulation. Nach seinem kapitalen Startsieg gegen Adi Imhof wurde ihm ausgerechnet ein Kurzzug von Noldi Forrer gekontert . Nachdem er mit zwei Siegen Terrain gutmachte, kam es für den Entlebucher noch besser: Franz Föhn und Edi Kündig fanden gegen den entfesselten Sennenschwinger kein Abwehrmittel.

Der Zuger Bruno Müller totalisierte neben der Niederlage gegen Arnold Forrer, wobei er nach einem harten Abnützungskampf Edi Kündig besiegen konnte. Immer mehr zum „Berner-Schrecke“ avanciert der Gersauer Andreas Ulrich. Nachdem er diese Saison bereits Schwingerkönig Kilian Wenger den Meister zeigte, konnte er den Übersprung von Matthias Sempach abfangen und zu seinen Gunsten auswerten.

Fünf Kränze

Wie schon am letztjährigen Innerschweizer in Attinghausen erkämpften sich die Aktiven des Schwingklubs Einsiedeln erneut fünf Kränze, was ein toller Leistungsausweis ist. Als Bester klassierte sich der 28-jährige Polizist Thomas Bisig im sechsten Rang. Obschon er Markus Zurfluh immer wieder an den Rand einer Niederlage brachte, konnte er dessen Verteidigung nicht durchbrechen. Mit einem hohen Kurz gab er Fabian Gassmann das Nachsehen und überraschte mit einem Übersprung den zähen Melk Britschgi. Nachdem er von Benno Studer mit einem Kurz erwischt wurde, blieb er im Ausstich gegen Michael Gassmann und Jonas Bernet siegreich.

Kranzjubiläum

Christian Schuler, der zum engsten Favoritenkreis zählte, wurde zum Auftakt vom Berner Simon Anderegg nach wenigen Sekunden mit Aufreissen und anschliessender Schere erwischt. In engen Griffen bezwang er Marco Rohrer, Josef Portmann und Stefan Arnold mit der Maximalnote und arbeitete sich damit wieder weit nach vorne. Nach der Niederlage gegen Arnold Forrer gab es für René Stadelmann am Boden kein Entritten mehr. Damit holte sich der Rothenthurmer seinen 40. Kranz seiner Laufbahn.

Erster „Innerschweizer“

Der 20-jährige Willerzeller Adrian Steinauer konnte sich erstmals an einem Innerschweizerischen den „Kopfschmuck“ aufsetzen lassen. Trotz der schnellen Startniederlage gegen Hansjörg Gloggner liess er sich nicht runterkriegen und machte mit Siegen gegen Martin Niederberger, Armin Indergand und Simon Zimmermann Terrain gut. Nachdem er die Überlegenheit von Bruno Müller anerkennen musste, konnte er im alles entscheidenden Gang Christian Odermatt ausmanövrieren.

Kälin überraschte

Der Egger Koni Kälin, der an den bisherigen Anlässen unter seinem Wert geschlagen wurde, trumpfte ganz gross auf. Im Anschwingen bodigte er René Suppiger und teilte die Punkte mit dem Eidgenossen Mario Thürig, den er hart bedrängte und wesentlich mehr vom Gang hatte. Mit zwei Zehnerwürfen gegen Philipp Tanner und Ivan Rohrer sorgte er für eine weitere Überraschung. Wie er Benji von Ah, immerhin Sieger am Urner Kantonalen und auf dem Stoos, ein Unentschieden abrotzte, war schlichtweg grossartig. Im letzten Durchgang reichte ihm ein Gestellter gegen Philipp Gloggner zum verdienten Kranzgewinn.

Philipp Schulers Start

Der erfahrene Philipp Schuler erwischte mit den Siegen gegen Toni Omlin und Armin Muff einen Traumstart, worauf er den Berner Matthias Sempach zum Verzweifeln brachte und ihm erfolgreich Paroli bot. Zu einem problemlosen Sieg kam er gegen Marco Wyrsch, worauf er allerdings eine nicht einkalkulierte Niederlage gegen Jakob Niederberger hinnehmen musste. Obschon er Raphael Arnold nach allen Regeln der Schwingkunst bearbeitete, brachte er kein Siegesresultat zustande. Dennoch reichte es ihm zum Eichenlaub, was ihn für den knapp verpassten Kranz auf dem Stoos entschädigte.

Knapp daneben

Pech hatte Daniel Inderbitzin: Nach guter Vorarbeit unterlag er im alles entscheidenden Gang gegen den Eidgenossen Peter Imfeld, derweil Alex Schuler mit Armin Muff nichts Zählbares zustande brachte. Der Alpthaler Peter Effinger, der mit zwei Siegen ausgezeichnet gestartet war, unterlag im Ausstich gegen den Eidgenossen Alain Müller und den bekannten Ringer Werner Suppiger. Roland Kälin wurde zuletzt von Lutz Scheuber um den Lohn seiner Anstrengungen gebracht.

Schwyzer am erfolgreichsten

Die Schwyzer Schwinger holten von den 36 abgegebenen Kränzen mit 18 den Löwenanteil, gefolgt von Luzern (6), Ob- und Nidwalden (4), Zug (3), Uri (2), Bern (2) und NOS (1). Entsprechend zufrieden zeigte sich Fidel Schorno, technischer Leiter der Schwyzer Schwinger: “Die Schwyzer sind nach wie vor der stärkste Kantonalverband und mit der Schlussgangteilnahme von Philipp Laimbacher haben wir das Ziel erreicht. Am meisten überrascht haben mich Andreas Ulrich und Koni Kälin.“

Riesenpech für Martin Grab

Der vierfache ISV-Sieger scheint das Verletzungspech nicht los zu werden. Nachdem er sich anfangs April einen Rippenbruch zugezogen hatte, verletzte er sich im ersten Gang gegen Matthias Sempach erneut. Nach dem Siegeswurf des Berners hielt er sich an der Schulter. Nach ersten Informationen hatte er sich die Schulter ausgerenkt und begab sich zu weiteren Abklärungen ins Spital. Es dürfte für ihn wohl eine weitere Zwangspause geben. Ebenfalls verletzt ausgeschieden waren Christoph Bieri (Knie), Reto Nötzli (Knie), Mike Müllestein (Schlüsselbein) und Stefan Gasser (Schulter).

image description