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ISAF Ruswil

Sonntag, 01. Juli 2018

Co-Sieg für Christian Schuler

Da der aktivere Joel Wicki im unentschieden ausgegangen Schlussgang gegen Christian Stucki die bessere Note erhielt, gab es gleich drei Sieger. Neben den beiden Schlussgang-Teilnehmern konnte Christian Schuler zu ihnen aufschliessen.

W.S. Bei einem Teilverbandsfest lautet die Kardinalfrage, ob die Gastgeber die Gäste in Schach zu halten vermögen. Bei Halbzeit war die Antwort noch völlig offen. Am meisten Gefahr ging vom Berner Christian Stucki aus, derweil die Innerschweizer nach einem starken Anschwingen noch mehrere Pfeiler im Köcher hatten. Obschon sich die Spitze nach dem nächsten Durchgang verkleinerte, war noch keine Vorentscheidung gefallen. Diese Konstellation erforderte vom Einteilungskampfgericht ein guten Händchen. Nicht von ungefähr machten Christian Stucki und Joel Wicki das Rennen um den Schlussgang, so ganz nach dem Gusto der viele Zuschauer. 

Stucki im dritten Anlauf

Was Christian Stucki letztes Jahr in Alpnach noch verwehrt bliebt, holte er diesmal nach. Der Berner Hüne zeigte in den ersten fünf Gängen nicht die geringste Schwäche und hielt sich bei seinen Kontrahenten nicht allzu lange auf. Zum Auftakt legte er sich gegen Andi Imhof und Andreas Ulrich mit zwei Höchstnoten ein solides Polster für den weiteren Verlauf zurecht. Ebenfalls kurzen Prozess machte er mit Matthias Herger und Reto Nötzli. Um den Zutritt zur Endausmarchung überwuchtete er Marcel Bieri im wahren Sinne des Wortes mit seiner brachialen Gewalt. 

Dass Joel Wicki, dank seines erweiterten technischen Repertoires, keine Gegner mehr zu fürchten braucht, unterstrich er im mit Spannung erwarteten Duell gegen Schwingerkönig Matthias Sempach. Er nahm das Geschehen fest in seine Hände und kam mit Kurz und Nachfahren am Boden zum Ziel. Die beiden nächsten Siege gegen Remo Odermatt und Pascal Nietlispach waren für den entfesselten Sörenberger reine Formsache. Und auch Martin Zimmermann und Benji von Ah vermochten ihm nicht lange die Stirn zu bieten. 

Nachdem der Schlussgang über weite Strecken ausgeglichen verlief, ergriff Wicki zusehends die Initiative und hatte dabei im Kampf «David gegen Goliath» das Publikum auf seiner Seite. Mit Kurzzügen brachte er den «Mutzen» ein paarmal ins Wanken, aber ohne daraus Kapital schlagen zu können. 

Christian Stucki konnte bei seinem dritten Anlauf nach 2013 und 2017 das «Innerschweizerische» erstmals für sich entscheiden. Ensprechend glücklich zeigte sich der mittlerweile 41-fache Kranzgewinnner. «Es ist etwas Einmaliges vor einer derart imposanten Kulisse als Gast gewinnen zu können.» Sein Schlussgang-Antipode strahlte ebenfalls. «Ich habe alles versucht, konnte aber «Chriguls» Verteidigung nicht durchbrechen. Dennoch ist es für mich mein bisher schönster Sieg.» Die Serie des Entlebuchers mit drei Kranzfestsiegen in dieser Saison nimmt langsam unheimliche Formen an. 

Der Gersauer Andreas Ulrich kommt immer besser in Fahrt. Dank des fulminanten Enspurts mit den beiden Höchstnoten gegen Marco Fankhauser und Benji von Ah klassierte er sich alleine im zweiten Rang. Mit Sven Schurtenberger als Drittem erhielt die Schlussrangliste Profil. Das Luzerner Kraftpacket hatte neben zwei Punkteteilungen vier Maximalnoten auf seinem Notenblatt. 

Von den total 36 abgegeben Kränzen holten sich die Luzerner wie bei der letztjährigen Austragung mit 13 «Exemplaren» den Löwenanteil, gefolgt von den Schwyzern (8), den Ob- und Nidwaldnern, den Urnern und Zugern (je 4) sowie den Gästen (3), die hartes Brot essen mussten. Von ihnen mussten Koryphäen wie Matthias Sempach, Bruno Gisler und Domenic Schneider den Heimzweg ohne «Kopfschmuck» antreten.

Christian Schuler konnte erstmals in seiner Laufbahn erben

Neben dem Co-Sieg von Christian Schuler holte sich sein Cousin Alex Schuler den Kranz und wurde damit für sein bisheriges Pech entschädigt. 

W.S. Für die elf angetretenen Aktiven des Schwingklubs Einsiedeln gab es Hochs und Tiefs. So musste etwa der 26-jährige Adrian Steinauer wegen Achselschmerzen den Wettkampf nach dem dritten Durchgang aufgeben. Bei Christian Lagler und Daniel Schuler schlug die Verletzungshexe schon im zweiten Gang zu. Umso besser lief es Christian Schuler. Am  Stoosschwinget vor zwei Wochen meldete er sich nach einer verletzungsbedingten Pause mit dem Kranzgewinn gegen starke Gegner auf eindrückliche Art zurück, womit er ein starkes Zeichen setzten. Wie er zu Beginn den 145-Kilogramm schweren Aargauer Hünen Patrick Räbmatter mit Kurz in Seitenlage warf und im Spaltgriff vervollständigte, liess für den weiteren Verlauf berechtigte Hoffnungen aufkommen. Nach vor zwei Jahren musste er sich gegen Räbmatter am Siebner Herbstschwinget geschlagen geben. Obschon er den zähen Ringer Marco Heiniger nach allen Regeln der Schwingkunst bearbeitete, konnte er dessen Verteidigung nicht durchbrechen. Doch er liess sich deswegen nicht entmutigen und besann sich seiner schwingerischen Qualitäten. In festen Griffen und  mit seinen explosiven Zügen bearbeitete er seine Widersacher bis zu derenz endgültigen Kapitulation. Von Konterschwinger Stefan Ettlin, der in dieser Saison bereits am Zuger Kantonalen im Schlussgang stand, liess er sich nicht überraschen und entledigte sich  dieser Aufgabe mit einem wuchtigen Kurzzug. Mit zwei Zehnerwürfen gegen Toni Kurmann und den unbequemen Urner Stefan Arnold manövrierte er sich in eine günstige Ausgangslage. Zum Abschluss bekam er mit Erich Fankhauser eine schwere Hürde vorgesetzt. In einem wahren Abnützungskampf kam er immer besser in Fahrt und konnte den Entlebucher platt gewinnen. Dass dies für ihn nach 2016 in Einsiedeln der zweite Sieg am «Innerschweizerischen» sein würde, konnte er nicht rechnen. Der Rothenthurmer scheint nach einer langen Pechsträhne gerade zum richtigen Zeitpunkt Fahrt aufzunehmen. Bereits am nächsten Sonntag steht er am «Südwestschweizerischen» an einem weiteres Teilverbandsfest im Einsatz. 

Alex Schuler zeigte sein Können

Der 26-jährige Alex Schuler blieb an den bisherigen Kranzfesten klar unter seinen Möglichkeiten. Doch Insider der Schwingerszene wussten, dass der ausgezeichnete Techniker irgendeinmal wieder auferstehen wird. Nachdem ihm gegen Damian Egli der Start geglückt war, doppelte er gegen Michael Zurfluh nach. In einer taktisch klug geführten Begegnung trotzte er Schwingerkönig Matthias Sempach einen Gestellten ab und warf ihn damit frühzeitig aus der engeren Entscheidung. Bereits vor drei Jahren lieferte er dem Berner ein hochstehendes Duell und verlor unglücklich. Mit den beiden Siegen gegen Martin Amgarten und Marco Reichmuth hatte er den Kranzgewinn bereits auf sicher. Zum Abschluss brachte er mit seinen Verteidigungskünsten Sven Schurtenberger im wahrsten Sinne des Wortes zum Verzweifeln und sorgte mit einer Punkteteilung für eine Überraschung. Pech hatte Daniel Inderbitzin, der um den Kranzgewinn gegen Reto Gloggner den Kürzeren ziehen musste. Philipp Schuler durfte sich nach der keineswegs zwingenden Niederlage gegen Marco Rohrer im fünften Gang keine Kranzchancen mehr ausrechnen. Mit dem Sieg gegen Markus Niederberger gab es für ihn einen versöhnlichen Abschluss. Michael Hess, Roland und Remo Kälin waren bis zum Schluss dabei, büssten aber viel Terrain ein. Der Alpthaler Markus Effinger verpasste nach einer längeren verletzungsbedingten Pause den Ausstich um einen Viertelspunkt.  

 

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