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Glarner / Stoos

Montag, 10. Juni 2019

Christian Schuler einziger Kranzgewinner

Armon Orlik hat das Kantonalfest in Glarus souverän gewonnen. Im Schlussgang besiegte der Bündner nach eine Minute Daniel Bösch mit Kurz. Christian Schuler konnte die Heimreise kranzgeschmückt antreten. 

W.S. Der 24-jährige Armon Orlik feierte einen weiteren grossen Triumph in seiner ohnehin schon erfolgreichen Laufbahn. Der Sieg in Glarus war der dritte «Wurf» des vielseitigen Technikers in dieser Saison. Nachdem er im dritten Durchgang mit Daniel Bösch noch die Punkte teilte, fackelte der angehende Bauingenieur um den Tagessieg mit dem gleichen Gegner nicht mehr lange. Der stets beherzt angreifende Offensivschwinger konnte sich fünfmal die Höchstnote notieren, was seine Überlegenheit deutlich zum Ausdruck bringt. Mit fünf Siegen und der etwas überraschenden Niederlage gegen Stefan Burkhalter klassierte sich der Glarner Eidgenosse Roger Rychen auf dem Ehrenplatz. 

Schuler mit Kranz

Der Schwingklub Einsiedeln war mit einem Quartett dabei. Als Gästeschwinger hatten sie einen schweren Stand und wurden von der Einteilung überhaupt nicht geschont. Christian Schuler, der zum allerengsten Favoritenkreis zählte, strauchelte im Anschwingen an Armon Orlik, der von vielen Schwingerkennern als möglicher Königsanwärter gehandelt wird. Doch deswegen liess sich der 31-jährigte Rothenthurmer nicht entmutigen und erkämpfte sich in der Folge Sieg um Sieg. So bezwang er vor der Mittagspause Lars Rotach und den unbequemen Pirmin Gmür. In festen Griffen schraubte er Verteidigungskünstler Jeremy Volleinweider auf die Schultern und brachte sich mit der Höchstnote gegen Thomas Koch in eine günstige Ausgangslage. Um die Spitzenklassierung musste er gegen Roger Rychen und Niederlage hinnehmen und fiel damit auf den letzten Kranzrang zurück. Auch wenn zuletzt das Tüpfchen auf dem i fehlte, deutete er an, dass mit ihm gerechnet werden darf. Bisher fehlte ihm das nötige Quäntchen Glück.  Er holte immerhin den vierten Kranz in dieser Saison. Dieser blieb den anderen Einsiedlern verwehrt. Michael Hess bekam es mit lauter schwierigen Gegnern zu tun. Dennoch besass er vor dem letzten Gang noch intakte Kranzchancen. Doch gegen den Hünen Mario Schneider, musste er wie schon zuvor gegen dessen Bruder Domenic Schneider, bald einmal die Segel streichen.

Für Adrian Steinauer, der trotz Kniebeschwerden den Start wagte, ging die Rechnung ebenfalls nicht auf. Mit zwei Niederlagen und einem Gestellten geriet er schon früh ins Hintertreffen und verfehlte den Kranzgewinn deutlich. 

Nachdem der «Eidgenosse» Alex Schuler zu Beginn mit Roger Rychen patzte und eher überraschend mit Marc Jörger stellte, besann er sich seiner schwingerischen Qualitäten und blieb dreimal siegreich. Mit der nicht zwingenden Niederlage zum Abschluss gegen David Dumelin musste er den Heimweg ohne Kranz antreten. 

 

 

Der 22-jährige Joel Wicki bodigte im Schlussgang nach 1:04 Minuten seinen Luzerner Verbandskollegen Sven Schurtenberger mit einem unwiderstehlichen Kurzzug. Für die Schwyzer gab es zwei Kränze.

W.S. Der erste Bergklassiker der eidgenössischen Saison stiess auf grosses Interesse und war ein erster Quervergleich dreier Teilverbände. Da die Berner mit ihrer zweiten Garnitur antraten , beschränkte sich der Ausgang an der Spitze bald einmal auf das Duell zwischen den Inner- und Nordwestschweizern. Nach drei Gängen hatten die Innerschweizer das Geschehen fest in ihren Händen. Die beiden Luzerner Joel Wicki und Sven Schurtenberger lagen souverän in Führung. Die Binsenwahrheit, dass ein guter Start bereits die halbe Miete wert sein kann, bewahrheitete sich in der weiteren Folge einmal mehr. Nach dem nächsten Durchgang stand nur noch Joel Wicki mit einer reinen Weste da. Die Ausmarchung um die Schlussgangteilnahme blieb aber weiterhin offen. Doch wie erwartet machten Joel Wicki und Sven Schurtenberger das Rennen. 

Joel Wicki, der bereits 2017 obenausschwang, war eine Klasse für sich. Wie der Entlebucher seine Kontrahenten aus dem Wege räumte, war schlichtweg phänomenal. Seinen explosiven Zügen konnte keiner der ihm zugeteilten Schwinger das Wasser reichen. Bereits zum Auftakt bezwang er nach kurzer Gegenwehr den Berner Eidgenossen Patrick Schenk und Andreas Ulrich. Im gleichen Stil setzte er seinen Siegeszug gegen die beiden Urner Stefan Arnold und Andi Imhof fort. Weiter wurde auch Marcel Kropf von einem wuchtigen Kurzzug buchtstäblich verweht. Der 21-jährige Sennenschwinger  konnte gleich in doppelter Hinsicht feiern. Er gewann seinen 40. «Kopfschmuck» sein zehntes Kranzfest. «Der perfekte Start zahlte sich für mich in der Endabrechnung aus», sagte er. 

Sven Schurtenberger fiel einmal mehr mit seiner kompromisslosen Schwingweise auf. So musste Niklaus Zenger nach kurzer Zeit kapitulieren. Nachdem er von Marcel Bieri hart bedrängt wurde, gelang es ihm den Spiess zu seinen Gunsten umzudrehen. Seiner Wucht vermochte auch Reto Nötzli nicht lange standzuhalten. Zum Stolperstein wurde für ihn der Aargauer Nick Alpiger, der ihm mit einem Kurz erwischte. Nach turbulenten Momenten reihte er den Berner Patrick Schenk mit der Höchstnote zu den Verlierern. 

Der dreifache Kantonalfestsieger Pirmin Reichmuth vermochte die ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Neben den beiden Gestellten gegen Nick Alpiger und Marcel Mathis buchte der Zuger vier Siege, was ihm den Ehrenplatz einbrachte. Bei ihm vermisste man gegenüber seinen bisherigen Auftritten den Killerinstinkt. Viel Freude bereitete der Auftritt des erst 17-jährigen Noe van Messel. Wie der Oberägerer im Ausstich Toni Kurmann und Patrick Schenk mit Kurzzügen bodigte, war beeindruckend. Der Student holte bereits seinen vierten Kranz.

Zwei Schwyzer Kränze

Von den total 15 abgegeben Kränzen holten sich die Luzerner mit deren vier am meisten «Exemplare», gefolgt von den Zugern (3), den Urnern (2), Schwyzern (2), den Nordwestschweizern (2), den Ob- und Nidwaldnern (1) sowie den Bernern (1). Von den zwölf «Eidgenossen» musste die Hälfte den Heimweg ohne Kranz antreten, was einmal mehr beweist, dass Bergfeste unbarmherzig sind und keine Gnade kennen. Die beiden Mythenverbändler Mike Müllestein und Andreas Ulrich zogen für die Schwyzer die Kastanien aus dem Feuer. Nach einem eher verhaltenen Beginn machte Mike Müllestein mit den beiden Siegen gegen Severin Schwander und Lars Voggensperger im Ausstich viel Terrain gut. Dem schwingkundigen Gersauer Andreas Ulrich reichte zuletzt ein Unentschieden gegen René Suppiger für den Kranzgewinn. 

Von den Aktiven des Schwingklubs Einsiedeln erreichten alle den Ausstich. Nachdem Philipp Schuler mit den beiden Niederlagen gegen Kay Hügli und Severin Schwander alles andere als verheissungvoll  startete, hatte er bereits das Messer am Hals. Mit drei Siegen lag für den willensstarken Rothenthurmer der Kranz wieder in Reichweite. In einem kampfbetonten Duell trennte er sich mit dem Solothurner Marcel Kropf resultatlos und verpasste damit das Eichenlaub. Gleich erging es Roland Kälin: Zuletzt hätte er gegen den Eidgenossen Niklaus Zenger einen Sieg für die «Schlaufe» gebraucht. Obschon er den Berner mehrmals an den Rand einer Niederlage brachte, musste er sich zuletzt das Sägemehl vom Rücken wischen lassen. Daniel Inderbitzin vermochte sich nach einem missratenen Start mit einem Sieg gegen Remo Kocher gerade noch in den Ausstich zu «schmuggeln». Mit je einem Sieg und einem Unentschieden verpasste er den Kranz deutlich. 

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