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Feste vom Wochenende

Sonntag, 10. Mai 2015

Christian Schuler einziger Kranzgewinner

Christian Schuler zeigte eine starke Reaktion auf seinen Ausrutscher vor drei Wochen in Küssnacht. Ohne Eichenlaub mussten Daniel Inderbitzin und Roland Kälin heimkehren.

W.S. Nachdem Christian Schuler am Schwyzer Kantonalen den Kranz unglücklicherweise verpasste, wurde er seiner Reputation vollauf gerecht und belegte mit fünf Siegen und einem Unentschieden den Ehrenplatz. Der 29-jährige Rothenthurmer will sich an jedem Schwingfest, an dem er teilnimmt, möglichst weit vorne klassieren. Unmissverständlich gab er seine Ambitionen vor dem Zürcher Kantonalen bekannt:“Ich möchte mich für meinen verpatzten Auftritt in Küssnacht rehabilitieren.“ Er ging mit sich selber hart ins Gericht und suchte nach keinen Ausreden.“Ich war selber schuld, dass es am Schwyzer Kantonalen nicht geklappt hat.“ Der Sennenschwinger hatte in Wädenswil aber wieder etwas Pech, dass er den Schlussgang verpasste. Das Einteilungskampfgericht gab dem punktegleichen Samir Leuppi den Vortritt, da sich Schuler bereits im zweiten Gang mit Armon Orlik duellierte. Da nützte ihm auch das bessere Notenblatt nicht viel. Doch solche Entscheide liegen eben letztlich im Ermessen der „Einteiler“.

Starker Start

Christian Schuler begann geradezu furios. Schon nach wenigen Sekunden leerte er den defensiv starken Andy Büsser, der diese Saison immerhin den amtierenden Schwingerkönig Matthias Sempach besiegte, übers Knie zum platten Resultat. In einem hochstehenden Gang trennte er sich mit Armon Orlik resultatlos. Diese schwingerische Darbietung, die alles beinhaltete, was den Schwingsport so spannend machen kann, wurde vom Publikum mit einem langanhaltenden Applaus quittiert. Dass sich der Handelskaufmann einer guten Form erfreut, dokumentierte er auch in den beiden nächsten Durchgängen auf magistrale Weise. Mit den verschiedensten Varianten bodigte er Martin Odermatt und Roman Schnurrenberger und übernahm nach vier Gängen mit Armon Orlik die Führung. Bei diesen schnellen Erfolgen bewies er viel Geschick und setzte seine Angriffe goldrichtig an. Obschon er Marco Nägeli, der ihn für einen kurzen Moment mit einem Inneren Haken hart bedrängte, kam er am Boden zum Resultat, was ihm allerdings keine Höchstnote einbrachte. Mit Kurz und Aufreissen hatte auch Christoph Odermatt bald einmal das Nachsehen. Er mag im ersten Moment bitter für den dreifachen Eidgenossen gewesen sein, dass er letztlich nicht für den Schlussgang nominiert wurde. Dennoch nahm er dies sportlich hin und sagte:“Ich habe nun die Gewissheit, dass meine Form stimmt und ich kann zuversichtlich nach vorne schauen kann.“ Bereits am nächsten Sonntag steht für ihn das Zuger Kantonale auf dem Programm. Und irgendwann wird das Glück wieder auf seiner Seite stehen. Wer weiss, vielleicht an einem Teilverbands- oder Bergfkranzest. Schön wäre es für den Draufgänger, der immer alles auf eine Karte setzte. Ende August wird er die Innerschweizer Farben am Berner Kantonalfest vertreten. Der Wettkampf in Wädenswil war ein Lichtblick und lässt einiges erhoffen.

Kränze verpasst

Roland Kälin und Daniel Inderbitzin, die beiden Schönenberger im Schwingklub Einsiedeln, bekamen zu spüren, dass der Kranzgewinn für Gäste besonders hoch hängt. Roland Kälin trotzte zum Auftakt dem erfahrenen Kranzer Domenic Schneider ein beachtliches Unentschieden ab und verlor gegen Dominik Riget. Doch mit drei Siegen machte er wieder Terrain und durfte sich Hoffnungen auf den Kranzgewinn machen. Doch um den „Kopfschmuck“ musste er gegen Ernst Bühler eine etwas flüchtige Niederlage hinnehmen.

Daniel Inderbitzin musste nach der Niederlage im fünften Gang gegen Marc Schneider, der ihn mit einem Schlungg überraschte, die Kranzhoffnungen begraben. Mit dem Sieg gegen Pascal Läderach gab es für ihn noch einen versöhnlichen Abschluss.

 

Armon Orlik kam zu seinem ersten Kranzfestsieg

105. Zürcher Kantonalschwingfest in Wädenswil vor 4‘600 Zuschauern

 

Die Entscheidung im Schlussgang fiel nach 3:28 Minuten: Mit einem Fussstich beförderte Armon Orlik den Zürcher Samir Leuppi auf den Rücken.

W.S. Das erwartungsvolle Publikum erlebte auf dem Festgelände mitten in Wädenswil ein tolles Schwingfest mit einem Sieger, dessen Name es sich für die Zukunft zu merken gilt. Der 20-jährige Armon Orlik, der auch im Judo beachtliche Erfolge vorweisen kann, aber in den letzten drei Jahren immer mehr auf die Karte Schwingen setzte, zeigte während des ganzen Tages attraktives Schwingen. Der Bauingenieur-Student der ETH, dessen Vorbild Martin Grab ist, hatte bisher neun Kränze auf seinem Konto und konnte sich letztes Jahr mit sieben Kränzen für den Kilchberger Schwinget qualifizieren. Der Sennenschwinger, der über eine solide Technik verfügt und vielfach mit seinen gefährlichen Flankenschwüngen zum Erfolg kommt, war letztlich ein verdienter Sieger, obschon sein Notenblatt mit zwei Nichtkranzern (Damian Furrer, Matthias Braun) gegenüber Christian Schuler wesentlich leichter war. Doch dies soll seinen Sieg keineswegs schmälern. So blieb er fünfmal mit einem anderen Schwung erfolgreich, was doch einiges über seine Vielseitigkeit aussagt. Bereits zum Auftakt liess er seine Klasse mit einem klassischen Hüfter gegen Fredi Kohler aufblitzen. Um die Schlussgangteilnahme konnte er den zähen Thurgauer Ernst Bühler besiegen. Der Bündner hat das Bestmöglichste an diesem Tag herausgeholt und sich keine Blösse gegeben. „Mein schwierigster Gegner war Christian Schuler“, erklärte er beim Siegerinterview. Weiter sei es ihm einfach gut gelaufen. Als sein Fernziel bezeichnet er den Gewinn des eidgenössischen Kranzes 2016 in Estavayer. Wenn er so weiterschwingt, dürfte ihm dies gelingen.

 

Philipp Laimbacher kam zu einem überlegenen Sieg

Muotathaler Schwinget: Martin Grab im dritten Rang

Der 32-jährige Philipp Laimbacher kam in Muotathal zu einem überlegenen Sieg. Im Schlussgang bezwang er seinen Klubkollegen Mike Müllestein. Für den Schwingklub Einsiedeln gab es zwei Auszeichnungen.

W.S. Da der um eine Woche verschobene Schwingen von zahlreichen anderen Anlässen konkurrenziert wurde, hielt sich die Beteiligung mit 50 Schwingern in Grenzen. Doch mit zwei Eidgenossen und zahlreichen erprobten Kranzern war es für viele Teilnehmer dennoch eine willkommene Standortbestimmung. Der 32-jährige Philipp Laimbacher gab klar den Ton und deutete damit an, dass er für die bevorstehenden Grossanlässe bestens vorbereitet ist. Mit drei Zehnerwürfen gegen Patrick Schenk, Andreas und Dario Gwerder legte er sich schon früh den Grundstein zu seinem späteren Sieg. Mit einem weiteren Sieg gegen Carlo Gwerder vermochte er seine Führung weiter auszubauen. Um die Schlussgangteilnahme musste auch Martin Grab gegen den vierfachen Eidgenossen den Kürzeren ziehen. Seinem Schlussganggegner Mike Müllestein gelang nach dem Sieg am Schwyzer Kantonalen erneut eine bemerkenswerte Leistung. Nach dem hochstehenden Start-Unentschieden gegen Martin Grab rollte er das Feld mit den Siegen gegen Cyrill Villiger, Ernst Betschart, Guido Gwerder und Rolf Betschart von hinten auf.

Für Martin Grab war es eine weitere Möglichkeit, um seine fehlende Wettkampfpraxis wettmachen zu können. Neben dem Unentschieden gegen Mike Müllestein und der Niederlage gegen Philipp Laimbacher konnte er Theo Blaser, Köbi Schmid, Peter Horner und Martin Ulrich zu den Verlierern reihen, was ihm den dritten Rang einbrachte.

Für Michael Hess begann der Wettkampf alles andere als verheissungsvoll. Nachdem er die Verteidigung von Bruno Schürpf nicht durchbrechen konnte, musste er sich von Carlo Gwerder das Sägemehl vom Rücken wischen lassen. Mit drei Siegen (Christoph Moos, Marcel Arnold, Cyrill Villiger) meldete er sich wieder zurück. Um einen vorderen Rang musste er nach einer intensiven Begegnung Guido Gwerder Tribut zollen.

 

Kranz knapp verfehlt

W.S. Drei Schwinger des Schwingklubs Einsiedeln genossen am Ob- und Nidwaldner Kantonal Schwingfest in Sachseln Gastrecht. Dabei verfehlten Philipp und Daniel Schuler den Kranz lediglich um einen Viertelspunkt. Philipp Schuler stand nach den beiden Unentschieden gegen Martin Zimmermann und Marco Rohrer bereits unter Zugzwang. Dennoch blieb er darauf dreimal siegreich und wahrte sich damit die Kranzchance. Zuletzt trennte er sich mit dem Eidgenossen Peter Imfeld resultatlos und blieb damit ohne Eichenlaub. Seinem Cousin Daniel Schuler erging es gleich. Im siegreichen letzten Gang gegen Patrick Zumstein fehlte ihm die Maximalnote. Obschon Thomas Schuler im Ausstich zweimal erfolgreich blieb, fehlten ihm für den Kranzgewinn 0.75 Punkte, da er zuvor zuviele Zähler liegen liess.

Die Ehre der Schwyzer rettete der Pfäffikoner Bruno Nötzli, der mit vier Siegen und den beiden Gestellten gegen Christoph Bieri und Martin Zimmermann kranzgeschmückt heimkehren konnte. 

Nachdem sich Andi Imhof und Melk Britschgi in einem farblosen Schlussgang unentschieden trennten, konnten Stefan Gasser und Lukas Bernhard noch zu ihnen aufschliessen, womit gleich vier Schwinger im ersten Rang standen. 

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