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ESAF

Sonntag, 28. August 2016

Drei Kränze

Die Schwyzer hatten die nicht leichte Aufgabe die acht gewonnenen Kränze von Burgdorf zu verteidigen. Obschon sie mit  sechs «Exemplaren» darunter blieben, darf sich der Leistungsausweis sehen lassen.

W.S. Dass ein «Eidgenössisches» seine eigenen Gesetz hat, musste schon manch ganz «Böser» bitter erfahren. Auch in Estavayer musste beispielsweise der Solothurner «Eidgenosse» Remo Stalder bereits nach vier Gängen die Segel streichen. Von den 23 angetretenen Schwyzer blieb einzig der junge Siebner Joel Kessler nach dem ersten Wettkampftag auf der Strecke, was doch schon einiges über die Stärke der Schwyzer aussgagt. Mit Philipp Laimbacher, Mike Müllestein, Christian und Philipp Schuler war gleich ein Quartett ganz vorne anzutreffen. Hingegen lief es Andreas Ulrich bis zu diesem Zeitpunkt alles andere als wunschgemäss. Obschon er viel Terrain einbüsste, durfte sich durchaus noch Kranzchancen ausrechnen. Unter den 52 Schwingern, die Kranzausstich verpassten, waren der «Eidgenosse» Reto Nötzli, Stefan Heinzer, Cyrill Villiger und Stefan Kenel. Damit waren 18 Schwyzer bis zum Schluss dabei, von denen sich eine Handvoll noch Kranzchancen machen durften.

Schwingklub Einsiedeln brillierte

Für den Schwingklub Einsiedeln verlief das Eidgenössische erfolgreich. So blieben alle sechs Schwinger bis zum Schluss dabei und drei Kranzgewinne sind der grösste Erfolg in der bisherigen Klubgeschichte.

Schuler, der Leader

Christian Schuler bestätigte seine Rolle als Leader der Innerschweizer. Der 28-jährige Handelskaufmann schnupperte lange Zeit am Königstitel und war eine der bestimmenden Figuren in der Arena. So lieferte er dem amtierenden König Matthias Sempach ein ebenbürtiges Duell und zeigte nicht die geringste Schwäche. Wie er dann seine nächsten vier Gegner mit seinen wuchtigen Zügen unablässig bis zu deren Kapitulation bearbeitete, verdient schlichtweg das Prädikat «ausgezeichnet». Sie hatten nicht den geringsten Hauch einer Chance gegen den entfesselten Sennenschwinger. Sein Sieg gegen Christoph Bieri mit einer Kurz-Gammen-Kombination war Schwingen vom Allerfeinsten.   In einem packenden Kampf trennte er sich, wie schon am diesjährigen Baselstädtischen, mit Remo Käser resultatlos. Mit den beiden Zehnerwürfen gegen Beat Wickli und Matthias Siegenthaler beendete er sein Pensum auf geradezu magistrale Art und konnte sich seinen vierten «Eidgenössischen» und insgesamt 80. Kranz aufs Haupt setzen lassen. «Ich habe mein Bestes geben und darf mit meiner Leistung zufrieden sein», sagte der 28-jährige Rothenthurmer.

Dass Philipp Laimbacher, trotz verletzungsbedingten Pausen, nach wie vor grosse Klasse besitzt, hat er mit einer starken Leistung untermauert. Der 33-jährige Schwyzer trotzte zum Auftakt dem Seeänder Hünen ein Unentschieden ab, ohne dabei einmal in Schwierigkeiten zu geraten. Mit drei überzeugenden Siegen vermochte er sich weit nach vorne zu arbeiten. In einer der wohl hochstehendsten Begegnung, welche die Zuschauer förmlich von den Sitzen riss, teilte er die Punkte mit dem Appenzeller Michael Bless. Mit einer weiteren Höchstnote blieb er mit der Spitze in Tuchfühlung. Chancenlos blieb er dann gegen Samuel Giger, der ihn mit einem hohen Kurz ausmanövrierte. Mit dem Sieg gegen Roman Sommer beendete er den Wettkampf mit dem Gewinn seines fünften eidgenössischen Kranzes und krönte damit seinen gelungenen Auftritt.  

Ulrichs Aufhojagd

Andreas Ulrich hatte nach dem ersten Wettkampftag das Messer buchstäblich am Hals. Doch der 30-jährige Gersauer liess sich deswegen nicht entmutigen und hielt dem grossen Druck stand. Dabei warf er sein ganzes technisches Können in die Waagschale. Und dieses ist bekanntlich nicht klein. Mit drei Siegen setzte er zu einer grossartigen Aufholjagd an und brachte sich damit vor dem letzten Durchgang in eine günstige Ausgangslage. In der alles entscheidenden Begegnung hatte er gegen den Thurgauer Beni Notz einige heikle Momente zu überstehen, ehe er nach einer kurzen, verletzungsbedingten Auszeit den Spiess zu seinen Gunsten umdrehen und damit das vierte eidgenössische Eichenlaub gewinnen konnte.

Alex Schuler hat sich mit fünf gewonnen Kränzen in dieser Saison zu einem möglichen «Eidgenossen» empfohlen. Der 24-jährige Rothenthurer gelang der Start mit den Siegen gegen Urs Schütz und Roman Vestner wunschgemäss. Herausragend war der Gestellte gegen Arnold Forrer, der an seiner Verteidigungskunst verzweifelte. In der weiteren Folge musste er einzig eine Niederlage gegen Samuel Giger hinnehmen und mit drei weiteren Siegen hatte er den Kranzgewinn bereits nach dem siebten Gang auf sicher, sodass er sich zuletzt gegen Damian Gehrig ein Unentschieden leisten konnte.

Grab schuff «Historisches»

Der 37-jährige Martin Grab biss sich förmlich durch den Wettkampf. Nach den beiden Unentschieden zum Auftakt hatten ihn bereits viele abgeschrieben. Dass angeschlagene Löwen besonders gefährlich sind, bewahrheitete sich bei ihm. Mit zwei Siegen vermochte er sich aufzufangen und war wieder dabei. Nicht zu erwarten war sein harter erkämpfter Sieg gegen den Berner Verteidigungskünstler Hanspeter Luginbühl. Nachdem er mit Kilian Wenger viermal verloren hatte, gelang ihm gegen den Berner erstmals ein Unentschieden, was Hoffnungen aufkommen liess. Der Blitzsieg gegen Hannes Bühler brachte ihm die Höchstnote ein. Obschon er Adrian Schenkel arg bedrängte und dem Sieg nahe stand, wurde er vom Berner kurz vor Zeitablauf noch erwischt. Wohlwissend, dass er zuletzt nur noch mit einem Sieg Kranzchancen hatte, liess er nichts anbrennen und konnte Naim Fejzaj nach wenigen Sekunden platt werfen, was für ihn der siebte eidgenössische Kranz bedeutete. Damit steht er hinter dem führenden Karl Meli mit neun «Exemplaren» gemeinsam mit Peter Vogt an zweiter Stelle und wird damit in die Schwingerchroniken eingehen. Mit Arnold Forrer verpasste ein weiterer Schwinger dieses Vorhaben.  

Dem 27-jährigen Mike Müllestein wurden schwere «Brocken» vorgesetzt. Er stieg mit einem Zehnerwurf gegen Martin Glaus in den Wettkampf und musste darauf gegen Simon Anderegg kapitulieren. Mit zwei weiteren Maximalnoten liess er aufhorchen und hatte damit günstige Karten für den weiteren Verlauf in seinen Händen. Besonders harte Kämpfe setzte es für ihn im Kranzausstich ab. Nachdem er sich gegen Philipp Reusser die Punkte teilte, lieferte er zuletzt gegen Bruno Gisler ein hochstehendes Duell und stand dem Sieg zweimal sehr nahe. Doch zuletzt behielt sein Kontrahent das bessere Ende.

Kranz verfehlt

Philipp Schuler startete mit zwei Siegen ausgezeichnet in den Wettkampf. Nach der Niederlage gegen den «Eidgenossen» Michael Bless feierte er gegen Andreas Döbeli einen weiteren Sieg und durfte sich berechtigte Hoffnungen für den Kranzgewinn machen. Doch mit drei Niederlagen, für die er die Tiefstnote 8.50 erhielt, war dies nicht mehr möglich. Mit der Höchstnote gegen Andreas Gwerder gab es für ihn wengistens einen versöhnlichen Abschluss. Der Willerzeller Adrian Steinauer lag nach dem sechsten Gang noch ausgezeichnet im Rennen. Doch mit den beiden Niederlagen gegen den späteren Schwingerkönig Matthias Glarner und Henryc Thoenen musste zuletzt ein Sieg für den Kranzgewinn her. Dabei wurde er vom Glarner Peter Horner blitzschnell ausgekontert und das  Eichenlaub rückte ausser Reichweite. Dass Thomas Bisig bis am Ende dabei sein würde, durfte nicht unbedingt erwartet werden. Der Kranzgewinn lag vor dem Kranzausstich noch in Reichweite. Doch mit den Niederlagen gegen Tobias Krähenbühl und Raphael Zwyssig kam er auf keinen grünen Zweig.

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