Home » Klub » News

Brünig

Sonntag, 27. Juli 2014

Keine Kränze

W.S. Wohl nirgendwo sonst kommt die Volksverbundenheit so ausgeprägt zur Geltung wie beim Brünigschwinget. Kein Wunder, dass ein Brünig-Kranz zu den begehrtesten Trophäen überhaupt zählt. Acht Berner, sieben Innerschweizer und drei Nordostschweizer durften ihn in Empfang nehmen. Die Berner hinterliessen einen starken Eindruck und können auf eine gelungene Hauptprobe für das Kilchberg-Schwinget in fünf Wochen zurückblicken. Doch bevor es soweit ist, steht noch das Berner Kantonale auf dem Programm. Nachdem es für den Schwingklub Einsiedeln in den letzten fünfzehn Jahren durch Martin Grab und Christian Schuler immer mindestens einen Kranz gab, gingen die Aktiven diesmal leer aus.

Dabei zeigte sich einmal mehr, dass der Brünig-Schwinget ein unbarmherziges Fest sein kann, das keine Gnade kennt. So verpasste etwa Arnold Forrer nach dem Startsieg gegen Matthias Sempach gar den „Kopfschmuck“. Nicht besser erging es einem Dutzend weiteren Eidgenossen, darunter klingenden Namen wie Simon Anderegg, Matthias Siegenthaler oder Reto Nötzli.

Steinauer nahe dran

Der 22-jährige Adrian Steinauer, der nach drei Kranzgewinnen zu Beginn der Saison, stark gestartet war, musste an den letzten Festen seine Kranzabsichten begraben, doch spielte auch einiges Pech mit. Doch auf dem Brünig gelang ihm eine erfreuliche Leistung. Nachdem er zum Auftakt Bruno Graber bezwang, wurde er von Kilian Wenger mit Kurz gebodigt. Mit Mathias Wiedmer teilte er die Punkte und bugsierte sich mit den Siegen gegen Andy Mösching und René Suppiger in eine günstige Ausgangslage. Im alles entscheidenden, letzten Durchgang musste er gegen Florian Gnägi, gegenwärtig einer der stärksten Berner und immerhin Sieger des „Mittelländischen“ kapitulieren, was ihm den Kranz kostete.

Philipp Schuler, der mit vier Kranzgewinnen zu Buche steht und sich noch Hoffnungen auf die Kilchberg-Teilnahme machen kann, startete mit dem Remis gegen den unberechenbaren Thurgauer Tobias Krähenbühl. Nach dem Sieg gegen Bruno Graber büsste er dann Zähler ein. So konnte er die Verteidigung von Thomas Kuster nicht durchbrechen und wurde dann von Oldie Stefan Burkhalter, der ein weiteres Mal eine erstaunliche Leistung zeigte, ausgeschaltet. Er liess sich deswegen aber nicht entmutigen und gab Stefan Studer mit der Höchstnote das Nachsehen. Zuletzt musste er sich mit dem zähen Berner Eidgenossen Beat Salzmann resultatlos trennen. Man darf gespannt sein, ob er von den Selektionären für den Kilchberg-Schwinger nominiert wird. Von seinen möglichen Konkurrenten kam einzig der Luzerner Sven Schurtenberger zu Kranzehren.   

Schulers starker Beginn

Viele Freude bereitete Leichtgewicht Alex Schuler, der schon manchem „Bösen“ die Suppe versalzte. Der Rothenthurmer startete mit dem Sieg gegen Ruedi Eugster furios. Und in der nächsten Begegnung riss er die fast 7‘000 Zuschauer in der ausverkauften Naturarena buchstäblich von den Sitzen. So warf er Schwingerkönig Matthias Sempach mit einem Kurz in die Brücke, woraus sich der Berner mit viel Glück retten konnte. Schliesslich unterlag Schuler erst wenige Sekunden vor Zeitablauf. Trotz dieses hartes Duelles konnte er darauf den Berner Oberländer Andy Mösching zu den Verlierern reihen. Dass dem Rothenthurmer vom Einteilungskampfgericht harte Brocken vorgesetzt wurden, zeigt die nächste Begegnung, die er gegen Simon Anderegg, der im Vorfeld zum erweiterten Siegeskreis zählte, bestreiten musste. Dabei musste der Berner all seine Schwingkünste in die Wagschale werfen, um reüssieren zu können. Im Ausstich lief es ihm dann nicht mehr rund, und er konnte mit den beiden Gestellten gegen Fredi Kohler und Jonas Michel die Ernte nicht einfahren.

Für Thomas Bisig lag der Kranzgewinn nach dem vierten Durchgang mit je zwei Siegen und Niederlagen ebenfalls noch in Reichweite. Doch im Ausstich musste er gegen Wirbelwind Urs Schütz und den Toggenburger Eidgenossen Gerry Süess zwei empfindliche Niederlagen einstecken.

Dass Markus Effinger ebenfalls bis zum Schluss dabei war, darf sich nach seinem wegen einer Handverletzung verspäteten Saisonstarts sehen lassen. Dass dies nicht selbstverständlich ist, zeigen zwei Beispiele. So blieben etwas mit Martin Zimmermann, Sieger des diesjähriger Ob- und Nidwaldner Kantonalen, und dem Eidgenossen Peter Imfeld zwei erprobte Wettkämpfer bereits nach vier Gängen auf der Strecke.

Prominentester Abwesender war der Urner Andi Imhof. Der Sieger des Bergklassikers auf der Rigi erklärte wegen einer Grippe Forfait, was für die Innerschweizer doch ein herber Verlust war. 

image description