Home » Klub » News

Brünig

Sonntag, 29. Juli 2012

Christian Schuler mit Kranz

Christian Stucki bodigte im reinen Berner-Schlussgang Matthias Glarner nach 6:48  Minuten mit Gammen und kam damit nach 2009 zu seinem zweiten Sieg. Christian Schuler kam zu Kranzehren.

W.S. Auf dem Brünig erlebten die Zuschauer die erwartete Schwingergala. Die 120 Wettkämpfer zeigten insgesamt packende Zweikämpfe und zelebrierten Schwingen vom Allerfeinsten, so ganz nach dem Gusto des Publikums. Gepfefferte Überraschungen verwandelten die vollbesetzte Arena bereits im Anschwingen zeitweise in einen Hexenkessel. So riss Marcel Mathis mit dem Sieg gegen Christoph Bieri die Zuschauer von den Sitzen. Doch was erwartet wurde, traf ein: Die Berner nahmen das Geschehen von Beginn weg fest in ihre Hände und wiesen gegenüber den Innerschweizern nach drei Durchgängen an der Spitze zahlenmässig ein deutliches Plus auf. Dass ein gutes Anschwingen bereits die halbe Miete wert ist, bewahrheitete sich einmal mehr.

So gelang es den Mutzen ihre Leaderstellung weiter auszubauen, derweil die Aktien der Innerschweizer zusehends an Wert verloren. Nur noch Adi Laimbacher und Marcel Mathis durften sich noch leise Siegeschancen machen. Obschon beide ihre Begegnungen siegreich gestalteten, verpassten sie die Schlussgangteilnahme. Das Rennen dafür machte als erster Christian Stucki mit einem Blitzsieg gegen Simon Jampen. Als sein Widersacher kristallisierte sich mit einem Sieg gegen Michael Gschwind sein Verbandskollege Matthias Glarner heraus.

Souveräner Stucki

Eine Klasse für sich verkörperte Chistian Stucki, dem diese Saison konstante Leistungen gelangen und mittlerweile seinen dritten Kranzfestsieg realisierte. Dem Hünen konnte keiner seiner Widersacher Gleichwertiges entgegensetzen. Bereits zum Auftakt deutete er mit einem schnellen Sieg mit Kurz gegen Adi Laimbacher seine Siegesambitionen an und konterte einen Hakenangriff von Christian Schuler zu seinen Gunsten. Wie er dann Peter Imfeld und Martin Grab mit seinen wuchtigen Zügen das Nachsehen gab, war schlichtweg Klasse.

Matthias Glarner, der schon  seit Jahren zu den ganz grossen Berner Stützen zählt, drehte nach dem Gestellten mit Edi Kündig mächtig auf und vermochte mit seiner schnörkellosen Schwingweise zu gefallen.

Dass die Berner derzeit im Schwingsport das Mass aller Dinge sind, verdeutlicht die Schlussrangliste. Der bisherige Dominator Matthias Sempach war nach dem unentschiedenen Auftakt gegen Ueli Banz nicht mehr zu stoppen und kam zu vier undiskutablen Siegen. In einer hochstehenden Begegnung trennte er sich zuletzt mit Adi Laimbacher resultatlos. Der Emmentaler Thomas Zaugg komplettierte den Erfolg der Mutzen. Nach einem verhaltenen Start mit zwei Unentschieden kam er zu vier Maximalnoten. Im Ausstich konnte er Philipp Gloggner und Marcel Mathis bezwingen.

Zwei Schwyzer Kränze

Bester Innerschweizer, die den Bernern auch in der Mannschaftswertung deutlich den Vortritt lassen musste, war Adi Laimbacher. Der Schwyzer bestätigte damit seine Siege am Innerschweizerischen und auf der Rigi. Als herausragend dürfen seine Siege gegen Beat Wampfler und Simon Anderegg bezeichnet werden.

Schulers sicherer Auftritt

Der 25-jährige Christian Schuler, der in dieser Saison einiges Verletzungspech zu beklagen hatte, startete mit dem Sieg gegen Mario Thürig furios. Bei der Niederlage gegen Christian Stucki riskierte er etwas zu viel und wurde vom Hünen prompt überwuchtet. Mit Kurz reihte er Simon Urfer zu den Verlierern und fand darauf gegen den total defensiv eingestellten Florian Gnägi kein Siegesrezept. Im Ausstich ging er auf Nummer sicher und bodigte Jakob Niederberger und Michael Gschwind.

Grab ohne Kranz

Erstmals seit 1998 verpasste Martin Grab den „Kopfschmuck“ um einen Viertelspunkt. Für die Punkteteilung gegen Mario Thüri im letzten Durchgang erhielt er lediglich die Note 8.75. Dabei sah es zu Beginn für den Rothenthurmer noch verheissungsvoll aus. In einem turbulenten Gang trennte er sich mit Christoph Bieri resultatlos und brachte sich mit den Siegen gegen Simon Röthlisberger und Jonas Lengacher in eine gute Position. Dass er gegen Christian Stucki ein Resultat suchte, wurde ihm zum Verhängnis. Mit einem Zehnerwurf gegen Sven Schurtenberger schien für ihn der 15. Kranzgewinn in Reichweite zu liegen.

Alex Schulers Notenblatt

Der 21-jährige Alex Schuler wurde im wahrsten Sinne des Wortes von der Einteilung nicht geschont. Wie er dem Eidgenossen Thomas Sempach ein Unentschieden abtrotzte, war schlichtweg ausgezeichnet. Weiter trennte er sich mit den zähen Kranzern Hanspeter Luginbühl und Bernhard Kämpf resultatlos. Im alles entscheidenden Gang musste er Matthias Siegenthaler nach einer auf Biegen und Brechen geführten Begegnung Tibut zollen.

Obschon Thomas Bisig Hochs und Tiefs erlebte, meldete er sich immer wieder zurück. Zuletzt musste Hanspeter Luginbühl den Vortritt lassen und verpasste damit den Kranz. Nach einem total missglückten Start fing sich Philipp Schuler auf und erreichte ebenfalls den Kranzausstich. Doch mit der Niederlage gegen Thomas Zindel im letzten Durchgang büsste er Terrain ein. 

image description