Boveresse
Sieg für Rolf Gyr
Der Grosser Roland Gyr gewann im Schlussgang Luc Lützelschwab und hängte nach seinem Sieg die Schwinghosen an den Nagel. Ebenfalls die Auszeichnung holte der Egger Benedikt Kälin.
W.S. Im Dorf Boveresse, das zur neuen Gemeinde Val-de-Traves gehört, fand am Sonntag ein Schwinget für Nichtkranzer mit guter Beteiligung statt. Der 36-jährige Roland Gyr kam dabei zu einem nicht erwarteten Sieg. Mit vier Siegen und einem Gestellten drang er in den Schlussgang vor. Als sein Widersacher kristallisierte sich der 16-jährige Luc Lützelschwab heraus. Der Freiburger konnte sich für den in zwei Wochen stattfindenden Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag in Aarburg qualifizieren. In einer turbulenten Begegnung behielt Roland Gyr, dank seiner grösseren Erfahrung, das bessere Ende und kam bei den Aktiven zu seinem ersten Sieg. Der Grosser galt bei den Nachwuchsschwingern, zusammen mit dem gleichalterigen Martin Grab, zu den grossen Hoffnungen, brachte er doch das nötige Talent und die nötigen körperlichen Voraussetzungen für den Schwingsport mit. Aber die Verletzungen am Knie kamen fast „systematisch“, immer dann, wenn er das Gefühl hatte, die „Kurve“ wieder erwischt zu haben. „Wenn du immer wieder zurückgeworfen wirst, kommt wohl bei jedem einmal der „Hammermann“, sagt er. Doch wer so viel durchgemacht hat, dem klopft das Herz für den Sport wohl etwas in ruhigerem Takt. Nachdem er wieder beschwerdefrei trainieren konnte und die Verletzungshexe endgültig von ihm abliess, kehrte er aus reiner Freude am Schwingsport wieder auf die Sägemehlplätze zurück. Obschon er ein unbequemer Kontrahent war, vermochte er nicht mehr ganz anzuhängen und verpasste den Kranz mehrmals mit viel Pech, was ihn allerdings nicht aus den Schuhen werfen konnte. Nach seinem Festsieg in Boveresse hängte er die Schwinghosen an den berühmt berüchtigten Nagel, ohne dem Schwingen allerdings adieu zu sagen. So bleibt er zusammen mit Adrian Abegg Jungschwingerleiter und wirkt am nächstjährigen Innerschweizerischen in Einsiedeln als Gabenchef, was eine äusserst zeitintensive Aufgabe ist.
Der Egger Benedikt Kälin klassierte sich mit vier Siegen und zwei Niederlagen im fünften Rang. Betreut wurden die beiden Aktiven des Schwingklubs Einsiedeln von Sonia Kälin.
Frank Kaech knapp daneben
Der Kalifornier Frank Kaech, der gegenwärtig in Einsiedeln trainiert, war nach seinem Kranzgewinn am Schaffhauser Kantonalen am Basellandschaftlichen in Ormalingen erneut im Einsatz. Dabei ging für ihn das Anschwingen mit den Niederlagen gegen Marc Stoffel und Franz Kramer völlig daneben. Doch mit zwei Zehnerwürfen machte er viel Terrain gut und manövrierte sich für den Kranzgewinn in eine günstige Ausgangslage. In einem spannenden Duell teilte er die Punkte mit dem Verbandskranzer Mathias Studinger. Trotz der Höchstnote gegen den Kranzer Kai Hügli verpasste er den Kranz im neunten Rang um lediglich einen Viertelspunkt. Als Sieger dieses Kranzfestes ging vor 2‘200 Zuschauern der Hüne Patrick Räbmatter hervor. Im Schlussgang bodigte der den zuvor gross auftrumpfenden 18-jährigen Nick Alpiger. Die beiden Hauptfavoriten, Christoph Bieri und Bruno Gisler, konnten um den Festsieg nicht mitreden.