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Berner Kantonales

Sonntag, 23. August 2015

Christian Schuler mit Kranz

Die Entscheidung im Schlussgang des Bernisch-Kantonalen Schwingfestes zwischen Christian Stucki und Matthias Siegenthaler fiel in der zehnten Minute. Mit einem Kreuzgriff holte Stucki nach 2008 und 09 den dritten Sieg am eigenen Verbandsfest.

W.S. Mit Christian Stucki entschied der beste Schwinger der laufenden Saison das Bernisch-Kantonale Schwingfest vor 10‘500 Zuschauern in überleger Manier zu seinen Gunsten. Der Triumph war nach den Siegen am „Mittelländischen“, Neuenburger Kantonalen und auf dem Weissenstein der vierte Kranzfestsieg für den 30-jährigen Seeländer in diesem Jahr. Dabei feierte der mittlerweile 105-fache Kranzer einen Start-Ziel-Sieg. Sechs undiskutable Siege verbuchte er, womit er seine Anzahl Kranzfestsiege auf 32 erhöhte. Nachdem er von einer Woche auf der Schwägalp den angestrebten Sieg verpasste, wirbelte er seine Gegner diesmal im wahrsten Sinne durcheinander. Bereits mit seinem Auftaktsieg gegen Andi Imhof, Sieger des Innerschweizerischen, gab er den Tarif bekannt. In den weiteren Gängen dokumentierte Christian Stucki seine momentan gute Verfassung und sein riesiges Selbstvertrauen. Keiner der ihm zugeteilten Schwinger konnte die Seeländer-Festung ins Wackeln bringen.  

Matthias Siegenthaler, der immer wieder Verletzungspech zu beklagen hat, demonstrierte einmal mehr sein grosses schwingerisches Potenzial. Der filigrante Techniker setzte nach dem Startuentschieden gegen Florian Gnägi mit drei Höchstnoten zu einer imposanten Aufholjagd an. Um den Finaleinzug kurzte er Nikolaus Zenger zum Resultat. Obschon die beiden Berner Schwingerkönige Matthias Sempach und Kilian Wenger verletzungsbedingt nicht antreten konnten, dokumentiert die Schlussrangliste das gegenwärtige Stärkeverhältnis im bernischen Schwingsport. Mit dieser Mannschaft werden die „Mutzen“ noch einige Zeit den Ton angeben und ein Gästesieg am Berner Kantonalen erscheint aufgrund dieser Konstellation aussichtslos.

Schuler in Form

Nachdem Christian Schuler auf dem Brünig das Eichenlaub verfehlte, präsentierte er sich in Seedorf in alter Frische und wurde dafür mit den „Kopfschmuck“ belohnt. Dieses Vorhaben ist für Gäste bei der momentanen Stärke und Übermacht der Berner keine Selbstverständlichkeit. Das Duell gegen Matthias Glarner, dem für seinen 100. Kranzgewinn am Ende ein ärgerlicher Viertelspunkt fehlte, war von Vorsicht geprägt und endete resultatlos. Die beiden standen sich zuvor bereits sechsmal gegenüber. Viermal gab es einen Gestellten und zweimal siegte Schuler. Doch dann hatten Philipp Roth und Reto Fankhauser dem Angriffsfurosio von „Chrigel“ Schuler nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Mit Stich konnte er sich zweimal die Höchstnote notieren lassen, womit er bei Halbzeit (nach drei Gängen) an dritter Stelle anzutreffen war und für die Berner noch gefährlich werden konnte. Dann folgte die mit grosser Spannung erwartete Begegnung gegen Christian Stucki. Nachdem die beiden Kontrahenten am diesjährigen Schwarzsee-Schwinget ebenbürtig auseinandergingen, wurde Christian Schuler diesmal nach vorsichtigem Abtasten mit einem wuchtigen Kurz aus den Angeln gehoben, womit er, wie alle anderen Gäste, um den Tagessieg ebenfalls eliminiert war. Doch der 28-jährige Rothenthurmer gab sich deswegen nicht geschlagen. Im  Ausstich hatte keiner der ihm zugeteilten Widersacher eine Chance. Dabei löste er die Aufgabe gegen Verteidigungskünstler Reto Schmid souverän und brachte sich damit in einen günstige Ausgangslage um einen vorderen Rang. Zum Abschluss bezwang er Florian Weyermann mit einem Zehnerwurf und klassierte sich so im fünften Rang. Damit gab es für Christian nach Hochs und Tiefs einen versöhnlichen Abschluss der diesjährigen Kranzfestsaison. Mit sechs gewonnenen Kränzen holte er sich in der Jahreswertung Platz 10, was auf eine grosse Effizienz schliessen lässt. Die vor ihm rangierten Schwinger hatten alle sieben und mehr Kränze auf ihrem Konto. Insgesamt erweiterte der Handelskaufmann seine Kranzsammlung auf 72 „Exemplare“, wovon 15 an Teilverbandsfesten.

Der andere Innerschweizer Andi Imhof erwischte einen alles andere als verheissungsvollen Start und lag nach vier Gängen weit zurück. Doch mit zwei platten Würfen im Ausstich holte er sich in extremis noch den Kranz.

Frank Kaech mit Auszeichnung

W.S. Der Amerika-Schweizer Frank Kaech, der in den letzten Wochen mit den Aktiven des Schwingklubs Einsiedeln trainierte, beendete mit dem Schwinget auf der Klewenalp seine Ferien in der Schweiz. Dabei zeigte der kräftige Kalifornier noch einmal, was in ihm steckt. Zum Auftakt bodigte er die beiden Kranzer Lukas Vonlaufen und Markus Niederberger sowie Lukas Ottiger und war damit weit vorne klassierte. Sein Siegeszug wurde vom erfolgreichen Obwaldner Kranzer Stefan Gasser gestoppt. Nach einem weiteren Sieg gegen Ueli Doppmann musste er um den Ehrenplatz gegen Lutz Scheuber den Kürzeren ziehen und wurde damit Siebter. Nach dem Innerschweizerischen in Seedorf griff Andreas Ulrich erstmals  wieder ins Wettkampfgeschehen ein. Der Gersauer drang mit dem Leistungsausweis (+ Melk Britschgi, -Martin Zimmermann, +Marco von Flüe, +Simon Zimmermann, +Stefan Gasser) in den Schlussgang vor. Als sein Gegner kristallisierte sich mit dem gleichen Leistungsausweis Marcel Mathis heraus. Im Eidgenossen-Duell kam Ulrich nach 3:20 Minuten mit Lätz zum Erfolg. 

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