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Berchtoldschwinget

Montag, 02. Januar 2023

Fabian Birchler mit Auszeichnung

Der 27-jährige Bündner Armon Orlik bezwang im Schlussgang nach zehn Sekunden den Emmentaler Thomas Sempach mit  Kurz und gewann damit diesen Anlass bereits zum vierten Mal. Der Trachslauer Fabian Birchler holte sich die Auszeichnung.

W.S. Die Schwingersaison, die mit dem Unspunnen-Schwinget in ihrem Höhepunkt gipfelt, wurde traditionsgemäss mit dem Berchtoldschwinget eröffnet.  Zum ältesten Hallenschwinget traten 117 Wettkämpfer, wovon sechs eidgenössische Kranzträger, an. Bereits im Anschwingen mussten die Zuschauer zwei Hiobsbotschaften hinnehmen. Hauptfavorit Samuel Giger und Steve Duplan mussten den Wettkampf vorzeitig abbrechen. Im direkten Duell bodigte Duplan überraschend Giger, der sich dabei eine Verletzung im Nackenbereich zuzog. Dass ihn diese handicapierte, war bei seinem mühsamen Sieg gegen Peter Beer klar ersichtlich. Darauf zog der Thurgauer die Reissleine und verzichtete auf eine Fortsetzung. Obschon Steve Duplan auch gegen Shane Dändliker siegreich blieb, konnte er wegen einer Fingerblessure nicht mehr weitermachen. Trotz dieser beiden gewichtigen Ausfälle gaben die Eidgenossen weiterhin den Ton an. Nach vier Gängen lagen Armon Orlik und Thomas Sempach gemeinsam an der Spitze.

Neuer Schwung

Armon Orlik, der nicht zuletzt wegen eines Rückenleidens letzte Saison nicht mehr an seine Glanzzeiten anschliessen konnte, hat seinen Trainerstab komplett ausgewechselt und damit seine erfolgreiche Laufbahn neu lanciert. Der Bauingenieur hinterliess einen starken Eindruck und offenbarte seinen Kontrahenten nicht die geringste Schwäche. Vor allem in technischer Hinsicht zeigte er sich gegenüber dem letzten Jahr wesentlich variantenreicher. Nachdem er in einem ereignisarmen mit Nick Alpiger die Punkte teilte, drehte er mächtig auf. Für den Sieg gegen die grosse Berner Hoffnung Michael Moser benötigte er für den Siegeswurf allerdings mehrere Anläufe. Ebenfalls mit der Höchstnote gab er dem am Ende bestklassierten Westschweizer Johann Borcard das Nachsehen. Nach dem Pflichtsieg gegen Severin Staub räumte er Roger Müller mit einem klassischen Lätz aus dem Weg.

Thomas Sempach darf mit seinen 114 gewonnenen Kränzen, wovon fünf «Eidgenössischen», zu den ganz «Bösen» gezählt werden. Er bewiess, dass er auch mit 37 Jahren noch mitzuhalten vermag. Nach dem gestellten Auftakt gegen den nur schwer bezwingbaren Fabian Kindlimann reihte er vier Siege aneinander. Um die Schlussgangteilnahe konnte er Ueli Rohrer am Boden bis zum Gut des Kampfrichters festhalten.

Im Schlussgang gelang Armon Orlik nach mehreren Duellen erstmals ein Sieg gegen seine  Kontrahenten.

Nick Alpiger, der nach seinem Startremis gegen den späteren Sieger fünf Siege in Serie buchte, klassierte sich im alleinigen zweiten Rang. Im Ausstich konnte er Roman Hochholdinger und Florian Riget zu den Verlierern reihen. Der 18-jährige Michael Moser unterstrich, dass er zu den ganz grossen Talenten im Lager der Berner zählt. Der schlaksige Sennenschwinger verfügt über eine ausgezeichnete Technik und starke Verteidigung. Dank zweier Siege im Ausstich gegen Urs Schäppi und Nicola Wey machte er einen grossen Sprung nach vorne. Der Obwaldner Ueli Rohrer blieb als Fünfter bestklassierter Innerschweizer. Mit seinem Spezialschwung, dem Fussstich, stellte er seine Gegner vor grosse Probleme.  

Auszeichnung gewonnen

Der bald 23-jährige Fabian Birchler, der seit dem letztjährigen Tessiner Kantonalen den Status eines Kranzschwingers hat, beendete den Wettkampf ohne Niederlage. Nachdem der Trachslauer im Anschwingen mit Tobias Schmidlin und Jano Müller stellte, konnte er Niels Marti platt gewinnen. Weil er mit Karim Leuppi über die volle Zeit kämpfen musste, durfte er sich keinen Ausrutscher mehr leisten. Er löste diese Vorgabe vortrefflich. Mit dem Sieg gegen Fabian Plüer durfte er noch Hoffnungen auf den Gewinn der Auszeichnung machen, was gegen den Teilverbandskranzer Christian Blaser aber alles andere als eine leichte Aufgabe war. Doch er nahm auch diese Hürde, diktierte den Kampf von Beginn weg und kam mit Kurz zum Erfolg. Damit holte er sich im neunten Rang die Auszeichnung. Mit Ronny Heinzer reihte sich auch der zweite Schwyzer als Sechster unter die Gewinner der Auszeichnung. Aufgrund des Verteilerschlüssels waren nur zwei Schwyzer startberechtigt.

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