Fredi Bruhin gab klar den Ton an
Chilbischwinget in Einsiedeln vor 600 Zuschauern
Martin Schönbächler kämpfte im Schlussgang um den Tagessieg
In einem hochstehenden Schlussgang bezwang Fredi Bruhin nach 7.29 Minuten Martin Schönbächler mit Kurz und kam damit bei den Aktiven zu seinem ersten Festsieg. Für den Schwingklub Einsiedeln gab es drei Auszeichnungen.
W.S. Nach einem dreijährigen Unterbruch konnte der Anlass bei besten Bedingungen durchgeführt werden. Trotz des «Eidgenössischen» in einer Woche nahmen 50 Schwinger teil. Zur Freude des Publikums waren auch zwei Amerikaner dabei. Das Geschehen nahm lange Zeit einen ausgeglichenen Verlauf, ehe sich der Spreu langsam vom Weizen zu trennen begann. Nach vier Gängen führte Fredi Bruhin mit einem Viertelspunkt vor Martin Schönbächler, die sich auch für den Schlussgang qualifizierten. Bruhin gewann gegen Samuel Suter und Schönbächler bodigte Carlo von Rickenbach in einem Abnützungskampf.
Der 28-jährige Fredi Bruhin nahm seine Favoritenrolle auf eindrückliche Art wahr. Nach dem Start-Unentschieden gegen Carlo von Rickenbach war der Modellathlet nicht mehr zu stoppen und reihte Jens Furrer, Michael Ulrich und Simon Schmid in seiner für ihn typischen Art zu den Verlierern. Er beeindruckte mit seiner wirkungsvollen Schwingweise von Stand und am Boden kamen seine ringerischen Fähigkeiten zum Tragen. Nachdem er diese Saison drei Kränze gewann, setzte er ein weiteres Ausrufezeichen.
Der 18-jährige Martin Schönbächler kehrte nach einer einjährigen Wettkampfpause, wegen eines am letztjährigen Unteriberger Herbstschwingets zugegzonenen Kieferbruches, überzeugend zurück. Der 200 cm grosse und 110 kg schwere Landwirtschaftslehrling brillierte mit seinen wuchtigen Zügen, denen seine Kontrahehenten nicht gewachsen waren. So kurzte er Raphael Waser mit Kurz zum Resultat und konterte einen linken Gammen von Bruno Suter. Nachdem er mit Samuel Suter die Punkte geteilt hatte, kam er mit einem bilderbuchmässigen Kurz gegen Daniel Schilter zur Höchstnote.
In einer spannenden Endausmarchung schenkten sich die beiden nichts und lieferten sich ein Duell fernab von jeglichem taktischen Geplänkel. Nachdem Bruhin als Jungschwinger mehrmals erfolgreich war, kam er bei den Aktiven zu seinem ersten Festsieg. «Ich musste im Schlussgang all meine Kräfte aufbieten, um reüssieren zu können», sagte er über seinen Erfolg. Dieses Erfolgserlebnis dürfte ihm viel Selbstvertrauen für das nächste Wochenende in Mollis geben.
Dank zwei Maximalnoten gegen Raphael Waser und Jens Furrer stiess Alex Huber nach den beiden Gestellten gegen Simon Schmid und Thomas Bucher sowie zwei Siegen auf den alleinigen zweiten Platz vor.
Die beiden Amerikaner Marshall Brockway und Patrick Richardson, die beide in Mollis dabei sein werden, stiessen auf viel Sympathie bei den Zuschauern, mussten aber unten durch.
Zwei weitere Auszeichnungen
Der Bennauer Jan Walker, der kürzlich von einem Trainingslager im Ringen aus Polen zurückkehrte, vermochte mit seiner draufgängerischen Schwingweise zu gefallen. Neben den Niederlagen gegen den Verbandskranzer Marco Ulrich und Kranzer Dominik Hess blieb er viermal siegreich. Mit den beiden Siegen gegen den Amerikaner Marshall Brockwy und Mattia Abgottspon im Ausstich holte er sich die Auszeichnung im sechsten Rang. Dem 19-jährigen Einsiedler Reto Pfyl gelang mit den Siegen gegen Luca Rogenmoser und Dominik Schuler ein wunschgemässer Start. Den beiden höher eingestuften Kranzern Alex Schuler und Manuel Suter trotzte er zwei beachtliche Unentschieden ab. Mit einem Sieg gegen Mattia Abgottspon brachte er sich in eine günstige Ausgangslage um einen vorderen Rang. Trotz der Niederlage gegen Raphael Waser zum Abschluss reichte es ihm zum Gewinn der Auszeichnung.
Die Jungschwinger hatten Gelegenheit, Wettkampferfahrung zu sammeln. Der Alpthaler Daniel Steiner (17) vermochte mit seiner Technik zu gefallen. Zuletzt musste er gegen Samuel Suter den Kürzeren ziehen und klassierte sich damit ausserhalb der Auszeichnungen. Der 18-jährige Jonas Odermat unterlag nach guter Vorarbeit zuletzt gegen Michael Ulrich. Cyrill Styger (16), Remo Kälin (17) und Adrian Hortah (17) zeigten bei den Aktiven erfreuliche Ansätze und sind ein Versprechen für die Zukunft.
Werner Schönbächler