Besuch des Festgeländes der Innerschweizer Schwinger und Funktionäre

Mit einheitlichem Tenü ans Eidgenössischen Schwingfest in Mollis

René Bisig, Fabian Birchler, Adi Steinauer, Florian Grab und Martin Grab (von links)

Die rund 100 Schwinger, Betreuer, Kampfrichter und Funktionäre des Innerschweizer Schwingerverbandes wurden am letzten Samstag im Sportzentrum Kerenzerberg in Filzbach eingekleidet. Anschliessend gab es eine Besichtigung des imposanten Festgeländes.

W.S. Die Innerschweizer Delegation tritt seit dem Eidgenössischen Schwingfest 1992 in Olten in einheitlichen Tenüs auf. Beim ersten Mal gab es eine Trainerjacke und nicht wie heute alles «Drum und Dran.» Mit den einheitlichen Sportkleidern wollen die die Innerschweizer den Verband optisch präsentieren. Dominiert wird das «Mollis-Outfit» von den Farben Rot-Schwarz. Allzu leuchtend, locker und luftig kommt es nicht daher. Das würde für den Nationalsport nicht passen  und wäre zu kitschig. Über 100 Schwinger und Funktionäre konnten ihre «Siebensachen» abholen. Eine eigentliche Präsentation dieser Kleider hätte zum Schwingen nicht gepasst. Das «Eidgenössische» wird ein vielbeachteter Laufsteg vor rund 56’000 Zuschauenden sein. Die einheitliche Kleidung soll auch den Teamgedanken der Innerschweizer fördern. «Bei der Einkleidung wurde wohl jedem Schwinger bewusst, dass es bald losgehen wird», sagte Stefan Muff, technischer Leiter des Verbandes. Die Schwinger zeigten sich erfreut und dankbar für das neue Tenü und strotzten vor Zuversicht für den alle drei Jahre stattfindenden Höhepunkt. Für die vielen Medienleute war es eine der letzten Gelegenheiten, Schwinger zu interviewen.

Rundgang auf dem Festgelände

Bei der anschliessenden Besichtigung des Festgeländes in Mollis konnte man feststellen, dass es einer Grossbaustelle gleicht. Da ein Kranwagen beim Tribünenbau, dort Arbeiter beim Errichten eines Zeltes oder Elektriker beim Verlegen von Leitungen. OK-Präsident Jakob Kamm bilanzierte: «Alles läuft nach Plan. Wir haben die Basis für den Endspurt gelegt.» Bis zum Feinschliff wird noch täglich Material von Sattelschleppern gebracht.

Das Schwingen hat in den letzten zwanzig Jahren ein Höchstmass an Popularität erreicht. Trotzdem ist es gelungen, Tradition und Sport in idealer Weise zu vereinen. Gerade diese Verbindung wird von Festbesuchern geschätzt. Sie sehen im Schwingen einen Kontrapunkt zur heutigen Globalisierung.

Dennoch sind Eidgenössische Schwing- und Älplerfeste (ESAF) immer grösser und teurer geworden. 2001 in Nyon wurde eine Arena für 27’000 Zuschauer errichtet. Viele Besucher schwärmen noch heute über diesen Anlass. Ein Zeichen, dass es kleiner geht. Mittlerweile ist eine doppelt so grosse Arena üblich. 2019 hatte es in Zug für rund 56’000 Zuschauer Platz. In Mollis wird eine Arena mit von 56’600 Plätzen gebaut.

Auch die Budgets wurden immer grösser. Waren es 2001 noch 7.9 Millionen Franken, haben sich die Kosten seither verfünffacht. In Mollis wird mit einem Budget von rund 40 Millionen Franken ausgegangen. Die Entwicklung der Kosten und Einnahmen zeigt einen fast linearen Anstieg, was  auch als Indiz der gesellschaftlichen Veränderung gewertet werden kann. Doch gibt es auch kritische Stimmen, die sie sich fragen, ob es nicht auch ein bisschen bescheidener gehen würde.

Mit der Besichtigung des Athletendorfes und einem gemeinsamen Mittagessen wurde der «Innerschweizer Tag», der auf den 30./31. August einstimmte, abgeschlossen.

 

Werner Schönbächler