Adrian Steinauer trat von der Schwingerbühne ab

Zum Abschluss nochmals eine starke Leistung

Adrian Steinauer lässt sich zum Abschluss seiner grossen Schwingkarriere nochmals feiern

Adrian Steinauer verabschiedete sich am Siebner Herbstschwingertag von den Sägemehlringen. Für ihn war es ein Tag voller Emotionen mit einem glücklichen Ende.

W.S. Mit Adrian Steinauer verliert der Schwingklub Einsiedeln nach den Rücktritten der beiden Eidgenossen Christian und Alex Schuler eine weitere langjährige Stütze. Der Siebner Herbstschwingertag am letzten Sonntag war für ihn ein besonderer Tag. Nach über 20 Jahren im Sägemehl hat er im Alter von 34 Jahren seine erfolgreiche Laufbahn beendet. Sie  ging zu Ende, wie er sich gewünscht hat. Den Ort, den er sich ausgewählt hat, hätte nicht besser sein können. Mittlerweile lebt Steinauer im Vorderthal, aufgewachsen ist er in Willerzell und der Siebner Herbstschwingertag, den er 2021 und 2024 gewonnen hat, war sein Lieblingsfest.  Der Abschluss war für den gebürtigen Willerzeller gut verlaufen. Vier Siege und zwei Niederlagen standen auf seinem Notenblatt und bescherten ihm den fünften Rang. Nach dem letzten siegreichen Gang gegen den Thurgauer Kranzer Fabian Koller hängte er die Zwilchhose symbolisch an den Nagel.

Als Jungschwinger deutete er sein Talent mit dem Sieg am Innerschweizer Nachwuchsschwingertag an. Mit 19 Jahren gewann er am Schwyzer Kantonalen seinen ersten «Kopfschmuck». Er entwickelte sich immer mehr zu einer wichtigen Teamstütze der Schwyzer.  

Seine Ziele hat er im Schwingen fast alle erreicht. 40 Kränze, wovon 25 an Kantonalen, einen an einem Gauverbandsfest, neun an Teilverbands- und sechs an Bergkranzfesten sind fürwahr ein stolzes Palmères. Er stand 2015 beim Schwarzsee-Schwinget gegen den späteren Schwingerkönig Joel Wicki im Schlussgang und gewann 2016 das Schwyzer Kantonalfest in Schindellegi. Hinzu kamen noch fünf erste Plätze an Regionalfesten.  

Beachtlich ist auch die Zahl von acht eidgenössischen Anlässen, an denen er dabei war. Neben den Teilnahmen am Unspunnen-Schwinget 2017 und Kilchberger-Schwinget 2021 konnte er sechsmal an einem Eidgenössischen Schwingfest an den Start gehen. Das allein zeigt, wie lange er im Sägemehlring gestanden ist.  

Was ihm in all den Jahren verwehrt blieb, ist der Gewinn des eidgenössischen Kranzes. Auch die allerletzte Chance vor gut einem Monat in Mollis konnte er nicht nutzen. Knieprobleme im Vorfeld hinderten ihn an einer zielgerichteten Vorbereitung. Immer wieder musste er Pausen einschalten. Am «Eidgenössischen» 2016 war er nach fünf Gängen in der Zwischenrangliste weit vorne anzutreffen, worauf er gegen den späteren Schwingerkönig Matthias Glarner verlor. Zuletzt unterlag er gegen den Glarner Peter Horner um das Eichenlaub. Den fehlenden dritten Stern hinter seinem Namen wäre für ihn sicher schön gewesen, ist für ihn aber kein Manko. Er hatte in all den Jahren vieles erreicht – das alles reicht, um zu sagen, dass seine Laufbahn erfolgreich war.

Mit Adrian Steinauer verliert der Schwingklub Einsiedeln einen integren, ruhigen, loyalen und gemütlichen Schwinger. Dass die Steinauer-Schwingerdynastie vom Willerzell weitergeht, sorgen seine Neffen Kevin, Samuel, Silvan und Jonas, die als Jungschwinger von sich reden machen.  

Zur Person

Name: Steinauer Adrian

Wohnort: Vorderthal, früher Willerzell

Geburtstag: 29. Juni 1991

Zivilstand: verheiratet

Kinder: Melissa, Meik, Ronny

Hobbys: Eishockey, Skifahren, Biken, Jassen

Beruf: Fachmann Betriebsunterhalt

 

Werner Schönbächler