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Urner

Sonntag, 28. Mai 2017

Philipp Schuler mit Kranz

Vom unentschiedenen Schlussgang zwischen Philipp Laimbacher und Benji von Ah konnte Sven Schurtenberger profitieren und kam zu seinem dritten Kantonalfestsieg.

W.S. Mit dem kleinsten aller fünf Kantonalfeste wurde die Serie in der Innerschweiz abgeschlossen. Aus Anlass des Jubiläums «100 Jahre Urner Schwingerverband» liess das Teilnehmerfeld mit zehn Eidgenossen nicht viel zu wünschen übrig. Dass schon zu Beginn die meistgenannten Favoriten mehrheitlich den Ton angaben, kam bei Halbzeit zum Ausdruck. Andi Imhof führte vor Philipp Laimbacher und Stefan Arnold. Als einziger vermochte Philipp Laimbacher seine Weste weiterhin rein zu behalten. Um die Schlussgangteilnahme berarbeitete er David Egli, bis er sturmreif war. Als sein Antipode schälte sich Benji von Ah mit einem Sieg gegen Werner Suppiger heraus.

Nachdem Philipp Laimbacher an den bisherigen Anlässen meistens zum Auftakt Mühe bekundete, war diesmal davon nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil: Wie er Domenic Schneider und Benji von Ah mit Übersprung aus dem Weg räumte, war Schwingen vom Allerfeinsten. Die beiden Höchstnoten verliehen dem 34-jährigen Schwyzer sichtlich Flügel. Er   setzte seinen Siegeszug gegen Remo Vogel und Michael Steiner fort. «Sicher bin ich enttäuscht, dass es letztlich nicht gereicht hat, zumal ich dem Sieg im Schlussgang zweimal nahe stand», sagte er.

Dass Benji von Ah nach seiner verletzungsbedingten Pechsträhne auf Vormarsch ist, demonstrierte er auf eindrückliche Art. Mit einem wuchtigen Kurz liess er Philipp Gloggner nicht den Hauch einer Chance. In einem wahren Abnützungskampf musste er gegen Philipp Gloggner den Kürzeren ziehen. Doch deswegen liess er nicht entmutigen und fasste schnell wieder Tritt. In festen Griffen bezwang er Matthias Herger und Fabian Zgraggen mit der Maixmalnolte und stellte damit den Anschluss zur Spitze wieder her. «Ich habe im Schlussgang mein Bestes gegeben, doch leider ging es nicht auf», sagte der Obwaldner.

Sven Schurtenberger scheint nach einem verhaltenen Saisonstart gerade zum richtigen Zeitpunkt in die Gänge zu kommen. Nach dem siegreichen Auftakt gegen Mike Müllestein wurde er von Andi Imhof ausgehebelt. Doch darauf warf der 26-jährige gelernte Zimmermann und jetzige Gartenpfleger alles in die Waagschale, sodass seine Widersacher nichts zu lachen hatten. Dabei nutzte er die Gunst der Stunde und kam zu vier Zehnerwürfen in Serie. Zum Abschluss krönte er seine Glanzleistung gegen Matthias Herber, der ihm über weite Strecken harten Widerstand geleistet hatte. «Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel, da ich an den letzten Anlässen nicht das zeigen konnte, was ich eigentlich drauf habe», sagte er. Dieser Siege gebe ihm viel Selbstvertrauen für die kommenden Grossanlässe.

Als bester Urner  belegte Stefan Arnold mit einer soliden Leistung den dritten Rang.

Von den 31 abgegebenen Kränzen holten die Schwyzer mit sieben am meisten «Exemplare», gefolgt, von den Luzern (6), Urnern (6), Ob- und Nidwaldern(5), Zug (4), Thurgauern (2) und Bernern (1). Vier Schwinger durften sich erstmals den Kranz aufs Haupt setzen lassen.

Philipp Schuler holte sich den Kranz

Von den sechs angetretenen Aktiven des Schwingklubs Einsiedeln konnte einzig Philipp Schuler kranzgeschmückt heimkehren. Dreimal fehlte lediglich ein Viertelspunkt.

W.S. Nachdem Philipp Schuler vor zwei Wochen am Schwyzer Kantonalen den Ehrenplatz belegte, gelang ihm erneut eine solide Leistung. Sein Start fiel mit der Niederlage gegen Ivan Rohrer und dem Unentschieden gegen Simon Zimmermann alles andere als vielsprechend aus.  Mit drei Zehnerwürfen gegen Dominik Widmer, Stefan Gisler und Andy Murer manövrierte er sich für den Kranzgewinn in eine günstige Ausgangslage. In einer intensiven Begegnung teilte er die Punkte mit Urs Doppmann, was für ihn den 42. Kranz bedeutete. Pech hatte der Rothenthurmer Eidgenosse Alex Schuler. Zuletzt bodigte er zwar Ron Stadelmann, doch wollte ihm die angestrebte Höchstnote einfach nicht gelingen, was ihm prompt den Kranz kostete.  Zuvor hatte er je zwei Siege und Unentschieden zu verzeichnen. Gleich erging es dem Alpthaler Markus Effinger, obschon er im Ausstich zweimal platt gewinnen konnte. Bereits

zum x-ten mal wurde Daniel Inderbitzin zuletzt um die Früchte seiner Anstrengungen gebracht. In einer intenstiv geführten Partie wurde er von Ueli Rohrer kurz vor Zeitablauf mit einem Fussstich erwischt. Nach drei Startsiegen schien es für Daniel Schuler endlich einmal zu klappen. Doch mit dem Gestellten im letzten Durchgang gegen Daniel Portmann ging er ebenfalls leer aus. Dass die Einsiedler kein Wettkampfglück hatten, musste auch Roland Kälin zur Kennntis nehmen. Wieder einmal mehr wurde dem Turnschwinger im alles entscheidenden Gang mit Reto Gloggner ein äusserst starker Kranzer zugeteilt. Das auf Biegen und Brechen geführte Duell endete resultatlos, was beiden nichts brachte.

Altmeister Martin Grab zog einen rabenschwarzen Tag ein. Bei ihm wurde die Explosivität und Genauigkeit in seinen Schwüngen vermisst. So war es nicht verwunderlich, dass vieles Stückwerk blieb und er nach vier Durchgängen nur noch den Kranz mit zwei «Zehnern» gewinnen konnte, was ihm vorerst gegen Lukas Herger gelang. Obwohl er zuletzt Roland Bucher mehrmals an den Rand einer Niederlage brachte, konnte er dessen Verteidigung nicht durchbrechen, was für ihn bitter gewesen sein dürfte.

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