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Rigi

Sonntag, 09. Juli 2017

Weiterer Bergkranz für Adrian Steinauer

Im Schlussgang überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst musste der Pfäffikoner Bruno Nötzli wegen einer Knieverletzung gegen Joel Wicki aufgeben. Danach kam es noch heftiger: Im «Ersatz-Schlussgang» kann Sven Schurtenberger nach 1:12 Minuten Joel Wicki übers Knie zum Resultat leeren. Dabei zog sich Wicki eine gravierende Verletzung am rechten Fuss zu.

W.S. So einen Schlussgang dürfte es im Schwingsport wohl noch nie gegeben haben. Der Sieg von Sven Schurtenberger wurde unter den Zuschauern zur Nebensache. Wicki verletzte sich am Sprunggelenk des rechtes Fusses schwer und musste mit dem Rega-Helikopter ins Spital geflogen werden. Gar nicht glücklich über seinen bisher grössten Erfolg war der 25-jährige Sven Schurtenberger: «Das es so endet, ist für mich tragisch. Ich habe gehört, wie es im Bein von Joel geknackt hat.»

Der erste Schlussgang

Doch das war noch nicht alles. Bereits Bruno Nötzli verletzte sich zuvor im Schlussgang. Im Duell gegen Wicki zog er sich  eine Knieverletzung zu und musste den Kampf nach 6:12 Minuten vorzeitig beenden. Schurtenberger wurde als Bestklassierter hinter Nötzli und Wicki unter der Dusche in den Schlussgang geholt.

Der Rigischwinget nahm zuletzt nach guten «Darbietungen» zuvor einen unschönen Verlauf. Doch der Sieg von Sven Schurtenberger war nicht unverdient. Nach seiner Startniederlage gegen Daniel Bösch wuchtete er seine nächsten vier Gegner mit der Maximalnote in Sägemehl. In einer turbulenten Begegnung trennte er sich zuletzt mit Bruno Gisler unentschieden.

Ansonsten wurde der Rigischwinget seinem Ruf als Bergklassiker mit 19 angetretenen Eidgenossen gerecht. Die Innerschweizer hatten die nicht leicht Aufgabe, die starken Gäste in Schach zu halten, was ihnen schon recht früh gelang. Bruno Nötzli hatte nach vier Gängen als einziger noch eine reine Weste und führte vor Joel Wicki, Andreas Ulrich, Adrian Steinauer und Sven Schurtenberger. Aus diesem Quintett vermochten sich Bruno Nötzli und Joel Wicki für den Schlussgang zu qualifizieren.

Starker Nötzli

Bruno Nötzli, der diese Saison eine Achterbahn von Hochs und Tiefs erlebte, und bereits das Luzerner Kantonalfest gewinnen konnte, ist immer wieder für eine Überraschung gut. Nach dem verpassten Kranz am «Innerschweizerischen» belehrte er alle Skeptiker eines Besseren. Zum Auftakt warf er den Eidgenossen Martin Herrsche zum Resultat und setzte seinen Siegezug auch gegen seine beiden nächsten Gegner weiter fort, was ihm sichtlich Auftrieb verlieh. So gelang es ihm, den gefährlichen Aargauer Mario Thürig mit einem klassischen Lätz auszukontern und liess auch Marcel Kuster keine Chance. Damit konnte er eine makellose Bilanz vorweisen.  Da ihm für den Tagessieg ein Unentschieden genügt hätte, ist für ih der Ausgang des Schlussganges umso tragischer. Dass er den «Ehrenkranz» erhielt, dürfte für ihn ein kleiner Trost gewesen sein.

Erneut Riesenpech

Dass Joel Wicki nicht umsonst Leader der Innerschweizer ist, bestätigte er ein weiteres Mal auf eindrückliche Art. Nachdem der Entlebucher zum Auftakt mit Christoph Bieri die Punkte teilte, hatten seine weiteren Gegner nichts mehr zu lachen. Mit explosiven Zügen behielt er gegen Bruno Linggi und Stefan Burkhalter Oberhand. Im Duell «David gegen Goliath» ergriff er gegen den Ostschweizer Hünen Daniel Bösch gleich die Initiative. Mit einem hohen Kurz beförderte er seinen Kontrahenten unter frenetischem Jubel in Seitenlage und holte mit Nachdrücken den Sieg.

Starke Gäste

Der Aargauer Nick Alpiger drehte nach einem verhaltenen Start mächtig auf und konnte seine letzten drei Widersacher allesamt mit der Höchstnote bezwingen. Daniel Bösch machte mit den beiden Zehnerwürfen gegen Damian Egli und Marco Fankhauser im Ausstich viel Terrain gut .

Der 43-jährige Thurgauer Stefan Burkhalter holte sich den 100. «Kopfschmuck» seiner Laufbahn. Im alles entscheidenden letzten Gang konnte er Reto Nötzli  wenige Sekunden vor Zeitablauf gewinnen.

Von den 16 abgegeben Kränzen holten die Innerschweizer zehn «Exemplare», gefolgt von den Nordost- und Nordwestschweizern mit je drei.

 

Adrian Steinauer holte den fünften Kranz in dieser Saison

 

Vom Quartett des Schwingklubs Einsiedeln konnte Adrian Steinauer den Heimweg kranzgeschmückt antreten. Philipp Schuler schnupperte am Eichenlaub.

W.S. Der 25-jährige Willerzeller Adrian Steinauer krönte seine starke Leistung mit dem Gewinn des Kranzes, dem fünften in dieser Saison und 25. seiner Laufbahn. Damit gelang ihm die Generalprobe vor dem Brünig-Schwinget in drei Wochen.   Steinauer wirkte bei seinen Auftritten geduldig und holte das Maximum heraus. Im Kampf um den Kranzgewinn setzte er sich gegen Lukas Döbeli am Boden durch. Er hielt den Angriffen seines Gegners wie die chinesische Mauer stand.  Doch zuvor kämpfte er beinahe heroisch. Den jederzeit gefährlichen Thurgauer Eidgenossen Beni Notz hielt er auf Distanz und kam zu einem Sieg. Darauf behauptete er sich gegen den zähen Luzerner Armin Muff und stellte mit Marcel Mathis, dem Sieger des «Innerschweizerischen». Nachdem er Stephan Studinger nach hartem Geplänkel platt werfen konnte, unterlag er mehr als zweifelhaft gegen Bruno Gisler.

Obschon Philipp Schuler den Kranz letztlich verpasste, mischte er bis zum vierten Gang ganz vorne mit und war zu diesem Zeitpunkt noch möglicher Kandidat für den Schlussgang. Doch im Ausstich verliess ihn das Wettkampfglück und unterlag Joel Wicki und dem Thurgauer Brocken Mario Schneider.

Dass Martin Grab eine Woche nach seiner am «Innerschweizersichen» zugezogenen Verletzung bereits wieder antrat, war vielleicht doch des Guten ein bisschen zuviel. Nach dem total misslungenen Start mit den Niederlagen gegen Mario Thürig und Andreas Döbeli konnte er Fabian Rüegg mit der Höchstnote besiegen. Obschon er Dominik Oertig  immer wieder an den Rand einer Niederlage brachte, musste er zuletzt kapitulieren. Bei seinem Siegeswurf gegen Tobias Widmer liess er für einen Moment seine alte Klasse aufblitzen. Dennoch lag der Kranzgewinn für ihn ausser Reichweite, sodassdie Niederlage gegen Dominik Schmid zur Nebensache wurde. Der Eidgenosse Alex Schuler erlebte Hochs und Tiefs und geriet mit der Niederlage gegen René Suppiger und dem Gestellten gegen Matthias Herger in beiden letzten Durchgängen ins Hintertreffen.

Dass Bergfeste keine Gnade kennen, musste auch der ehemalige Schwingerkönig Arnold Forrer erfahren. Er verpasste den Kranz wie noch weitere erprobte Wettkämpfer deutlich. 

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