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Ob- und Nidwaldner Kantonalfest

Sonntag, 07. Mai 2017

Christian Schuler im Rang 1b

Der 20-jährige Joel Wicki bodigte im Schlussgang nach 6:12 Minuten Christian Schuler mit Kurz. Er musste den Sieg mit dem Verlierer und René Suppiger teilen.

W.S. Die Kardinalfrage, ob es nach dem Zuger Kantonalen erneut einen Überraschungssieger geben würde, war nach drei Gängen noch keineswegs beantwortet. Obschon sich die meistgenannten Favoriten mehrheitlich in den Vordergrund schoben, lauerten auf sie noch einige Gefahren. Im nächsten Durchgang wurden der mögliche Kreis der Siegesanwärter weiter eingeschränkt. Christian Schuler hatte als Einziger der «Cracks» noch eine reine Weste und übernahm damit die alleinige Führung. Mit Wyberhaken holte er sich gegen Roger Bürli die Schlussgangqualifikation. Als sein Widersacher schälte sich Joel Wicki mit einem Sieg gegen Lukas Vonlaufen heraus.

Obschon Joel Wicki davon profitierte, dass die im vierten Gang vor ihm liegenden Schwinger Terrain liegen liessen, kam seine Schlussgangteilnahme nicht zufällig zustande. Mit Innerem Haken beförderte er zum Auftakt Lutz Scheuber ins Sägemehl und behielt auch gegen Stefan Langensand mit Kurz Oberhand. Nachdem er Marco Rohrer nach unzähligen Versuchen kurz vor Zeitablauf mit Kniekehlengriff auf die Schultern zu drehen vermochte, trennte er sich mit Andreas Ulrich resultatlos. «Ich habe im Schlussgang im richtigen Moment genau das richtige gemacht», sagte er. Der Sieg sei für ihn eine grosse Entschädigung für sein verletzungsbedingtes Fehlen in Estavayer gewesen. Er nähme nun Fest zu Fest und werde immer das Beste geben.

Pech für Schuler

Mit vier Schlussgangteilnahmen an ebenso vielen Festen lässt die bisherige Saisonbilanz von Christian Schuler nichts zu wünschen übrig. Im Anschwingen bezwang er René Suppiger und Ivan Rohrer schon nach wenigen Sekunden mit wuchtigen Kurzzügen und verschaffte sich damit mit dem Punktemaximum ein solides Polster für den weiteren Verlauf. Nach weiteren Erfolgen gegen Stefan Gasser und Stefan Arnold, die er in festen Griffen mit explosiven Zügen zu den Verlierern reihte,   schien er einem Sieg entgegenzusteuern. Doch erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. In einer ungemein intensiven Endausmarchung schien ihn  eine Rippenverletzung nach drei Minuten sichtlich zu handicapieren. Letztlich war es für ihn ein schwacher Trost, dass er sich trotz seiner Niederlage im ersten Rang klassierte. Bereits am Zuger Kantonalen wurde er zuletzt um den Triumpf gebracht. Dennoch holte seinen 14. Kranzfestsieg und insgesamt 82. Kranz seiner Laufbahn. Es bleibt zu hoffen, dass die ärztliche Untersuchung nichts Gravierendes zum Vorschein bringt.   Grosse Freude bereitete hingegen der Co-Sieg René Suppiger. Der Luzerner Eidgenosse rollte das Feld nach der Startniederlage gegen Christian Schuler mit fünf Siegen im wahrsten Sinne des Wortes von hinten auf. Im Ausstich gab er Stefan Ettlin und Stefan Arnold mit der Höchstnote das Nachsehen.

Der Eidgenosse Andreas Ulrich wurde mit einem Starken Finish seiner Reputation letztlich vollauf gerecht. Marcel Mathis vermochte sich für seinen entgangenen Kranz am Zuger Kantonalen vor Wochenfrist zu rehabilitieren.

Es dürfte in der Innerschweiz wohl schon lange her sein, dass sich gleich acht Schwinger erstmals den Kranz holten. Von den meistgenannten Favoriten verpasste Mike Müllestein den begehrten «Kopfschmuck» mit vier Gestellten und zwei Siegen deutlich.   

Von den 32 abgegeben Kränzen holten sich die Ob- und Nidwaldner mit elf «Exemplaren» den Löwenanteil, gefolgt von den Luzernern (10), den Schwyzern (8), den Urnern (2) und den Zugern (19).

Kein Wettkampfglück

Dem frischgebackenen Vater Alex Schuler lief es nicht wunschgemäss. Seine lädierte Schulter machte ihm sichtlich zu schaffen. Nach der Startniederlage gegen Stefan Arnold musste er mit Stefan Ettlin die Punkte teilen. Nachdem er Kilian Bernhard mit Wybehaken ausmanövrierte, teilte er mit Marco Lussi die Punkte. Nach dem Sieg gegen Philipp Langenstein brauchte er zuletzt für den Kranzgewinn die Höchstnote. Obschon er den Ton gegen Marco Wyrsch deutlich angab, wollte ihm kein siegbringedes  Resultat gelingen. Einen rabenschwarzen Tag zog der letztes Jahr so gut disponiert gewesene  Willerzeller Adrian Steinauer ein. Nach den beiden Startremis gegen Alexander Vonlaufen und Toni Omlin  war er völlig von der Rolle.  Mit fünf Unentschieden und einem Sieg kam er letztlich auf keinen grünen Zweig. Obschon Martin Grab junior schon recht variantenreich schwingt, fehlte ihm noch das nötige Durchsetzungsvermögen. Immerhin vermochte er mit einem Sieg zum Abschluss noch Terrain gutzumachen.  Der 17-jährige Fabian Birchler und Routinier Peter Effinger waren bis zuletzt vorbei, konnte aber nicht mehr um die Kränze mitreden. 

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