Home » Klub » News

Luzerner

Sonntag, 21. Mai 2017

Adrian Steinauer mit Kranz

Der 25 jährige Bruno Nötzli bodigte in einem hochstehenden Schlussgang Marco Fankhauser nach 9:24 Minuten mit Lätz und holte sich damit seinen ersten Kranzfestsieg. Der Willerzeller Adrian Steinauer klassierte sich im ausgezeichneten vierten Rang.

W.S. Mit dem Luzerner Kantonalfest fand ein weiterer bedeutender Anlass in der Innerschweiz  statt, was allein schon die Teilnehmerzahl von 260 Schwingern, wovon neun Eidgenossen, ausdrückt. Mit dieser Konstellation begann sich der Spreu erst allmählich vom Weizen zu trennen. Obschon die Zwischenrangliste bei Halbzeit schwache Konturen annahm, vermochte sich keiner der meistgenannten Favoriten abzuheben. Da es im nächsten Durchgang bei den Spitzenpaarungen zu vielen Gestellten kam, wurde der Kreis der Siegesanwärter etwas reduziert. Trotzdem war noch kein Profil erkennbar. Die Entscheidung um die Schlussgangteilnahme musste allerdings fallen. Letztlich machten Bruno Nötzli und Marco Fankhauser das Rennen, was  doch einer Überraschung gleichkam.

Nach einem verknorzten Saisonstart an den Rangschwingfesten kommt Bruno Nötzli immer besser in Fahrt. Bereits im Anschwingen deutete der ausgezeichnete Kurzzieher mit Zehnerwürfen gegen René Suppiger und Reto Fankauser an, dass mit ihm zu rechnen ist. Nachdem er die Punkte mit dem unbequemen Damian Egli teilte, drehte er den Spiess um und konnte Martin Bättig platt bezwingen. In einer intensiven Begegnung behielt er gegen Michael Müller mit einer Kurz-Kreuzgriff-Kombination das bessere Ende und drang damit in die Endausmarchung vor.

Marco Fankhauser, der einer bekannten Entlebucher Schwingerdynastie entstammt, hatten wohl nur die kühnsten Optimisten auf ihrer Rechnung. Der 21 jährige Plattenleger profitierte von den unentschiedenen Spitzenpaarungen, was seine Leistung allerdings in keiner Weise schmälern soll. In seinem Weg auf dem Schlussgang unterlag er einzig dem Berner Remo Käser. Der vielseitige Techniker nutzte in den weiteren Gängen die Gunst der Stunde und bewies, dass er seinen erfolgreichen Brüdern Erich und Reto Fankhauser hart auf den Fersen ist.

«Im Schlussgang habe ich noch einmal alle meine Kräfte angezapft und konnte damit meinen zähen Widersacher bezwingen», sagte der Landwirt. «Es ist ein wunderbares Gefühl als Gast das erste Kantonalfest gewinnen zu können.» Als entscheidend für seinen Sieg bezeichnete er den optimalem Auftakt mit zwei Höchstnoten. Mit diesem Sieg schrieb er ein Stück Familiengeschichte, hat er doch mit Reto Nötzl, der das Innerschweizerische vor drei Jahren gewinnen konnte, gleichgezogen. Damit hat er sich auch die Qualifikation für den Unspunnenschwinget, den Saisonhöhepunkt, gesichert.  

Der 21jährige Luzerner Michael Müller, der als Aufsteiger der Saison bezeichnet werden kann, belegte mit vier Höchstoten  den alleinigen zweiten Rang. Dass die Rangliste letztlich Profil hatte, sorgte Joel Wicki mit einem starken Endspurt mit den Zehnerwürfen gegen die beiden Schwyer Roman Schelbert und Dario Gwerder. Nach vier Gängen hatte der Berner Remo Käser noch intakte Siegeschancen. Der Luzerner Werner Suppiger vermochte ihn mit einem Unentschieden zu stoppen.

Steinauers Aufholjagd

Der 26jährige Adrian Steinauer deutete mit seinem Kranzgewinn am Schwyzer Kantonalen vor Wochenfrist seine aufsteigende Form an. Zum Auftakt trotzte er dem favorisierten Joel Wicki nach zwei Niederlagen erstmals ein Unentschieben ab. Ebenfalls kein Siegesrezept fand er gegen André Muff, obschon er mehrmals den Sieg vor Augen hatte. Damit befand er sich bereits unter Zugzwang und durfte sich keinen Ausrutscher mehr leisten. Er löste diese Aufgabe auf souveräne Art und machte mit den Siegen gegen Simon Fellmann und Armin Muff viel Terrain gut. Im Ausstich konnte er den nur schwer bezwingbaren Armin Muff besiegen und kurzte um den Kranzgewinn Ron Stadelmann zum platten Resultat.

Dem 29jährigen Roland Kälin klebt das Pech buchstäblich an den Fersen. Nachdem er schon am Schwyzer Kantonalen hauchdünn am Kranz vorbeischrammte, fehlte ihm diesmal lediglich ein Viertelspunkt, obschon er zuletzt gegen Elias Ziegler einen Zehner holte. Der Turnschwinger musste hartes Brot essen und wurde von der Einteilung überhaupt nicht geschont. So musste er gegen Joel Wicki kapitulieren und trennte sich mit Philipp Dissler und Roger Bürkli resultatlos. Der Alpthaler Peter Effinger, für den nach dem Sieg gegen Dominik Hodel im fünften Durchgang der Kranzgewinn in Reichweite lag, wurde zuletzt von Sven Lang eines Besseren belehrt. Daniel Schuler war bis zum Schluss vorbei, verlor aber schon früh den Anschluss.

Von den 46 abgegeben Kränzen holten die Luzerner mit 35 «Exemplaren», gefolgt von den Schwyzern (5), den Zugern (2), den Urnern (2), den Ob- und Nidwaldnern sowie den Bernern (je 1) den Löwenanteil. Die sieben Neukranzer kommen alle aus dem Kanton Luzern.

 

image description