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Brünig

Sonntag, 29. Juli 2018

Christian Schuler mit starkem Wettkampf

Da Kilian Wenger und Joel Wicki im zwölfminütigen Schlussgang kein Siegesresultat zustande brachten, konnte der Entlebucher Erich Fankhauser nicht unverdient erben. Christian Schuler holte als einziger Schwyzer den Kranz.

W.S. Nachdem die Festbesucher bereits vor dem Wettkampf mit den Ausfällen der beiden Schwingerkönige Matthias Sempach und Matthias Glarner eine Hiobsbotschaft hinnehmen mussten, überzog sich besonders der Innerschweizer Himmel nach den kurzfristigen Absagen der beiden Schwyzer von Mike Müllestein und Reto Nötzli mit finsteren Wolken. Ihre beiden Aushängeschilder Joel Wicki und Christian Schuler schienen eine schwere Last auf ihren Schultern tragen zu müssen. Nach drei Gängen hatten die Berner denn auch die besseren Karten in ihren Händen. Doch der nächste Durchgang war alles andere als eine «Berner-Runde». Sie erlebten ein eigentliches «Waterloo». Damit veränderte sich die Ausgangslage auf einen Schlag und war wieder völlig offen. Im Duell zwischen den beiden ewigen Rivalen nahm als Einziger der noch mit einer reinen Weste dastehende Aargauer Nick Alpiger die Rolle des Schiedsrichters ein. Mit einer taktischen Meisterleistung hebelte Joel Wicki mit Kurz Florian Gnägi aus und qualifzierte sich damit als Erster für den Schlussgang. Aus einem Trio  erhielt Kilian Wenger gegenüber den Punktegleichen Christian Schuler und Andi Imhof den Vorzug. Damit blieb das Prestigeduell der beiden rivalisierenden Teilverbände bis zum Schluss  bestehen, was natürlich ganz nach dem Gusto der Zuschauer war.  

Wickis Reife

Der 21jährige Joel Wicki demonstrierte nach seinen bisherigen vier Kranzfestsiegen ein weiteres Mal seine grosse Klasse. Nach einem spektakulären Auftakt-Unentschieden gegen Remo Käser kam der Entlebucher immer besser in die Gänge. Nach vorsichtigem Beginn gegen Roman Sommer, mit dem bei der letztjährigen Austragung noch die Punkte teilte, kurzte er ihn in Seitenlage und drückte ihn bis zum «Gut» des Unparteiischen auf die Schultern. Nicht lange Federlesens machte er mit Patrick Schenkel und Matthias Aeschbacher und kam mit seinem explosiven Kurzzug zu Pluspunkten. Obschon bei ihm letztlich das Pünktchen auf dem i fehlte, hat er den Innerschweizern zum Sieg verholfen. Obschon er den Sieg verpasste, zeigte er sich zufrieden. «Ich habe einen guten Wettkampf gezeigt und dafür gesorgt, dass der Sieg in den Reihen der Innerschweizer bleibt.»

Dass Schwingerkönig Kilian Wenger nach wie vor grosse Klasse repräsentiert und brandgefährlich ist, bewies er auf eindrückliche Art. Mit  drei Siegen hatte er einen optimalen Start zu verzeichnen. Mit dieser soliden Basis hielt sich der Schaden, trotz der Niederlage gegen Nick Alpiger, im Rahmen. Wie er dann Stefan Ettlin, einer der Innerschweizer Aufsteiger dieser Saison, mit einem hohen Kurz ausmanövrierte, war schlichtweg grossartig. 

Obschon sich beide im Schlussgang abmühten, wollte ihnen der siegbringende Wurf einfach nicht gelingen. Damit ebneten sie dem 27 jährigen Erich Fankhauser den Weg zu seinem grössten Erfolg seiner Laufbahn. Nach seiner Startniederlage gegen Simon Anderegg war der zähe Entlebucher nicht mehr zu stoppen und schlich auf leisen Sohlen nach vorne. Zum Abschluss kurzte er Ruedi Roschi in der letzten Minute zur Höchstnote. «Diesen Sieg kann ich Joel Wicki verdanken, der für die Mannschaft geschwungen hat. Es ist eine einmalige Sache diesen Bergklassiker gewinnen zu können.»

Hauptfavorit Christan Stucki kam zu Beginn nicht so richtig in Fahrt und geriet nach dem zweiten Unentschieden gegen Marco Fankhauser ins Hintertreffen. Doch mit drei Maximalnoten machte er viel Terrain gut und verdiente sich so den Ehrenplatz. Erwähnenswert ist sein Sieg gegen Andi Imhof zum Abschluss. 

Dass der Brünig-Schwinget keine Erbarmen kennt, musste klingende Namen bitter erfarhen und den Heimweg ohne Kranz antreten. 

Nach etlichen Anläufen holte sich der Urner Andi Imhof seiner erste «Brünig-Trophäe» überhaupt. Der Berner Oberländer Simon Anderegg gewann seinen 100. Kranz seiner Laufbahn. 

Mit je acht Kränzen blieben die Berner und Innerschweizer gleichauf. Vier Konto gingen auf das Konto der Nordwestschweizer. 

 

Christian Schuler zeigte einen starken Wettkampf

Der Rothenthurmer Christian Schuler vermochte den Verlauf an der Spitze bis zum Schluss mitzuprägen und holte sich im vierten Rang seinen achten Kranz auf dem Brünig. 

W.S. Dass Christian Schuler sich einer ausgezeichneten Form erfreut, muss nach seinem Co-Sieg am «Innerschweizerischen» nicht lange erklärt werden. Er wirbelte die meisten seiner Kontrahenten wie zu seinen allerbesten Zeiten durcheinanander, bis sie sturmreif waren. In einer mit viel «Köpfchen» geschwungenen Begegnung trotzte er dem Berner Hünen nach mehreren Anläufen erstmals ein Unentschieden ab. Aus einer gefährlichen Situation am Boden konnte er sich mit viel Geschick befreien. Mit Kurz und konsequenter Bodenarbeit gab er Stefan Studer und Philipp Gehrig das Nachsehen. Da ihm die Maximalnoten fehlten, war er nicht ganz vorne anzutreffen. Nachdem er auf dem Stoos mit dem kaum bezwingbaren Simon Anderegg kein Siegesresultat zustande brachte, konnte er ihn diesmal platt gewinnen. Ebenfalls innert Kürze fertigte er den bis dahin brandgefährlichen Aargauer Nick Alpiger ab. Obschon er den Emmentaler Matthias Aeschbacher mehrmals an den Rand einer Niederlage brachte, endete die harte Auseinandersetzung resultatlos. 

Nicht wunschgemäss lief es anderen Aktiven des Schwingklubs Einsiedeln. Alex Schuler verzeichnete einen mühsamen Start und rettete sich mit einem Sieg gegen Christian Gnägi gerade noch in den Ausstich. Mit dem Sieg gegen Simon Stoll gab es für ihn einen versöhnlichen Abschluss.

Für Roland Kälin erlebte in seinen sechs Gängen Hochs und Tiefs. So bezwang er Samuel Schaffer und zuletzt Thomas Inniger. In einem hochstehenden Duell verlor er er erst kurz vor Zeitablauf Curdin Orlik, dem letztjährigen Schlussgang-Verlierer am Unspunnen-Schwinget. 

Daniel Inderbitzin musste nach dem fünften Durchgang wegen starker Rückenbeschwerden den Wettkampf frühzeitig beenden.  

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